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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Foto: © KUKA AG Foto Fahne: © twixx - Fotolia.com BÖRSE am Sonntag · 48/1 6 14 Brauchen wir eigentlich die Chinesen? Kolumne Ob der Augsburger Spezialmaschinenbauer Kuka unter chinesischer Flagge auch langfristig mit vielen Aufträgen aus Westeuropa und anderen entwickelten Volkswirtschaften rechnen kann, ist fraglich. Warum sollte man sich einen chinesischen Staatskonzern ins Haus holen, wo man ohnehin versucht, sich – so gut es geht – vor Industriespionage aus dem Reich der Mitte zu schützen? Die bereits genehmigte Übernahme des Industrieroboterherstellers Kuka an einen chinesischen Konzern gibt erheblichen Anlass zur Besorgnis über die Zukunft des Industriestandorts Deutschland. Kuka steht wie kaum ein zweites Unternehmen in der Republik im Zentrum der Digitalisierung der industriellen Produktion (Industrie 4.0). Viele sensible Daten über die Produktion, insbesondere der deutschen Automobilindustrie, laufen bei Kuka zusammen. Diese Übernahme, wie auch einige andere, stellen daher ein erhebliches Risiko für die technologische Souveränität und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes dar. Wie neuere Recherchen der Wirtschaftswoche zeigen, handelt es sich bei Midea, dem Unternehmen, das sich einen Aktienanteil von knapp 95 Prozent an Kuka gesichert hat, keinesfalls um einen privatwirtschaftlichen Marktteilnehmer, sondern um einen staatsnahen chinesischen Konzern. Brauchen wir eigentlich die Chinesen? Ob Kuka unter chinesischer Flagge auch langfristig mit vielen Aufträgen aus Westeuropa und anderen entwickelten Volkswirtschaften rechnen kann, ist fraglich. Warum sollte man sich einen chinesischen Staatskonzern ins Haus holen, wo man ohnehin versucht, sich so gut es geht vor Industriespionage aus dem Reich der Mitte zu schützen? Der zwischen Kuka und Midea vereinbarte Investorenvertrag ist in diesem Zusammenhang kaum mehr als eine Beruhigungspille. Der Vertrag sichert die operative Unabhängigkeit von Kuka und den Datenschutz der Kunden nur bis zum Jahr 2023 zu. Gerade diese Daten sind Teil einer kritischen Infrastruktur, denn im Zuge des technologischen Fortschritts ist Von Sven Grundmann


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