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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart „Sichere Häfen“: Brexit sorgt für Bewegung Die Briten haben mehrheitlich „yes“ gesagt und wollen nun raus aus der EU. An den Finanzmärkten führte dieses überraschende Ergebnis anfänglich zu einigen Turbulenzen. Raus aus Aktien, hieß die eine Devise. Rein in die vermeintlich „sicheren Häfen“ die andere. Die Preise von Yen, Franken, deutschen Staatsanleihen und Gold gingen daher durch die Decke. Aber was ist von diesen Anlagen als monetären Zufluchtsorten zu halten? Brexit Damit hatte kaum jemand gerechnet: Allen Drohungen und Beschwörungen aus den EU-Politkadern zum Trotz haben die meisten Briten beim Brexit-Referendum im Juni für einen Austritt ihres Landes aus der EU gestimmt. Aber nicht nur die EU-Verfechter waren überrascht. Auch an den Finanzmärkten scheint man auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein. Die im Vorfeld möglicherweise meist eingegangenen Wetten, dass es zu keinem EU-Austritt kommt, gingen nicht auf. Entsprechend kam es zu einem großen Korrekturbedarf, der sich mit sehr dynamischen und reichlich übertrieben anmutenden Bewegungen durch sämtliche Anlageklassen zog. Beispielhaft dafür stehen die deutlichen Verluste an vielen Aktienmärkten, an denen die Entwicklungen anfangs panikartige Züge aufwiesen, bevor sich die Lage wieder etwas beruhigte. Gleichzeitig setzte, wie oft in solchen Situationen, eine Flucht in die vermeintlich „sicheren Häfen“ ein. Die heftigen Ausschläge sind jedoch nicht zwangsläufig ein Hinweis auf die von einigen „Experten“ in schwarzmalerischer Manier im Vorfeld immer wieder prophezeiten möglicherweise negativen ökonomischen Folgen eines Brexit. Für den „normalen“ Anleger gilt daher die Devise: Keine Panik und nicht in Hektik oder Aktionismus verfallen! Auch sollte man nicht blindlings der Herde folgen, die ihr Heil in der Flucht in die „sicheren Häfen“ sucht. Sie sind keinesfalls so sicher, wie es der Name verspricht. Franken und Yen Zu den „sicheren Häfen“ gehören Währungen wie der Schweizer Franken und der japanische Yen. Beide reagierten auf das Brexit-Votum mit einer anhaltenden Stärke gegenüber vielen anderen Devisen – vor allem zum britischen Pfund aber auch zum Euro. Der Wechselkurs Euro/Yen war zwischenzeitlich um mehr als 9 % eingebrochen, was für einen Wechselkurs ein extrem starker Ausschlag ist. Am Ende lag der Tagesverlust bei mehr als 6 %. Einen solchen hohen Verlust gab es zuletzt während der Finanzkrise im Oktober 2008. Mit dem jüngsten Rückgang mussten damit für einen Euro so wenige Yen aufgebracht werden wie seit Dezember 2012 nicht mehr. Beim Wechselkurs Euro/Franken hielt sich unterdessen der Rückgang mit in der Spitze 2,5 % in Grenzen. Die Schweizer Notenbank hatte in gewohnter Manier interveniert und Euro gekauft. Deutlich wird Indizes Stand: Freitag nach Börsenschluss Index 01.07.2016   % Vorwoche 52weekHigh   % 52week Dow Jones 17949,37 +3,01% 18167,63 +1,08% S&P 500 2102,95 +2,89% 2132,82 +1,23% NASDAQ 4862,57 -2,89% 5231,94 -3,00% DAX 9776,12 -9,00% 11802,37 -12,56% MDAX 20105,23 -3,22% 21679,52 +0,36% TecDAX 1620,51 -11,48% 1889,31 -3,10% SDAX 8881,04 -2,39% 9484,44 +1,86% EUROSTX 50 2883,06 -11,77% 3714,26 -17,54% Nikkei 225 15682,48 -17,61% 20946,93 -22,86% Hang Seng 20794,37 -5,11% 26459,43 -20,78% Foto: © Sashkin - Fotolia.com 14 BÖRSE am Sonntag · 26/1 6


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