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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 04

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART 18 BÖRSE am Sonntag · 13/17 foto © Bangkokhappiness / Shutterstock.com allem auf steigende Werbeerlöse. Bisher dienten der Newsfeed unter den Neuigkeiten und der Nachrichtendienst Messenger als Werbeplattformen. Doch dieses System ist nicht unendlich ausreizbar: Irgendwann ist eine Grenze für Werbung erreicht und der Facebook-User schaltet genervt ab. Mehr Apps – gefällt mir! Der Schlüssel des Facebook-Erfolgs liegt in der Verweildauer: Der User soll sich so lange wie möglich in dem sozialen Netzwerk aufhalten, den Newsfeed immer weiter herunterscrollen und so auf möglicherweise interessante Angebote klicken. So präsentierte Zuckerberg jüngst in hoher Schlagzahl diverse Neuerungen, unter anderem die Stellenbörse „Jobs on Facebook“, um die Verweildauer zu erhöhen und so für die Zukunft vorzubauen. Denn der Facebook-Chef weiß, dass das schnelle Wachstum eine Blase ist, die jederzeit zu platzen droht. Nicht zuletzt warnt ihn der Blick auf den kalifornischen Nachbarn Twitter: Der Kurznachrichtendienst kämpft gegen kräftige Verluste und sinkende Werbeeinnahmen. Expansionspläne hat Zuckerberg derzeit reihenweise. Für mehr Fläche für Werbekunden möchte er unter anderem die Virtual- Reality-Sparte rund um die Sparte Oculus VR ergänzen, Medienpartnerschaften sichern, eine eigene TV-App generieren, den Videobereich weiter ausbauen und eine neue Sparte Musik schaffen. Immer wieder betonte Zuckerberg, dass hier der langfristige Erfolg seines Unternehmens liegt. In Konkurrenz zur Google-Tochter YouTube bietet sich Facebook momentan der Musikindustrie an, Verhandlungen mit verschiedenen Musiklabels laufen. Die Idee dahinter: Eine Zusammenarbeit würde mehr nutzergenerierte Videos mit Musikinhalt und Musikvideos der Labels bieten. Noch ist allerdings YouTube die wichtigste Plattform für Musik. Interessant für Facebooks eigenes Wachstum dürfte auch sein, wie sich der Rivale Snap Inc. auf dem Markt präsentiert. Das Unternehmen mit seinem populären Bilder- und Videodienst Snapchat, den Zuckerberg übrigens einst vergeblich übernehmen wollte, ging kürzlich an die Börse. Was Zuckerberg ferner seit Jahren umtreibt, ist das kleine Imageproblem seiner Firma. Wegen seiner Datenschutz-Richtlinien steht Facebook schon seit jeher in der Kritik, neuerdings zusätzlich wegen der Fake News im US-Wahlkampf. Zuckerberg versicherte daher, dass das Netzwerk aufrichtig die Facebook Stand: 31.03.2017


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