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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 18

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Aufbruchsstimmung an Europas Aktienmärkten? Die Nervosität an den Kapitalmärkten war groß: Direkt vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen 16 BÖRSE am Sonntag · 18/17 Kolumne Marktteilnehmer reagierten erleichtert Als das Ergebnis feststand, machte sich Erleichterung unter den Marktteilnehmern breit: Die Stichwahl am 7. Mai entscheidet zwischen dem als gemäßigt geltenden parteilosen Emmanuel Macron und Marine Le Pen. Und Macron hat gute Chancen, der nächste französische Präsident zu werden – sowohl die Konservativen als auch die Sozialisten haben zur Wahl des unabhängigen Kandidaten aufgerufen. Die Erleichterung an den Finanzmärkten spiegelte sich schließlich in steigenden Aktienkursen an vielen Börsen Europas wider: So stieg der Leitindex der Eurozone Euro Stoxx 50 spürbar an. Mit ihm konnten auch die regionalen Leitindizes wie beispielsweise der französische Leitindex CAC 40 ebenso zulegen wie der italienische FTSE MIB – in Deutschland kletterte der DAX infolge der Wahl sogar auf ein neues Allzeithoch. Derzeit spricht einiges dafür, dass sich der Trend steigender Kurse in der Eurozone fortsetzen könnte. Politische Unsicherheiten in Europa könnten weiter abnehmen Zum einen hat sich mit den Ergebnissen der Wahlen in den Niederlanden, wo Mark Ruttes proeuropäische Volkspartei für Freiheit und Demokratie im März einen Sieg feiern konnte, und dem positiven Ausblick für Macron das politische Umfeld in Europa zuletzt entspannt. Zum anderen präsentiert sich das globale wirtschaftliche Umfeld ebenfalls positiv: Die Deutsche Bank erwartet für 2017 ein weltweites Wirtschaftswachstum in Höhe von 3,6 Prozent – nach 3,1 Prozent im Vorjahr. Im Zuge einer global synchronen Wachstums dynamik hat sich auch der Ausblick für die wirtschaftliche Entwicklung in Europa aufgehellt: Die Einkaufsmanagerindizes (PMI) – viel beachtete Frühindikatoren für die konjunkturelle Entwicklung – beispielsweise befinden sich sowohl für das Verarbeitende Gewerbe als auch für den Dienstleistungssektor in der Alten Welt auf dem höchsten Stand seit 2011. Gewinnerwartungen nach oben korrigiert Diese Vorgaben sollten sich auch auf die Situation der europäischen Unternehmen auswirken: Aktuell rechnen Analysten mit höheren Gewinnen als noch vor 1, 3 und 6 Monaten. Für 2017 werden Ertragssteigerungen im zweistelligen Bereich erwartet. Das könnte Raum für weitere Kurssteigerungen eröffnen. Insgesamt könnte Europa damit wieder verstärkt in den Fokus entsprechend Ulrich Stephan Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank in Frankreich schien das Rennen plötzlich wieder vollkommen offen. Es galt auf einmal sogar als denkbar, dass sich Marine Le Pen vom rechtsnationalen Front National und der Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon durchsetzen könnten – und sich damit zwei eurokritische Kandidaten in der Stichwahl gegenüberstehen würden.


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