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tradin g  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE ist im April im Vergleich zum Vormonat um 1,5 auf 53,3 Punkte gefallen. Volkswirte hatten jedoch einen Anstieg auf 55,3 Punkte erwartet. Bei Gerry Weber treibt die Übernahme von Hallhuber das Wachstum an Tradingorientierte Anleger sollten die heißgelaufenen DAX-Titel meiden und in deutsche Nebenwerte investieren, sofern diese günstig bewertet sind und das jeweilige Geschäftsmodell aussichtsreich ist. Kaufenswert ist beispielsweise die Aktie von Gerry Weber. Zwar sind die jüngsten Quartalszahlen des Modekonzerns nicht berauschend ausgefallen, aber auf der anderen Seite überzeugt der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2014/15: Der Umsatz soll von 852,1 Millionen Euro im Vorjahr auf etwa eine Milliarde Euro steigen. Beim EBIT erwartet das Management einen Anstieg von 108,9 Millionen Euro auf 118 bis 126 Millionen Euro. Ermöglicht wird dieses starke Wachstum durch die Übernahme des Münchener Modeunternehmens Hallhuber. Vertraglich vereinbart wurde der Zukauf bereits im Dezember, aber einen Beitrag zum Umsatz und Ergebnis des Gerry-Weber-Konzerns leistet die neue Tochtergesellschaft erst seit Februar. Solide Bilanz trotz Aufnahme von Krediten Mit der Akquisition erschließt sich Gerry Weber das attraktive Damenmodesegment für trendorientierte Frauen ab Mitte 20. Finanziert wurde die Übernahme von Hallhuber mit langfristigen Krediten. Trotzdem liegt die Eigenkapitalquote de Modekonzerns Unternehmensangaben zufolge nach wie vor deutlich über 50 Prozent. Vorteilhaft ist darüber hinaus, dass durch die Integration von Hallhuber in den Gerry-Weber-Konzern laut Finanzvorstand David Frink Kostensynergien im einstelligen Millionen-Euro-Bereich realisiert werden können. Einstieg ins Herrenmodegeschäft ist geplant Aus Anlegersicht interessant ist zudem, dass Gerry Weber weitere Zukäufe plant – vor allem im Herrenmode-Bereich. Diese Fokussierung ist unter strategischen Aspekten sinnvoll, da der Konzern bislang nur Damenmode anbietet. Jedoch ist auch der Kauf von Marken im Damenmode-Segment möglich, sofern diese gut zum bereits vorhandenen Markenportfolio passen. Erwähnenswert ist noch, dass Vorstandschef Ralf Weber seit Jahresbeginn rund 119.000 Aktien des von ihm geführten Unternehmens gekauft hat. Offenbar ist er davon überzeugt, dass die Umsetzung der Wachstumsstrategie den Aktienkurs mittelfristig nach oben treiben wird. Softing ist auf Erfolgskurs dank großer Innovationskraft Ein weiterer Kaufkandidat ist der Anteilschein von Softing. Dieses Unternehmen glänzt mir einer großen Innovationskraft und guten Perspektiven. Zum Produktportfolio zählen Softwarelösungen, mit denen Automobilhersteller wie Porsche, Audi oder Daimler elektronische Steuergeräte programmieren, die in den Fahrzeugen verbaut werden. Softing liefert aber auch Testsysteme, mit denen die Fahrzeugelektronik auf Funktionstauglichkeit geprüft wird, bevor die Autos das Werk verlassen. Darüber hinaus nutzen viele Werkstätten Diagnose-Systeme von Softing, um Fehler in der Fahrzeug-Elektronik rasch zu entdecken. Und renommierte Industriekonzerne verbauen Komponenten von Softing, die einen optimalen Datenaustausch zwischen den Maschinen sowie zwischen Management- und Produktionsebene ermöglichen. 2014 war ein Übergangsjahr Im vergangenen Jahr hat Softing drei Akquisitionen durchgeführt und damit optimale Voraussetzungen für eine Fortsetzung der dynamischen Geschäftsentwicklung geschaffen. Die Zukäufe spiegelten sich 2014 in einem Umsatzanstieg um 41,8 Prozent auf 74,5 Millionen Euro wider. Leider haben akquisitionsbedingte Kosten das Ergebnis belastet, weswegen sich das EBIT um 5,1 Prozent auf 5,9 Millionen Euro verringerte. Der Gewinn je Aktie ist sogar um 15,9 Prozent auf 0,58 Euro zurückgegangen. Diesen Sachverhalt sollte man aber nicht überbewerten, da 2014 für Softing ein Übergangsjahr war. Bereits in diesem Jahr wird das Unternehmen das Ergebnis wieder steigern. Dazu beitragen wird insbesondere die 2014 durchgeführte Übernahme von Online Development. Diese im US-Bundesstaat Tennessee ansässige Gesellschaft ist der wichtigste Kooperationspartner des weltweit größten Automatisierungstechnik Anbieters Rockwell Automation. Dank dieses Zukaufs kann Softing das Potenzial des wachsenden amerikanischen Marktes für Industrie-Automatisierung nutzen. Als Wachstumstreiber fungieren wird auch die Lancierung von neuen Produkten. Erwähnenswert 29 BÖRSE am Sonntag · 18/1 5 Small Caps


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