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BaS Ausgabe_05

FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Gastbeitrag Banken und FinTechs: Gemeinsam geht es besser Einfacher, transparenter und kostengünstiger – die jungen dynamischen Unternehmen der Finanztechnologie – kurz FinTechs – sind in aller Munde. Die Start-ups drängen mit innovativen Angeboten und Geschäftsmodellen mit Wucht auf den Markt und hinterfragen zunehmend die klassischen Prozesse und Produkte von etablierten Unternehmen. Längst ist der Digitalisierung auch in der Finanzbranche angekommen. Die digitale Revolution verändert nicht nur die Art, wie Menschen leben und arbeiten, grundlegend, sondern auch, wie sie ihre Geldgeschäfte erledigen. Das Potenzial scheint enorm: Einer aktuellen Studie des Bundesfinanzministeriums zufolge wird das Gesamtmarktvolumen der FinTechs in Deutschland von 2,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 58 Milliarden Euro im Jahr 2020 und sogar auf rund 97 Milliarden im Jahr 2025 steigen. Glaubt man diesen Zahlen, dürfen die enorme technische Entwicklung und die Auswirkungen von FinTechs auf die Finanzbranche nicht unterschätzt werden. FinTechs sind in vielen Segmenten eine stärker werdende Konkurrenz für die etablierten Anbieter. Schon jetzt beeindrucken FinTechs, was die Wachstumsrate des Unternehmenswertes angeht. Untersuchungen der Managementberatung Oliver Wyman zeigen, dass der Wert der jeweiligen Top-50-Unternehmen bei FinTechs in den vergangenen fünf Jahren weltweit um fast 170 Prozent gestiegen ist. Kein Wunder also, dass Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister seit Jahren versuchen, ihre Angebote ebenfalls an veränderte Kundenbedürfnisse anzupassen, um von diesem Wachstum zu profitieren. Die fortschreitende Digitalisierung bietet Chancen und verlangt mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten. Warum aber alles selbst machen? Wie eine Zusammenarbeit zwischen FinTechs und Banken im Bereich der Geldanlage mit Fonds funktionieren kann, zeigt das Beispiel der FFB. Die FFB ist eine deutsche Fondsbank, die sich auf Dienstleistungen rund um Anleger und ihre Vermögensziele konzentriert. Sie betreut ein Vermögen von 16,7 Milliarden Euro in rund 575.000 Kundendepots. Seit mehr als drei Jahren ist die FFB ein wichtiger Dienstleister von FinTechs im Bereich der Vermögensverwaltung mit Fonds. Die FFB betreibt dabei die technische Infrastruktur rund um die Fondsdepots. Zudem wickelt sie als Vollbank die komplette Depotadministration vom Kauf über die Verwahrung bis zum Verkauf von Fondsanteilen ab. Doch was sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren, die für die Kooperation zwischen einer Fondsbank und FinTechs sprechen? Prozesse hinterfragen und vereinfachen Zunächst einmal gilt es, Prozesse radikal zu hinterfragen und anzupassen. So haben Banken in der Vergangenheit viele papierbasierte Prozesse digitalisiert, ohne sie wirklich zu verändern. FinTechs verändern den Blickwinkel radikal. Ein Beispiel dafür ist die Depoteröffnung bei der FFB: Das bisherige Formular für die Depoteröffnung wurde ursprünglich in eine Online-Depoteröffnung Gerhard Oehne Geschäftsführer der FIL Fondsbank, FFB 24 BÖRSE am Sonntag · 05/17 Von Gerhard Oehne


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