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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Denkzeit Lebensart an den Gewinnzielen für dieses Jahr fest. Nach aktueller Sicht der Dinge mit Erfolg, denn die Anzeichen deuten auf steigende Erlöse hin. Die konkreten Ergebnisse des zweiten Jahresviertels werden erst am 6. August veröffentlicht. Doch nicht nur wegen der jüngsten Kurserfolge ist der Weltmarktführer bei Anlegern trotzdem beliebt. Auch die Dividendenausschüttung lässt sich sehen. Seit Jahrzehnten ist die Dividende nicht mehr gesunken und meist sogar angestiegen. In diesem Jahr zahlt das Münchener Unternehmen seinen Rückversicherungen sind schließlich in allen Belangen auf das Unerwartete, Katastrophale und Verheerende ausgerichtet und müssen damit umgehen können. Anteilseignern 7,75 Euro je Aktie. Das entspricht bei aktuellem Kurs einer Rendite von fast 4,5 Prozent. Damit gehört die Rückversicherungsgesellschaft im DAX zu den lukrativsten Dividendenzahlern. Die Finanzmarktsituation trübt das Münchener Bild aber gewaltig ein. Denn anhaltend niedrigen Zinsen setzen den Versicherern stark zu. Der Vorstandsvorsitzende von Munich Re, Nikolaus von Bomhard, nennt diese Entwicklung „schleichendes Gift“ für sein Unternehmen und die gesamte Branche. Der Münchener Konzern hätte im vergangenen Jahr durch die niedrigen Zinsen rund 500 Millionen Euro weniger Gewinn gemacht als unter Normalbedingungen, so von Bomhard. Aber was ist in diesen Zeiten schon normal. Rückversicherungen sind schließlich in allen Belangen auf das Unerwartete, Katastrophale und Verheerende ausgerichtet und müssen damit umgehen können. Aber auch deswegen sind Versicherungswerte – und hier speziell die Rückversicherer – immer auch ein Spiel mit dem Feuer. Für risikoscheue Anleger kann die Volatilität zu groß sein. Die zweite Jahreshälfte – so sagen es zumindest die Experten des GeoRisiko-Forschungszentrums der Munich Re – könnte katastrophenmäßig einigermaßen glimpflich verlaufen. Entwarnung etwa für die Hurrikansaison 2015 wolle man aber noch nicht geben. Und so bleibt den Münchener-Rück-Aktionären traditionell zu empfehlen, nebst der BÖRSE am Sonntag auch einen globalen Wetterbericht für die Anlagestrategie zu Rate zu ziehen. Wenn man, wofür es ja gute Gründe gibt, gern Warren Buffett folgen möchte, dann hat man auch in Bezug auf die Münchener Rück- Aktie ein sicheres Plätzchen gefunden. Denn „die freundlichste Heuschrecke der Welt“, wie der Stern den Großinvestor kürzlich beschrieb, hält immerhin zwölf Prozent der Anteile der Münchener Rückversicherungsgesellschaft. Der Handlungsspielraum für das Unternehmen ist auf den traditionellen Märkten bereits sehr weit ausgedehnt. Auch deshalb sucht die Munich Re- Führung um Nikolaus von Bomhard ihr Glück in Indien und anderen asiatischen Schwellenmärkten. So hat der Konzern in dieser Woche in Afrika sein Geschäft zentralisiert und möchte von nun an aus Johannesburg heraus das „erhebliche Wachstumspotenzial Afrikas und die sich dadurch bietenden Geschäftschancen“ nutzen, heißt es im Unternehmen. Fazit Die Münchener Rück ist für Anleger mehr als nur einen Blick wert. Charttechnisch besteht noch Potential nach oben. Trotzdem sind bei der Munich Re traditionell Unsicherheiten gegeben, und die schwache Performance der letzten Monate ist noch nicht vollends verdaut. Einer satten Dividende können sich Aktionäre aber in jedem Falle gewiss sein. WCW Münchener Rück Stand: 17.07.2015 09 BÖRSE am Sonntag · 29/1 5 Aktie der Woche


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