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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstofe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE auch von der gestiegenen Binnennachfrage in der Heimat gestützt. Hier zahlt es sich aus, dass Exxon nicht nur Rohöl fördert, sondern auch weite Teile der Weiterproduktion unter Kontrolle hat. Darum will sich der Konzern auch in Zukunft breit aufstellen. Wie jüngst bekannt wurde, ist ExxonMobil jetzt das siebte Mitglied in der „B.C. LNG Alliance“. Andere Mitglieder sind unter anderem Shell, Chevron oder auch Petronas. Die Vereinigung setzt sich für eine Förderung von Flüssiggas in British Columbia ein. Insbesondere für die Europäische Union könnte in Anbetracht der derzeitigen Abhängigkeit von Russland das Angebot für Flüssiggas immer attraktiver werden. Ein lukratives Zukunftsprojekt also, mit dem Exxon die Weichen für die nächsten Jahre stellt. Sanktionen kosten Exxon Milliarden Selbstverständlich ging die Entwicklung des Rohölpreises aber auch an Exxon nicht spurlos vorbei. So musste der Konzern Umsatzeinbußen von 4,3 Prozent hinnehmen. Der Umsatz fiel damit von 112, 4 Milliarden Dollar auf nur noch 107,5 Milliarden Dollar. Dennoch ist das Ergebnis für die Exxon- Verantwortlichen zufriedenstellend. Analysten hatten den Umsatz im Vorfeld als weit geringer eingeschätzt. Zu schaffen macht Exxon aber auch die politisch angespannte Lage zwischen dem Westen und Russland. So musste das Unternehmen aufgrund der Sanktionen der USA ein gemeinsames Jointventure mit dem russischen Ölkonzern Rosneft auf Eis legen. In der Arktis hatte man gerade erst ein Vorkommen erschlossen, in dem Milliarden Barrel Rohöl vermutet werden. Ziel der Sanktionen ist es unter anderem die russischen Energiekonzerne unter Druck zu setzen. Diese sind auf lange Sicht auf westliches Know-How angewiesen. Für den Ölriesen ist die Entwicklung dennoch bitter. Denn Exxon hatte bereits viel Geld in das gemeinsame Projekt investiert. Im Austausch gegen 33 Prozent der Anteile an dem Projekt in der Karasee hatte Exxon einen Großteil der Kosten der Bohrarbeiten im Wert von rund 2,5 Milliarden Euro übernommen. Dennoch kündigte der Konzern auf Druck der US-Regierung an, sich von dem Projekt zurückziehen zu wollen. Rosneft-Chef Igor Setschin bekräftigte im russischen Staatsfernsehen allerdings, dass man auch ohne Exxon an dem Projekt festhalten wolle. Zudem könne Exxon nach einem Ende der Sanktionen gerne wieder in das Projekt einsteigen, hieß es von dem russischen Ölkonzern. Bei Exxon selbst scheint man hingegen nicht auf eine schnelle Entspannung der Lage zu setzen. Für die Ölplattform West Alpha, die eigentlich 2015 wieder in die russische Arktis zurückkehren sollte, sucht man nun nach alternativen Standorten in Norwegen. Aufgrund der extremen Witterung war ein Verbleib der Plattform über die Wintermonate nicht möglich. Noch habe man allerdings keinen geeigneten Platz gefunden, wie Dominic Genetti von Exxon Norwegen angibt. Microsoft überholt Exxon Das alles sorgte für ein Auf und Ab der Exxon Aktie in diesem Jahr. Hatte man im Juni noch den bisherigen Höchststand der Aktie von 104,38 Dollar zu verzeichnen, büßte auch der Börsenwert des Unternehmens mit dem Fall des Ölpreises immer weiter ein. Derzeit liegt die Aktie bei 96,81 Dollar, was einem Gesamtwert von rund 400 Milliarden Dollar entspricht. Damit musste Exxon vergangene Woche auch Platz zwei unter den weltweit wertvollsten Unternehmen räumen. Hier wurde Exxon vom amerikanischen Softwareentwickler Microsoft überholt. An der Spitze thront der Iphone Herstelle Apple. Die Analysten sehen in Exxon allerdings weiterhin eine geeignete Anlage, besonders was langfristige Investments angeht. Potenzielle Investoren wären mit ihrer Auswahl zudem in guter Gesellschaft. Einer der größten Anleger von ExxonMobil Aktien ist Warren Buffet. RS ExxonMobil Stand: 21.11.2014 19 BÖRSE am Sonntag · 47/1 4 Unternehmen der Woche


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