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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Denkzeit Lebensart Der Grexit ist längst eingepreist Ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone wird die Börse nicht schockieren können. Wie stark dagegen der Glaube an die Zukunft des Euroraums ist, zeigt die stabile Gemeinschaftswährung, die zuletzt gegenüber dem US-Dollar an Boden gewann. Mit einer überraschend deutlichen Mehrheit haben die Griechen per Volksabstimmung die Sparvorgaben der internationalen Gläubiger abgeschmettert. Nach Auszählung von knapp zwei Dritteln der abgegebenen Wahlzettel stimmten gut 61 Prozent mit „Nein“ und unterstützten damit den Konfrontationskurs von Ministerpräsident Alexis Tspiras. Nur knapp 39 Prozent sprachen sich am Sonntag dafür aus, unter den Konditionen der Geldgeber weiter zu verhandeln. Tsipras hatte seinen Landsleuten versprochen, ein mehrheitliches „Nein“ stärke seine Verhandlungsposition. In Deutschland warfen Politiker aus Union und SPD nach Bekanntgabe der Auszählungsergebnisse dem Ministerpräsidenten eine Irreführung der eigenen Bevölkerung vor. Alexis Tsipras ließ sich bereits bei der Stimmabgabe feiern wie ein Popstar. Dabei wusste er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, dass er der große Gewinner des Referendums sein wird. Kaum jemand in Griechenland hatte damit gerechnet, dass die Bürger des von der Staatspleite bedrohten Landes der Sparpolitik mit einer derart klaren Mehrheit eine Absage erteilen würden und die Geldgeber damit vor den Kopf stoßen würden. 10 BÖRSE am Sonntag · 27/1 5 Spezial


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