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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstofe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE ExxonMobil tankt sich durch Fallende Ölpreise sind für einen Ölmulti wie ExxonMobil normalerweise ein Graus. Doch der Weltkonzern trotzt Preisverfall du Sanktionspolitik. Die Anleger danken es dem Konzern aber bisher nicht, Exxon musste nun eine prestigeträchtige Schlappe einstecken. Seit Mitte Juni befinden sich die Ölpreise am Weltmarkt nahezu im freien Fall. Um satte 30 Prozent sind sie in diesem Zeitraum gesunken. Damit ist der Preis mit derzeit knapp 62 Euro pro Barrel (159 Liter) für die US-Sorte WTI und rund 65 Euro für die Nordseesorte Brent auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2010. Insbesondere der Preis des Brent Rohöls ist ein wichtiger Indikator für die Märkte. Grund für die auf den ersten Blick überraschende Entwicklung ist einerseits eine durch die wärmeren Monate und durch die Wirtschaftsflaute gefallene Nachfrage. Andererseits eine gesteigerte Produktion beispielsweise durch die Wiederinbetriebnahme von Ölfeldern und Häfen in Libyen oder der Erschließung und Förderung von Ölsanden in Kanada. Doch was den Autofahrer freut ist für die Ölkonzerne ein Horrorszenario. So mussten die europäischen Unternehmen wie Statoil und BP zuletzt einen deutlichen Gewinneinbruch oder sogar einen Verlust vermelden. Starkes Raffinerie-Geschäft Nicht so hingegen der Konkurrent aus Amerika. Wie Weltmarktführer ExxonMobil bekannt gab, konnte der Konzern seinen Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um rund drei Prozent auf 8,07 Milliarden Dollar (6,4 Milliarden Euro) steigern. Gegenüber der Konkurrenz aus Europa konnte der Konzern, zu dem auch die Esso-Tankstellen gehören, damit seine Stellung als Branchenprimus sogar noch ausbauen. Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist ein gutes Raffinerie- und Chemiegeschäft. Denn anders als bei der reinen Ölförderung ist der Ölpreis in diesen Geschäftsbereichen ein Kostenfaktor. Die fallenden Preise kommen dem Ölgiganten hier also entgegen. Zudem wird die Entwicklung Ziel der Sanktionen ist es unter anderem die russischen Energiekonzerne unter Druck zu setzen. 18 BÖRSE am Sonntag · 47/1 4 Unternehmen der Woche


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