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BaS_ausgabe_03

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Kolumne Minustrend ist gedreht. Und das ist auch wichtig, denn ungeheure Summen sind auf Tagesgeldkonten, täglich verfügbar, auf Sparkonten oder auch einfach in bar vorhanden – das Geldvermögen der Deutschen beträgt rund 5,5 Billionen. 85 Prozent davon liegen in einfachen Zinsanlagen parat – doch wofür? Auf Jahre hinaus werden Vermögen mit diesen einfachen Mitteln nicht zu halten sein. Da viele anleger aber derzeit eher pessimistisch seien, bleibe die Rückschlagsgefahr für die Aktienmärkte gering. Tendentiell schlechte Sentiments seien, so der Prognostiker, eigentlich gute Nachricht, denn: „Die Aufwärtsbewegungen der Aktienmärkte sterben in der Euphorie.“ Bliebe die Frage nach den Aktien. Können Anleger der guten Stimmung, die derzeit an den Märkten herrscht, vertrauen? Postler lächelt: „Krisen kommen und gehen, ein sorgfältig aufgebautes Portfolio wird gestärkt aus Rücksetzern und Verlustphasen herauskommen.“ Doch dann wird er ernst: Ohne Beimischung von Unternehmensanteilen – also Aktien – ist auch 2017 für Anleger kein Werterhalt ihres Vermögens möglich. Er hält es für sinnvoll, die Aktienquote maßvoll auszubauen. Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee, Martin Mihalovits, warnte eindringlich vor einer Überregulierung der deutschen Finanzbranche. Die Bankenaufsicht werde zusehends restriktiv, der Verbraucherschutz zeige bürokratische Auswüchse und die Eigenkapitalvorschriften würden immer weiter verschärft. Diese Tendenz werde dazu führen, dass sich die Kreditvergabe an die deutsche Wirtschaft verlangsame. Mihalovits wies zudem darauf hin, dass es zu internationalen Wettbewerbsverzerrungen komme, wenn Deutschland mit den strengsten Regeln seine Finanzwirtschaft reguliere, viele andere Industrieländer aber den Bankenbranche größere Freiräume lasse. Insbesondere die angelsächsische Welt sei bei Eigenkapitalvorschriften liberaler als Deutschland, dies werde die hiesige Finanzindustrie und im Gefolge auch die Breite der deutschen Wirtschaft strategisch schwächen. Der Vorstandssprecher des Bankhauses Donner & Reuschel, Marcus Vitt, wies darauf hin, dass deutsche Anleger viel zu passiv seien. Es lägen gewaltige Sparsummen auf unverzinslichen Tagesgeldkonten. Gerade in bewegten Zeiten gelte „Abwarten ist eine schlechte Option“. Vitt erinnerte daran, dass es derzeit rund um den Erdball lukrative Anlagechancen gäbe. Sein Haus habe im Verlauf des vergangenen Jahres auch die Aktienquoten für die Anlageportoflios deutlich erhöht. Die Aktie bleibe auch 2017 - trotz zu erwartender Marktschwankungen - eine zentrale Anlageklasse. sig. Indizes Stand: Freitag nach Börsenschluss Index 01.12.2016  % seit Jahresbeg. 52weekHigh  % 52week Dow Jones 19799,20 +0,19% 19999,63 +25,58% S&P 500 2269,23 +1,36% 2282,10 +22,05% NASDAQ 5552,35 +3,14% 5584,26 +24,17% DAX 11630,13 +1,30% 11692,27 +23,84% MDAX 22645,26 +2,06% 22684,62 +23,59% TecDAX 1835,82 +1,33% 1859,74 +14,97% SDAX 9720,29 +2,11% 9738,46 +21,43% EUROSTX 50 3299,44 +0,27% 3334,44 +14,46% Nikkei 225 19137,91 +0,12% 19615,40 +16,58% Hang Seng 22885,91 +4,02% 24364,00 +21,18% 16 BÖRSE am Sonntag · 03/17


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