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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Am US-Aktienmarkt ging es in der vergangenen Woche munter hin und her. Nachdem die US-Indizes zum Start in die Börsenwoche an ihre seit Weihnachten auszumachenden Rücksetzer anknüpften, starteten sie schnell wieder durch. Ein Strohhalm, an den man sich klammerte, waren die Stabilisierungsambitionen bei den Ölpreisen. Außerdem half wohl das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll zur Sitzung der US-Notenbank (Fed) im Dezember, auch wenn es nicht wirklich Neues hervorbrachte. Allerdings bekräftigte die Fed darin ihre Aussage, frühestens im zweiten Quartal erstmals die Leitzinsen wieder anheben zu wollen und damit die Zinswende einzuläuten. Zudem äußerte sich der Präsident der regionalen Notenbank in Chicago, Charles Evans. Er wird ab der Januarsitzung Mitglied im Offenmarktausschuss der Fed sein. Er hält eine vorschnelle Zinserhöhung für katastrophal und befürwortet keine Anhebung vor 2016. Am Freitag tauchten die US-Indizes jedoch wieder ab, sodass sie zur Vorwoche moderate Verluste erlitten. Für Gesprächsstoff sorgte der Arbeitsmarktbericht für Dezember. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen war mit 252.000 deutlich niedriger als im Vormonat mit nach oben revidierten 353.000 Jobs. Die offizielle Arbeitslosenquote fiel indes von 5,8 auf 5,6 Prozent. Nährte dies vielleicht Zinssorgen? Allerdings sanken auch die durchschnittlichen Stundenlöhne. Der Start in das neue Börsenjahr war holprig. An den ersten Handelstagen prägten Verluste das Bild am deutschen Aktienmarkt. Vor allem am vergangenen Montag ging es deutlich abwärts. Der DAX verbucht mit drei Prozent den größten Tagesverlust seit Anfang März 2014. Am Dienstag rutschte er sogar unter 9.400 Punkte. Dann startete er jedoch durch und wurde dabei wohl beflügelt von der positiven Entwicklung an der Wall Street. Und mit ihm die anderen heimischen Kursbarometer. Bei MDAX und TecDAX reichte der Schwung sogar, um neue historische Bestmarken zu setzen. Der MDAX kletterte damit über die ehemaligen Hürden bei 17.204 und 16.996 Punkten, fiel dann jedoch wieder unter erstere zurück. Ein nachhaltiger Ausbruch wäre ein klar bullishes Signal. Und auch der DAX legte am Freitagnachmittag wieder den Rückwärtsgang ein, was zu einem Wochenverlust von 1,2 Prozent führte. Zuvor hatte ihn der zwischenzeitliche Erholungsspurt schnell wieder in den Bereich der 9.800er-Marke geführt. Dort verläuft derzeit die obere abwärts gerichtete Begrenzung der seit Anfang Dezember auszumachenden Konsolidierung. Davon prallte er jedoch ab. Die Marke gilt es nach oben aufzulösen, bevor dann die 10.000er-Marke und das bisherige Allzeithoch bei 10.093 Punkten angegangen werden können. Sie müssen überwunden werden, um das Hin und Her des vergangenen Jahres zu beenden. Munter hin und her MDAX und TecDAX mit neuen Rekorden Ein Grexit spukt herum Die Eurokrise war nie weg, wurde jedoch lange Zeit hinter dem Schleier beschönigender Durchhalteparolen versteckt. Nun ist sie wieder in aller Munde. Die auf den 25. Januar vorgezogenen Neuwahlen in Griechenland haben das Zeug ein neues Kapitel in dem Euro-Drama aufzuschlagen. Die linke Syriza-Partei, derzeit in den Umfragen führend, wirbt damit, die Austeritätspolitik zu beenden. Kommt es tatsächlich dazu, ginge man auf Konfrontation mit den Troika-Gläubigern. Sie warnten bereits vor einer Abkehr des Reformkurses und fachten zudem, wohl auch als Druckmittel, die Debatte über einen Austritt Hellas aus der Eurozone an. An den Finanzmärkten gilt ein möglicher Grexit als großer Unsicherheitsfaktor, wegen der möglichen negativen Folgen für die Finanzindustrie sowie des Risikos der Ansteckung auf andere Krisenländer. Zum Start in die Börsenwoche wurden die europäischen Aktienmärkte daher ordentlich durchgerüttelt. Es folgte eine schnelle Gegenbewegung. Neben freundlichen US-Börsen könnten die Spekulationen gestützt haben, dass die EZB auf ihrer Sitzung am 22. Januar und damit nur drei Tage vor der Wahl in Griechenland, eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik beschließt. Am Freitag war die Party zumeist aber erst einmal wieder vorbei. Der EURO STOXX 50 baute wegen der kräftigen Abgaben seinen Wochenverlust auf 3,1 Prozent aus. S&P 500 Stand: 09.01.2015 DAX Stand: 09.01.2015 EURO STOXX 50 Stand: 09.01.2015 07 BÖRSE am Sonntag · 02/1 5


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