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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 21

LEBENSART ROHSTOFFE AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE Salzburger Festspiele: Eine Stadt als Bühne Ein vielfältiges Angebot, die renommiertesten Künstler der Welt zu Gast und dazu ein kaum kopierbares Flair mit der barocken Altstadt als Kulisse. Die Salzburger Festspiele, die in diesem Jahr vom 21. Juli bis zum 31. August stattfinden, sind das Festspiel überhaupt. Zumindest, was ihre Größe und internationale Bedeutung anbelangt. „Im vergangenen Jahr besuchten uns 259.000 Gäste aus 81 Ländern“, sagt Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Gründe für einen Besuch findet man sicher auch in diesem Jahr genug. 42 Tage lang schmücken Oper, Schauspiel und Konzert die Stadt mit Kunst und Kultur. Ein Highlight dürfte auch 2017 wieder die Aufführung von Hugo von Hofmannsthals „Jedermann“ auf der Domplatz-Freilichtbühne sein. Genauso wie die weltbekannte Oper „Aida“ von Giuseppe Verdi im Festspielhaus. Aber es wären nicht die Salzburger Festspiele, wenn es nicht noch einiges an Alternativprogramm gäbe, wie beispielsweise Alban Bergs Oper „Wozzeck“. Insgesamt stehen 195 Aufführungen an 15 Spielstätten auf dem Plan. Für Rabl-Stadler gibt es ohnehin nicht das „eine Highlight“. Festspiele seien vielmehr eine „Aneinanderreihung von Events“, betont die Präsidentin. Ziel müsse es sein, „aus einer Vorstellung anders herauszukommen, als man hineingekommen ist“. Genau das mache Festspiele besonders. Große Opern und Theater gäbe es in London, Paris und New York auch. „Festspielorte aber sind Pilgerorte.“, sagt sie. Heißt: Hier kommt nur, wer sich wirklich für die dargebotene Kultur interessiert. Und bleibt so vielleicht gleich eine ganze Woche und nicht nur einen Abend. Festspiele hätten zudem „die Aufgabe, ein Fenster für zeitgenössische Kunst aufzumachen.“ Und durch dieses Fenster steigen auch in Salzburg immer mehr Besucher. „Das Zeitbudget der Menschen für Kunst und Kultur ist größer geworden“, sagt Rabl-Stadler. Das treibt den Trend Sommerfestspiele immer weiter voran. Man könne inzwischen von einem umkämpften "Jedermann"-Darsteller Tobias Moretti mit Buhlschaft Stefanie Reinsperger Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler mit Indendant Markus Hinterhäuser konnten. Das 100-jährige Jubiläum ist also nicht mehr fern. Bedeutende Einschnitte gab es viele. Einen sieht Präsidentin Rabl-Stadler gleich zu Zeiten der Gründung. Das Gründungsstatement, nämlich die Salzburger Festspiele als erstes Friedensprojekt nach dem 1. Weltkrieg gelten zu lassen, sei von essentieller Bedeutung gewesen. Warum aber gerade in Salzburg? Warum gerade Österreich? Frau Rabl- Stadler sagt, man hätte „territoriale Größe mit kultureller ersetzt.“ Weiterhin viel zur Entwicklung der Festspiele beigetragen hat Herbert von Karajan, der die Festspiele von 1960 bis 1989 hauptverantwortlich in Szene setzte. Der Intendant habe deren Inhalte geprägt wie kein anderer vor oder nach ihm. „247 Opern und 90 Konzerte hat er direkt dirigiert. 14 Inszenierungen selbst ins Leben gerufen“, erzählt Rabl-Stadler. Vielleicht noch wichtiger war seine Idee für ein zweites großes Festspielhaus, das 1960 eingeweiht wurde. Nur dadurch sei die heutige Programmbreite der Salzburger Festspiele möglich, glaubt die Präsidentin. Auf Karajan folgte der belgische Intendant Gerard Mortier. Vor allem hinsichtlich des damaligen „ästhetischen Nachholbedarfs“, sei dessen Schaffen von hoher Bedeutung gewesen. 2002 folgte Peter Ruzicka. Er brachte den Festspielen 2006 mit seiner Idee zu Ehren des 250. Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart all seine 22 Opern auf den Spielplan zu setzen, einen Rekordsommer. Vielleicht gibt es den auch in diesem Jahr wieder, wenn – wie die Veranstalter sagen – einmal mehr „die Grenzen zwischen Alltag und Inszenierung“ verschwimmen. BÖRSE am Sonntag · 21/17 Festspiele 43 Markt sprechen, so die Präsidentin weiter. Begonnen hat alles bereits im Jahr 1920, als Dichter Hugo von Hofmannsthal, Schauspieler Max Reinhardt und Komponist Richard Strauß ihre Festspiel-Idee das erste Mal in die Tat umsetzen KARTENVORVERKAUF • Telefon: +43 662 8045-500 Montag bis Freitag: 10 – 12 Uhr und 13 – 16:30 Uhr • E-Mail: info@salzburgfestival.at • Fax: +43 662 8045-555 • Internet: www.salzburgerfestspiele.at/spielplan


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