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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstofe   Denkzeit Lebensart Kopf der Woche Es wird einsam um Mrs. M. auf das mobile Internet gelegt und hat versucht Top-Leute anzuziehen oder zu halten. Doch das Börsenjahr 2015 brachte für Yahoo einen Kursverlust von 34 Prozent. Es gab einen Nettoverlust von 4,43 Milliarden Dollar. Auch bereinigt um Einmaleffekte sieht der verbleibende Gewinn mit 63 Millionen Dollar wenig erbaulich aus. Im Februar 2008 hatte der damalige Microsoft Chef Steve Ballmer 53 Milliarden Dollar für Yahoo geboten – ohne Erfolg. Heute besteht die absurde Situation, dass Yahoo an der Börse praktisch nur noch so viel Wert ist wie seine Alibaba-Beteiligung und Cash-Bestände. Jetzt wird quasi alles auf der Resterampe angeboten. Und eine Chefin wie Marissa Mayer braucht das Unternehmen nicht mehr. sig / mit Material von Handelsblatt / Axel Postinett Ent l a s sungen, sinkende Gewinne und Umsätze bei Yahoo – sind Marissa Mayers Tage gezählt? Alles deutet drauf hin. Zu Jahresbeginn musste sie verkünden, d a s s Ya hoo rund 1.000 Jobs streicht, und nun scheint ihr Gewaltig unter Druck: Marissa Mayer eigener Stuhl mehr als wackelig geworden zu sein. Das entscheidende Stuhlbein könnte durch eine Alibaba-Beteiligung abgesägt worden sein. Anfang 2015 versuchte Mayer, den Yahoo gehörenden, damals mit rund 40 Milliarden Dollar bewerteten Anteil an Alibaba zu verkaufen. Damals lag der Kurs der Alibaba Aktie noch über 100 Dollar. Unbedingt steuerfrei sollte der Deal sein – und daran scheiterte er. Derzeit ist ein Anteil der chinesischen Handelsplattform nur noch gut die Hälfte wert. Ein riesiger Flop für Mayer. Wenn die Alibaba-Aktie nicht wieder dramatisch steigt, wird die Suche nach „strategischen Alternativen“ für Mayer zur Pflicht. Das heißt: Yahoo steht dann zum Verkauf – ganz oder in Teilen. Wenn alles verkauft ist, dann bleibt nur der Alibaba-Anteil übrig. Es wäre die eigene Ausgliederung durch die Hintertür. Marissa Mayer hat alles versucht, um ebendies zu verhindern. Sie hat diverse Start-ups übernommen, hat den Fokus Zitat der Woche Ein stinkender Haufen Mist! So tituliert die englische Boulevardzeitung „The Sun“ die EU. Premier Cameron verhandelt derweil über ein wichtiges Kompromisspapier, das den EU-Austritt Großbritanniens verhindern soll. Die Regierungschefs der EU stimmen erst in zwei Wochen ab, aber das scheint unerheblich für die Meinung an der Fleet Street. Aphorismus der Woche Bittet aber, dass eure Flucht nicht geschehe im Winter. Matthäus-Evangelium, 24, 20 05 BÖRSE am Sonntag · 05/1 6


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