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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Der S&P 500 hatte zum Wochenstart zwar sein bisheriges Allzeithoch getoppt, der Ausflug in noch nie da gewesenen Höhen war jedoch nur von kurzer Dauer. Schnell bröckelte der Kurs wieder ab. Vor allem am Donnerstag verlor er kräftig. Am Freitag folgte jedoch eine Gegenbewegung, die den Wochenverlust auf 0,4 Prozent eindämmte. Auch die anderen Indizes besserten ihre Wochenbilanz auf. Von ihnen die schlechteste Entwicklung zeigte der NASDAQ Composite mit 1,7 Prozent Minus. Hier belastete einige Bilanzen und vor allem die Schwäche der Biotech-Werte. Der Branchenindex NYSE Arca Biotechnology setzte damit die Korrektur fort, die seit dem Rekord am 20. März auszumachen ist. In der vergangenen Woche für Gesprächsstoff am US-Aktienmarkt insgesamt sorgten ferner jede Menge weiterer Firmenzahlen. Daneben gab es neues von der Konjunktur. Wie zu erwarten war, nahm die Dynamik des US-Wirtschaftswachstums im ersten Quartal 2015 deutlich ab. Laut erster Schätzung legte das BIP im Vergleich zum Vorquartal um nur 0,06 Prozent zu – stagnierte also faktisch. Im Quartal zuvor lag das Plus bei 0,6 Prozent. Angesichts der sich zuletzt häufenden schwachen Konjunkturdaten verwundert es daher nicht, dass sich die US-Notenbank nach ihrer jüngsten Sitzung weiterhin alle Optionen offen ließ und keine konkreten Hinweise bezüglich des Zeitpunktes der Zinswende gab. Am deutschen Aktienmarkt war die vergangene Börsenwoche wegen des Feiertages am Freitag verkürzt. Die damit verbliebenen vier Handelstage reichten jedoch aus, um die Kurse ordentlich zu bewegen. Wie schon vor zwei Wochen verzeichneten die Indizes dabei deutlichere Abgaben. Der DAX, er zu Wochenbeginn noch an der 12.000er-Marke gekratzt hatte, war am Donnerstag zwischenzeitlich unter 11.400 Zähler gerutscht. Von seinem Wochentief bei Punkten konnte er sich zwar etwas erholen, und er setzte sich davon mehr als 120 Punkte wieder nach oben ab, die Bilanz zur Vorwoche blieb mit 3 Prozent aber deutlich negativ. Seit dem am 10. April markierten Allzeithoch bei 12.391 Punkten hatte das Kursbarometer somit in der Spitze rund 8,6 Prozent verloren, sodass man durchaus von einer nennenswerten Korrektur sprechen kann. Wie immer bei einer solchen Entwicklung stellt sich die Frage, wie es nun nach dieser normalen Konsolidierung, mit der einiges an heißem Dampf abgelassen wurde, weitergehen könnte? Werden die nun niedrigeren Kurse genutzt, um die Kaufaktivitäten wieder zu erhöhen? Oder kommt es jetzt zu einem größeren Rücksetzer, um noch mehr von der Übertreibung auf der Oberseite abzubauen? Für Letzteres sprechen könnte ein Bruch der steilen Aufwärtstrendlinie, die aus der Verbindung der Zwischentiefs von Oktober und Dezember 2014 resultiert. Verluste eingedämmt Kurse unter Druck Korrektur fortgesetzt Überwiegend Verluste prägten jüngst das Bild bei den europäischen Aktienindizes. Der STOXX Europe 600, als Gradmesser für den breiten Aktienmarkt, gab 3,3 Prozent nach. Seit seinem am 15. April markierten Allzeithoch hat er nun bereits 4,8 Prozent verloren. Der EURO STOXX 50, der jüngst 2,7 Prozent sank, hat sich von seinem am 13. April erreichten Mehrjahreshoch inzwischen rund 5,7 Prozent entfernt. Nachdem viele der europäischen Indizes in den vergangenen Monaten sehr stark gelaufen waren, wozu, angesichts der erwarteten US-Zinswende, auch in den USA ansässiges Kapital beigetragen haben dürfte, könnte dieses, angesichts der Kursgewinne sowie der wohl nach hinten verschobenen Zinswende, zumindest teilweise wieder abgezogen werden. Das nährt die aktuelle Korrektur. Jüngst etwas unter Druck stand auch der britische FTSE 100, der noch am Montag ein neues Allzeithoch markiert hatte. Die Abgaben fallen aber wohl auch hier in die Kategorie Gewinnmitnahmen. Zumal nächsten Donnerstag in Großbritannien die Unterhauswahlen stattfinden. Und diesbezüglich könnte es ein wenig Unsicherheit geben, wenngleich Umfragen die aktuelle Regierungskoalition von Konservativen und Liberalen knapp vorne sehen. Allerdings steht bezüglich des Wahlausgangs auch die Frage im Raum, ob dadurch ein Abschied Großbritanniens aus der EU wahrscheinlicher wird. NASDAQ Composite Stand: 30.04.2015 DAX Stand: 30.04.2015 FTSE 100 Stand: 30.04.2015 07 BÖRSE am Sonntag · 18/1 5


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