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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 21

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART ZAHL DER WOCHE 247.000 Autos mit auffälligem Abgaswerten hat die Daimler AG freiwillig in die Werkstätten gerufen. Es geht um den Vorwurf der Abgasmanipulation, und 23 Staatsanwälte und 230 Polizisten haben in dieser Woche Daimler-Büros durchsucht. In Stuttgart hofft man derweil inständig, dass ein „Dieselgate“ wie bei VW vermieden werden kann. TERMINE DES MONATS 31.05. 11:00 EWU Inflation (HVPI) Schnellschätzung Mai 02.06. 14:30 USA Arbeitsmarkt bericht Mai 08.06. 13:45 EWU EZB, Ergebnis der Ratssitzung 14.06. 20:00 USA Fed, Zinsbeschluss der Ratssitzung 13./14.06. 23.06. 10:00 EWU Markit Einkaufs- mangerindizes (Flash) Juni 26.06. 10:00 DE ifo Geschäfts klimaindex Juni 30.06. 11:00 EWU Inflation (HVPI) Schnellschätzung Juni Konsumwahn, und eine berüchtigte Abmahnvereinigung namens „Deutsche Umwelthilfe“ verdient ihr Geld wie schon gewohnheitsmäßig mit Erpressung, Denunziation und Strafverfahren gegen Kommunen, die jene Grenzwerte nicht einhalten (können), welche in Brüssel auf Grundlage eben der Lobbyarbeit jener Aktivisten erlassen und niemals einer sinnvollen Überprüfung des Notwendigen unterzogen wurden. Diese „Umwelthilfe“ geriert sich dabei, als sei sie von der Umwelt irgendwie gerufen worden und so eine Art Sanitäter in Grün. Mag das alles verwerflich sein, für die Autobranche schafft es bedrohliche Szenarien. Da hilft es auch nicht, dass ein modernes Dieselaggregat über die extrem lange Lebensdauer hinweg gerechnet weniger Schadstoffemissionen verursacht als ein Elektrofahrzeug – es geht ja um Schlachten und nicht um Fakten. Als kürzlich die Bundesregierung eingestehen musste, dass die subventionierte Steigerung der Zahl von E-Mobilen im gewünschten Ausmaß wohl nichts mehr werden wird, heulten natürlich jene auf von Greenpeace bis BUND, denen wirtschaftliche Zusammenhänge egal und das Wohlergehen von Menschen schnuppe sind. Dabei erweisen sich die Bürger gerade angesichts des Elektro-Unsinns als schlauer: Wo es keine Ladestationen gibt, die Reichweite nicht reicht und die Kosten auch nach Subvention noch völlig irre sind, klinkt sich jeder aus, der das kleine Einmaleins gelernt hat. Es sei denn, man erachtet den vermeintlichen Nutzen für die Umwelt – und das Wohlgefühl für’s mutmaßlich übersteigerte Ego an der „Spitze der Bewegung“ – als wichtiger denn die kühle Rationalität. Den Autobauern hierzulande bleiben nur wenige Wege aus der Umklammerung. Der Vertrieb im Ausland, wo die Ideologen teils noch nicht die Macht übernommen haben. Der unmissverständliche Wille, spielende Ingenieure auf den Hof zu schicken. Und die Entwicklung moderner Technologien für den Fahrzeugantrieb, die ohne Subvention zu überzeugen vermögen. In allen anderen Fällen wäre selbst Schwarzseherei noch viel zu viel Optimismus. Was denken Sie über dieses Thema? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag.de 03 BÖRSE am Sonntag · 21/17 Foto: © Miriam Doerr Martin Frommherz / Shutterstock.com


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