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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstofe   Denkzeit Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Die US-Indizes waren mit deutlich fallenden Kursen in die vergangene Börsenwoche gestartet. Sie knüpften damit zunächst an die Verluste aus der Vorwoche an. Noch im Montag im Handelsverlauf gingen die Kursbarometer aber zu einer Gegenbewegung über, die sich anschließend fortsetzte und am Ende zu einer positiven Wochenbilanz führte. Der NASDAQ Composite verbuchte mit 2,6 Prozent das größte Plus. Beim Dow Jones ging es um 1,1 Prozent aufwärts. Der S&P 500 legte 0,9 Prozent zu. Nachdem er zwischenzeitlich unter 1.900 Punkte gefallen war, näherte er sich wieder der in der Vorwoche verletzten 2.000er-Marke. Im Wochenchart zeigte er dabei eine Kerze mit äußerst langem unteren Schatten und einem dazu vergleichsweise sehr kleinen Kerzenkörper. Eine solche Konstellation ist tendenziell bullish zu werten. Dennoch gibt es Fakten, die weiterhin zur Vorsicht mahnen. Der Volatilitätsindex VIX ist zwar von seinem am Montag markierten Hoch von mehr als 40 Punkten, das den höchsten Wert seit Oktober 2011 markierte, wieder zurückgekommen, er ist jedoch nach wie vor relativ hoch. Zusammen mit der nach wie vor auszumachenden Backwardation-Konstellation am kurzen Ende in der VIX-Futures-Kurve zeugt er damit von einem anhaltend großen Absicherungsbedarf. Für einen solchen spricht auch das nach wie vor recht hohe Put-Call-Ratio bei den US-Optionen. Die vergangene Börsenwoche hatte am deutschen Aktienmarkt schwach begonnen. Zunächst setzte sich somit die dynamische Talfahrt aus den beiden Vorwochen fort. Der DAX rutschte dabei deutlich unter die 10.000er-Marke und fiel in der Spitze auf 9.338 Zähler. Binnen zehn Handelstagen war er damit um 19,5 Prozent in die Tiefe gerauscht. Seit dem Allzeithoch im April ging es um fast 25 Prozent abwärts. Es sah folglich danach aus, als würde das Kursbarometer in einen Bärenmarkt übergehen. Allerdings kam es dann zu einer kräftigen Gegenbewegung, die durch die Schließung von Short-Positionen verstärkt worden sein dürfte. Der DAX kletterte zurück über 10.000 Punkte und verzeichnete sogar einen Wochengewinn von 1,7 Prozent. Damit ist der Rückgang in den vergangenen Monaten weiterhin lediglich als Korrektur zu werten. Und auch die anderen deutschen Indizes verzeichneten jüngst eine positive Wochenbilanz. Die größten Zuwächse gab es beim TecDAX mit 4,4 Prozent. Damit stellt sich nun die Frage, ob es sich bei dem jüngsten Einbruch am deutschen Aktienmarkt um den finalen Ausverkauf handelte? Hat die dann folgende Erholung vielleicht sogar das Ende der voran gegangenen Korrektur eingeläutet? Das ist keinesfalls sicher. Bislang gab es nur eine Gegenbewegung, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich noch einmal die Bären zu Wort melden. Bullishe Wochenkerze? Doch noch eine positive Woche Bislang nur Gegenbewegungen Die europäischen Aktienmärkte zeigten in der vergangenen Woche eine Stabilisierung. Nachdem sich anfangs vielerorts die Talfahrt fortsetzte, folgten kräftige Gegenbewegungen. Solche gegenläufigen deutlichen Ausschläge sind nach voran gegangenen sehr kurzfristigen und ausgeprägten Veränderungen, wie zuletzt gesehen, nicht unüblich. Schließlich ist der Drang groß, die binnen kürzester Zeit erzielten Gewinne mitzunehmen. Im aktuellen Fall dürften folglich vermehrt Short-Positionen geschlossen worden sein, was mit zu der dynamischen Erholung beitrug. So auch beim EURO STOXX 50, der am Ende einen Wochengewinn von 1,2 Prozent verzeichnete. Zum Wochentief am Montag lag der Index im Vergleich zum Schlussstand der Vorwoche um mehr als 8 Prozent im Minus. Eine ähnliche Entwicklung zeigte auch der STOXX Europe 600, der am Ende einen Wochengewinn von 0,6 Prozent verbuchen konnte. Geben die jüngsten Erholungen nun Anlass wieder in das Bullenhorn zu blasen? Dazu gilt es die jüngsten Bewegungen im Gesamtkontext einzuordnen. Und diesbezüglich ist bei beiden Indizes zu konstatieren, dass sie gerade einmal knapp die 38,2%-Fibonacci-Retracements ihre seit den Zwischenhochs im Juli gebildeten Abwärtswellen erreicht haben. Entsprechend sind die jüngsten Erholungen, auch wenn sie sehr dynamisch ausfielen, bislang nur als technische Gegenreaktionen zu werten. S&P 500 Stand: 28.08.2015 DAX Stand: 28.08.2015 EURO STOXX 50 Stand: 28.08.2015 06 BÖRSE am Sonntag · 35/1 5


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