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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Yellen bleibt vage Anhaltende Wann konkret kommt es zu der 2015 erwarteten Zinswende? Bezüglich dieser Frage ging das Rätselraten auch in der vergangenen Woche weiter. Anlass diesmal gab die Fed-Chefin Janet Yellen selbst. Bei ihren Anhörungen im Kongress hütete sie sich weiterhin davor, einen genauen Zeitpunkt zu nennen und bekräftigte, dass die Notenbank derzeit keine Eile hätte, sich von ihrer jahrelangen Nullzinspolitik zu verabschieden. Immerhin ließ Yellen durchblicken, die Finanzmärkte auf eine Straffung der Geldpolitik vorzubereiten, in dem nach einer Notenbanksitzung das Codewort „Geduld“ aus der Erklärung gestrichen werde. Aber selbst daraus seien keine Rückschlüsse auf einen konkreten Zeitpunkt zu ziehen. Wie gehabt, will sich die Fed also weiterhin nicht festlegen, um sich wohl die größtmögliche Flexibilität zu bewahren. Eine Haltung, die wohl auch auf den weiterhin gemischten Konjunkturdaten fußt. Zudem hatte der Einbruch bei den Energiepreisen die jährliche Teuerungsrate bei den Verbraucherpreisen im Januar erstmals seit Oktober 2009 in den negativen Bereich gedrückt. Auch deshalb könnte sich die Fed bei ihrer Zinswende Zeit lassen und weiterhin abwarten. Eher zurückhaltend war jüngst auch die Entwicklung am US-Aktienmarkt. Zwar markierten Dow Jones und S&P 500 im Wochenverlauf neue Rekorde, ihre Bilanz zur Vorwoche war letztlich jedoch leicht negativ. Rekordjagd Aufwärts immer, rückwärts nimmer, scheint derzeit das Motto am deutschen Aktienmarkt zu sein. In der vergangenen Woche setzte sich die steigende Tendenz bei den hiesigen Kursbarometern fort. Im Vergleich zur Vorwoche die Nase vorn hatte diesmal aber der DAX. Er legte um 3,2 Prozent zu und baute damit seine positive Februarbilanz weiter aus. Zwar reichte der Gewinn zum Vormonat nicht an den stattlichen Zuwachs im Januar von 9,1 Prozent heran, er war mit 6,6 Prozent aber erneut üppig. Und natürlich erreichte der Leitindex auch jüngst neue noch nie da gewesene Höhen. Er setzte sich damit von der 11.000er-Marke ab und nimmt Kurs auf 12.000 Punkte. Ebenfalls auf Kurs ist die Kursvariante des DAX, in der Dividenden nicht die Performance aufpeppen. Sie nähert sich mehr seinem bisherigen Allzeithoch bei 6.266 Punkten, das noch aus März 2000 stammt. Bis dahin fehlen noch rund 420 Zähler bzw. 7,2 Prozent. Geht es in dem zuletzt gesehenen Aufwärtstempo weiter, alleine in den vergangenen sieben Wochen ging es um mehr als 17 Prozent aufwärts, könnte der Rekord bald eingestellt werden. Allerdings wachsen auch am deutschen Aktienmarkt die Börsenbäume nicht in den Himmel und kurzfristig betrachtet wird die Luft immer dünner. Daraus muss zwar nicht zwangsläufig in Bälde eine Korrektur folgen, verwunderlich wäre eine solche jedoch nicht. Weiterhin im Kaufrausch Auch in der letzten Handelswoche im Februar stiegen die meisten europäischen Aktienindizes. Der EURO STOXX 50 legte mit 3,1 Prozent kräftig zu und setzte damit die Jagd nach neuen Mehrjahreshochs fort. Die Investoren scheint derzeit einfach nichts aus der Ruhe zu bringen. Wie auch, wenn der Rausch des billigen Notenbankgeldes die Sinne vernebelt. Seitdem die EZB im Januar angekündigt hatte, ab Anfang März mit groß angelegten Käufen von Staatsanleihen, die aus ihrer Sicht zu niedrige Teuerung bekämpfen sowie die Wirtschaft wieder flott machen zu wollen, galoppiert die Bullenherde. Nun hat der März begonnen und die Währungszerstörer dürften zur Tat schreiten. Setzt sich damit die Rallye an den europäischen Aktienmärkten fort? Oder kommt es nun doch erst einmal zu der schon längst fälligen Pause? Vielleicht auch, weil sich die großen Adressen im Vorfeld der angekündigten nächsten Geld-aus-dem-Nichts-Orgie bereits positioniert haben könnten? Ein durchaus mögliches Szenario. Auch weil mit der positiven Entwicklung der Aktienkurse die Vorsicht schwindet, was sich in einem rückläufigen Absicherungsbedarf manifestiert. Das implizieren zumindest Volatilitätsindizes wie der VSTOXX. Er fiel jüngst sehr deutlich und näherte sich damit seinem Tief von Anfang Dezember 2014, was seinerzeit einherging mit dem vorläufigen Hoch beim EURO STOXX 50. Dow Jones Stand: 27.02.2015 DAX Stand: 27.02.2015 EURO STOXX 50 Stand: 27.02.2015 09 BÖRSE am Sonntag · 09/1 5


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