Page 24

BaS_47-15

Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  unternehmen  fonds   Zertifikate   rohstoffe   Denkzeit Kunstmarkt Emil Noldes „Helles Sonnenblumenbild“ von 1936 hat eine Schätzung von 1 bis 1,5 Millionen Euro. Quelle: Villa Grisebach, Berlin Geplantes Kulturgutschutzgesetz beeinflusst das Angebot Das Angebot der für die kommende Woche angestzten Villa Grisebach-Auktionen füllt acht Kataloge. Von der Gotik bis zur Gegenwart spannt sich der zeitliche Rahmen. Für jedes Portefeuille ist etwas dabei. Die mittlere Gesamtschätzsumme liegt bei 23 Millionen Euro. Die Verschärfung des deutschen Kulturgutschutzgesetzes wirft ihre Schatten voraus. Sie dezimiert das Angebot an hochkarätigen Werken der Klassischen Moderne in den deutschen Herbstauktionen. Denn ein Teil der Sammler wartet ab, der andere verlagert Wertvolles ins Ausland. Das gilt auch für die Jubiläumsauktion Nr. 250 der Villa Grisebach vom 26. November 2015, in der 65 Lose ausgeboten werden. Von ihnen ist nur ein Dutzend der Güteklasse A zuzurechnen. Wichtigstes Los ist Emil Noldes „Helles Sonnenblumenbild“ von 1936 aus altem Hallenser Besitz, das auf eine bis 1,5 Millionen Euro angesetzt ist. Gerahmt wird dieses angenehme Bild von sechs Aquarellen des Expressionisten, von denen eine glühende Marschlandschaft der frühen 1920er-Jahre museale Qualität hat. Sie war bis 1959 im Besitz der Nolde-Stiftung in Seebüll, ihr Schätzpreis liegt bei 250.000 bis 350.000 Euro. Beckmann unter den Spitzenlosen Zwei Werke von Max Beckmann, die zu den Spitzenlosen zählen, waren erst unlängst in angelsächsischen Auktionen. Das unvollendete Öl- und Kreidebildnis eines jungen Mädchens aus den ersten Jahren des Amsterdamer Exils ging im November 2010 bei Sotheby's, wo es auf 2,5 bis 3,1 Millionen Dollar geschätzt war, zurück. Die Provenienz Stephan Lackner und seine realistische Taxe von einer bis 1,5 Millionen Dollar machen es jetzt zu einem Wunschobjekt. Der „Holländische Radfahrweg“, 1940/42 in dem besetzen Land entstanden, war erst im Juni diesen Jahres in einer Christie’s Auktion, wo es bei einer Schätzung von 700.000 bis 800.000 Pfund durchfiel. Jetzt ist es auf 500.000 bis 700.000 Euro geschätzt. Marktfrisch ist dagegen das 1912 entstandene Beckmann-Gemälde „Stilleben mit gelben Stiefeln“, das eine moderate Höchsttaxe von 200.000 Euro hat. 24 BÖRSE am Sonntag · 47/1 5


BaS_47-15
To see the actual publication please follow the link above