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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 18

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART 17 BÖRSE am Sonntag · 18/17 foto © auremar / Fotolia.com risikobereiter Anleger rücken – zumal sich der Ausblick für die USA zuletzt leicht eingetrübt hat. Gegenwind für US-Präsident Trump Ein Grund dafür liegt darin, dass die Realisierung der von US-Präsident Donald Trump angekündigten wirtschaftsfördernden Maßnahmen auch nach seinen ersten 100 Tagen im Amt auf sich warten lässt. Hinzu kommt, dass seine Pläne trotz einer Mehrheit der Republikaner im USSenat und Kongress nicht ohne Weiteres durchsetzbar scheinen – wie die zunächst gescheiterte Abstimmung über eine Anpassung der US-Krankenversicherung „Obamacare“ gezeigt hat. Entsprechend wird sich auch bei der von US-Finanzminister Steven Mnuchin jüngst in Eckpunkten vorgestellten Steuerreform erst noch erweisen müssen, ob und wie schnell diese von Trump tatsächlich umgesetzt werden kann. Abzuwarten bleibt darüber hinaus, wie sich das US-Bruttoinlandsprodukt entwickeln wird. Die Deutsche Bank rechnet zwar weiterhin mit einem Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent in diesem Jahr – es mehren sich jedoch auch pessimistischere Einschätzungen. Sollte das US-Wachstum tatsächlich ins Stocken geraten, könnte das auch das Tempo der US-Notenbank Fed auf ihrem Zinserhöhungskurs bremsen. Mittlerweile rechnen die Marktteilnehmer bereits nur noch mit einem bis zwei Leitzinsschritten in diesem Jahr. Die Deutsche Bank geht von zwei Zinserhöhungen aus. In einem solchen Umfeld könnte der US-Dollar im Vergleich zum Euro zeitweise auf der Stelle treten – wenngleich ein weiteres Aufwerten jedoch nicht ausgeschlossen ist. Blick auf Europa könnte sich für Anleger lohnen Insgesamt scheint es, als könne Europa für entsprechend risikobereite Aktienanleger im Vergleich zu den Vereinigten Staaten eine zunehmend interessante Anlageregion darstellen. Dabei sind zeitweise Schwankungen auch in der Alten Welt nicht ausgeschlossen. Einen Blick wert sein könnte beispielsweise die europäische Finanzbranche: Zwar stellt die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank nach wie vor eine Belastung für den Sektor dar. Allerdings könnten Banken von der anziehenden wirtschaftlichen Dynamik und einer damit einhergehenden höheren Kreditnachfrage der Unternehmen profitieren. Die Analysten erwarten für 2017 aktuell ein Gewinnwachstum von 23 Prozent im europäischen Bankensektor – und damit deutlich mehr als im Durchschnitt der europäischen Aktienmärkte.


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