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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Denkzeit Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa In der vergangenen Woche hielten sich die Bewegungen am US-Aktienmarkt in Grenzen. Zwar markierten Dow Jones und S&P 500 im Wochenverlauf neue Rekorde. Große Aufwärtsdynamik entwickelten die Kursbarometer jedoch nicht, was sich auch an der Wochenbilanz zeigt. Der S&P 500 verbuchte ein kleines Plus von 0,2 Prozent. Beim Dow Jones ging es indes um 0,2 Prozent abwärts. Nachhaltige Ausbrüche über die bisherigen Höchststände blieben somit bislang aus. Einen dämpfenden Effekt könnte der wieder deutlich festere USDollar gehabt haben. Das lag aber wohl eher an der EZB-induzierten Schwäche des Euro, als an eigenen stärkenden Impulsen für den Greenback. Schließlich hatte sich zum einen die US-Notenbankchef Janet Yellen bei einer Rede weiterhin bedeckt über den Zeitpunkt der lange erwarteten Zinswende gehalten. Zum anderen dürfte sich mit dem am Mittwoch vorgelegten Protokoll der Aprilsitzung die Annahme erhärtet haben, dass sich der Zeitpunkt einer ersten Anhebung der Leitzinsen nach hinten verschiebt. Viele Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss hielten es demnach für unwahrscheinlich, dass die Wirtschaft in den USA bereits im Juni für einen solchen Schritt stark genug sei. Immerhin zeigten sich die meisten Mitglieder jedoch zuversichtlich, dass die zu Jahresbeginn zu beobachtende wirtschaftliche Schwächephase nicht anhalten wird. Mit einer deutlich positiven Wochenbilanz verabschiedeten sich die deutschen Aktienindizes in das verlängerte Pfingstwochenende. Beim DAX stand am Ende ein Plus von 3,2 Prozent auf der Habenseite. Dafür in erster Linie verantwortlich war der Kurssprung am Dienstag. Auslöser waren die Ankündigungen der EZB, einen Teil ihrer Wertpapierkäufe vorzuziehen (siehe Markt im Fokus). Ob die Reaktion auf diese Maßnahme gerechtfertigt ist, sei dahingestellt. In jedem Fall war es eine Überraschung, auf die sofort reagiert wurde und damit den Leitindex anschob. Mit der Aufwärtsdynamik war es jedoch schnell wieder vorbei. Nach dem kräftigen Anstieg am Dienstag passierte nicht mehr viel. Der DAX konnte kein weiteres Aufwärtsmomentum entwickeln. Aus charttechnischer Sicht hat er in der vergangenen Woche dennoch seine kurzfristige Abwärtstrendlinie überschritten. Gleichzeitig generierte der MACD ein Kaufsignal. Vielleicht steigt dadurch die Motivation der Investoren, wieder verstärkt auf der Long-Seite aktiv zu werden. Sollte dem so sein, könnte ein Angriff auf das bisherige Allzeithoch bei 12.391 Punkten erfolgen. Seitens der Konjunkturdaten stand in der vergangenen Woche der ifo Geschäftsklimaindex im Fokus. Er hatte im Mai marginal nachgegeben und entwickelte sich damit wenig spektakulär. Damit scheint die deutsche Wirtschaft auf Kurs zu bleiben. Neue Rekorde aber wenig dynamisch DAX springt kräftig an EZB und Hellas im Fokus An den europäischen Aktienmärkten ging es in der vergangenen Woche vielerorts aufwärts. Vor allem in der Eurozone war eine verstärkte Kauflaune auszumachen. Mit ihren angekündigten vorgezogenen Anleihekäufen schwächte die EZB einerseits den Euro und lieferte gleichzeitig die nötigen Kaufimpulse am Aktienmarkt. Zum Beispiel zog der EURO STOXX 50 um 3 Prozent an. Aber auch der STOXX Europe 600, als Gradmesser für die gesamte Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten, erhöhte sich mit 2,9 Prozent kräftig. Abgesehen von den überraschenden EZB-Ankündigungen blieb das Griechenland-Drama Thema. Nach wie vor ringen Hellas Regierung und die Gläubiger um eine Lösung der prekären Finanzlage. Damit setzt sich die Hängepartie des pleitebedrohten Landes fort. Wann es zu einer Einigung kommt, ist ungewiss. Die griechische Regierung hält eine Einigung binnen den nächsten zehn Tagen für möglich, vielleicht schon bei einem Sondertreffen in der nächsten Woche. Ein solches hält man in Brüssel dagegen für unwahrscheinlich. Unterdessen warnte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erneut vor einem Austritt der Griechen aus dem Euro. Gleichwohl muss man die Möglichkeit einer Rückkehr der Drachme oder die Einführung einer zuletzt des Öfteren diskutierten Parallelwährung auf dem Schirm haben und sollte über eine diesbezügliche Nacht-und-Nebel-Aktion nicht überrascht sein. S&P 500 Stand: 22.05.2015 DAX Stand: 22.05.2015 EURO STOXX 50 Stand: 22.05.2015 07 BÖRSE am Sonntag · 21/1 5


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