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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Brexit dass es nicht noch weiter in die Höhe gehen kann. Das Risiko von größeren Abschlägen ist angesichts der inzwischen erreichten enormen Fallhöhe jedoch nicht von der Hand zu weisen. Aus den vielleicht bewusst in Kauf genommenen minimal negativen Renditen, kann durch Kurseinbrüche schnell eine größere negative Performance resultieren. Übrig bleibt Gold Damit sind wir beim Gold. Das Edelmetall hat in den vergangenen Monaten enorm an Glanz bei den Investoren gewonnen. Der an den Finanzmärkten zumeist beachtete Preis in US-Dollar ist seit dem Mehrjahrestief im Dezember 2015 bei 1.046 US-Dollar deutlich gestiegen. Zuletzt gab es dabei im Zuge des Brexit eine dynamische Aufwärtswelle, die den Kurs auf das höchste Niveau seit März 2014 katapultierte. Das Plus seit Ende vergangenen Jahres summierte sich damit auf 30 %. Für Anleger, die den Euro als heimische Währung im Portmonee tragen, ist jedoch die Entwicklung des Goldpreises in eben diesem Euro relevant. Hier ist seit Dezember 2015 ebenfalls ein stattlicher Anstieg von etwa 30 % angefallen. Gold als das bessere Geld, zeigt immer dann seine Stärken gegenüber den Papierwährungen wie den Euro, wenn diese schwächeln und enorme Vertrauensverluste verzeichnen. Die Reaktion auf das Brexit- Votum verdeutlicht dies eindrucksvoll. Der Goldpreis in Euro war am 24. Juni 2016 zwischenzeitlich um 13 % gegenüber dem Vortagesschlusskurs nach oben geschnellt. Noch deutlicher war die Wirkung auf den Goldpreis in britische Pfund. Er war am Tag 1 nach der Brexit-Entscheidung zwischenzeitlich um 21 % in die Höhe geschossen. Natürlich sind derartige Ausschläge nicht normal. Möglich ist zudem, dass der Goldpreis zuletzt überreagiert hat, was entsprechend wieder korrigiert werden könnte. Dennoch scheint Gold aktuell als einziger der „sichere Häfen“ interessant. Auch vor dem Hintergrund der in den vergangenen Jahren exorbitant gestiegenen weltweiten Verschuldung. Sie mit „normalen“ Mitteln abzubauen ist nicht mehr möglich. Stattdessen dürfte es auf eine Inflationierung hinauslaufen, sprich eine drastische Abwertung der Währungen. Die aktuelle Geldpolitik vieler Notenbanken zeigt bereits, in welche Richtung der Hase künftig laufen wird. Gold als „sicherer Hafen“ ist daher vor allem für Anleger interessant, die langfristig eine anhaltende Abwertung des Euro erwarten und sich davor schützen möchten, indem sie Teile ihres Vermögens durch eine Anlage in physisches Gold parken. Den Aufbau solcher Positionen sollte man jedoch nicht in Phasen durchführen, in denen die Nachfrage aufgrund von Sondersituationen besonders groß ist und somit die Preise in die Höhe treibt, so wie zuletzt im Zuge des Brexit. Stattdessen sollte auf Schwächephasen gewartet werden. Und solche gibt es immer wieder. Denn auch der Goldpreis schwankt naturgemäß. Kurzfristig ist daher auch das Edelmetall nur bedingt als Zufluchtsort geeignet, aus langfristiger Sicht scheint physisches Gold in Form von Barren oder Münzen derzeit jedoch der geeignetste der „sicheren Häfen“. Foto: © 7razer - Fotolia.com Unternehmenstermine Datum Uhrzeit Name Ereignis 20.07.2016 - SAP SE Halbjahresbericht 2016 21.07.2016 - Daimler AG Halbjahresbericht 2016 26.07.2016 - Apple Inc. 9-Monatsbericht 2015/16 27.07.2016 - BASF SE Halbjahresbericht 2016 28.07.2016 - Deutsche Bank AG Halbjahresbericht 2016 28.07.2016 - Volkswagen AG Halbjahresbericht 2016 28.07.2016 - Alphabet Inc. Halbjahresbericht 2016 04.08.2016 - Siemens AG 9-Monatsbericht 2015/16 16 BÖRSE am Sonntag · 26/1 6


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