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FONDS  ZERTIFIKATE  rohstoffe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN METROPOLE GESTION Treibstoff für europäische Aktien Die französische Fondsgesellschaft METROPOLE Gestion sieht vor allem zwei makroökonomische Impulse im aktuellen Jahr, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv auf das Wirtschaftswachstum und die Ergebnisse bestimmter Unternehmen auswirken: der stark rückläufige Ölpreis und die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar. Die Experten gehen davon aus, dass die Anleiherenditen im Vergleich zu den BANQUE DE LUXEMBOURG Schock aus der Schweiz Guy Wagner, Chief Investment Officer (CIO) des Fondsanbieters Banque de Luxembourg hat verschiedene Schlüsse aus der Entscheidung der Schweizer Nationalbank (SNB), die Kursgrenze des Schweizer Frankens zum Euro aufzugeben, gezogen. Wagner geht davon aus, dass die SNB kein großes Vertrauen in die Zukunftsperspektive des Euro hat. Der Experte sieht eine Beschleunigung des Aufwärtstrends des US-Dollar gegenüber der Gemeinschaftswährung. Grundsätzlich hält er die Situation an den AB Anleihen mit Rückenwind Markus Peters, Anleiheexperte bei der Fondsgesellschaft AB, geht davon aus, dass die EZB in Kürze Staatsanleihen aufkaufen wird. Trotz eines allgemein niedrigen Zinsumfeldes und niedriger Renditen deutscher Bundesanleihen, sieht der Experte Chancen: „Bei vergleichbarer Kreditqualität weisen britische Staatsanleihen beispielsweise eine attraktivere Verzinsung auf. Derzeit liegt der Zinsunterschied zwischen deutschen und britischen Staatsanleihen mit fünf- oder zehnjähriger Laufzeit bei rund einem Prozent. Gute Chancen sehen wir auch in Irland. Das Land hat seine Hausaufgaben gemacht. Die Schulden Irlands sinken zukünftig und die Wirtschaft wuchs im dritten Quartal 2014 um 3,5 Prozent. Damit übertraf das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts dasjenige aller anderen Euromitglieder um Längen.“ Auch bei speziellen Anleihesegmenten wie hochverzinslichen Anleihen (High-Yield-Bonds) erwartet Peters Kurschancen. Allerdings sollten Investoren bei diesen Produkten die Anleiheemittenten genau analysieren und breit streuen. Mögliche Zahlungsausfälle bei Unternehmensanleihen sieht Peters bei Unternehmen mit hoher Verschuldung und schwachem Geschäftsmodell. Dividendenrenditen der Aktien niedrig bleiben werden. Bei der Auswahl der Aktien halten sich die Value-Strategen von METROPOLE Gestion an eine strikte Bewertungsdisziplin. „Wir sind der Auffassung, dass die Suche nach hohen Dividendenrenditen nicht auf Kosten der Bewertungen gehen darf. Viele Sektoren mit langfristig hohen Dividenden sind heute hoch bewertet. Eine Ausnahme bildet dabei der Telekom-Sektor, der von einer fundamentalen Kehrtwende der Regulierungsbehörden in Europa, von Veränderungen des Wettbewerbsumfelds und der Technologie sowie von Unterbewertungen profitiert. Dieser Sektor ist über Unternehmen mit unterschiedlichen Profilen wie Deutsche Telekom, Telecom Italia oder Vodafone hoch in unseren Portfolios gewichtet“, erläutert Markus Hampel, Partner und Deutschlandchef von METROPOLE Gestion. Aktienmärkten für störanfällig: „Auch wenn sich die Börsen außerhalb der Schweiz derzeit solide behaupten, ist die Entscheidung der SNB für die Anlageklasse Aktien keine erfreuliche Nachricht: Sie erhöht die Unfallwahrscheinlichkeit in einem Finanzsystem mit sehr hohen Hebeln, in dem die Preise zahlreicher Aktiva willkürlich durch Maßnahmen der Zentralbanken festgelegt werden (wie bis vor Kurzem auch der Wechselkurs zwischen Euro und Franken)“, so Wagner. Im Unterschied zu anderen Experten sieht der CIO kaum negative Auswirkungen des starken Franken auf die Schweiz: „Eine starke Währung erzieht zu Produktivitätssteigerungen und schafft Wohlstand, während eine schwache Währung lediglich eine Bequemlichkeitslösung darstellt. Zwischen Mai 2010 und Juli 2011, d.h. vor der Einführung der Kursgrenze, hatte der Franken 30 Prozent aufgewertet. Wie der enorme Leistungsbilanzüberschuss zeigt, wurde die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz davon jedoch nicht nachhaltig beeinträchtigt.“ 30 BÖRSE am Sonntag · 04/1 5 News


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