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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Denkzeit Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE Mit „einzigartigen Leistungen“ wollen die Düsseldorfer bald glänzen. Das verspricht zumindest der Name der „neuen alten E.ON“, wie Kritiker das Projekt nennen. Uniper, zusammengesetzt aus unique und performance, soll als ausgegliederte E.ONFirma die konventionellen Energiesparten übernehmen. Die Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke werden ab dem 1. Januar 2016 unter dem Namen Uniper laufen. Von der Politik wird dabei besonders der Abbau und die Entsorgung der Atomanlagen kritisch beäugt. E.ON selbst wird symbolträchtig nach Essen umziehen und damit einen Neuanfang starten. Unter dem seit 2000 bestehenden Namen wird sich das Unternehmen dann vorwiegend mit erneuerbaren Energien, Energienetzen und Kundenlösungen beschäftigen. In der Zweiteilung des Konzerns in ein sauberes und innovatives Geschäft und ein altmodisches und auslaufendes Geschäft sehen bereits viele ein strukturelles Problem. Außerdem ist fraglich, ob eine Unternehmung wie Uniper, die nicht zukunftsorientiert aufgebaut ist, überhaupt profitabel sein kann? Und kann sich die dann neue E.ON in ihrer stark verkleinerten Form auf dem schwierigen Energiemarkt behaupten? In Europa hat E.ON aktuell 32 Millionen Kunden. Die schlankere E.ON soll sich deren Bedürfnissen besser annehmen als bisher. An der Börse herrschte in dieser Woche ebenfalls Aufbruchsstimmung. Die E.ON-Aktie legte immerhin drei Prozent zu. Auch die Analysten scheinen die Bemühungen der Versorgerfirma zu honorieren: Eine erfolgreiche Aufspaltung des Energieunternehmens in E.ON und Uniper könnte sich auch für die Anleger bezahlt machen, schrieb Morgan Stanley-Analyst Bobby Chada. Neben der strategischen Neustrukturierung hat E.ON aber auch handfeste Geschäftserfolge vorzuweisen. In dieser Woche verbreitete das Unternehmen von CEO Johannes Teyssen die frohe Botschaft eines Milliardenauftrages im Ärmelkanal. Vor der britischen Küste wird für 1,9 Milliarden Euro ein Windpark gebaut. Bis 2018 sollen 116 Windturbinen ans Netz gehen. Die staatliche Green Investment Bank (GIB) übernimmt rund 17 Prozent der Bauinvestitionen. E.ON sucht sich für vergleichbare Projekte gerne externe Investoren, um möglichst wenig Eigenkapital einsetzen zu müssen. Das Ärmelkanalprojekt ist die erste Zusammenarbeit von E.ON mit der potenten GIB. Aber auch die Konkurrenz macht dieser Tage in Deutschland Schlagzeilen. So wird der schwedische Konzern Vattenfall der neue strategische Energie-Partner des Berliner Senats werden und investiert zwei Milliarden Euro in die Energieversorgung der Hauptstadt. Dieses prestigeträchtige Projekt ist den deutschen Versorgern entgangen. Vattenfall baut damit seine bereits gute Position auf dem deutschen Markt weiter aus. Fotos: RWE, E.ON 13 BÖRSE am Sonntag · 21/1 5 Unternehmen der Woche


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