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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe_02

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Kreditwachstum zu einem nachlassenden BIP-Wachstum führten, ernten die meisten Volkswirtschaften jetzt die Früchte der ergriffenen Maßnahmen. Brasilien ist hier das beste Beispiel, andere Volkswirtschaften in Lateinamerika könnten jedoch auf einen ähnlichen Erfolgskurs einschwenken. Das gleiche gilt für die Frontier Marktes Ghana und die Ukraine. Renditekurve beachten Im Gegensatz dazu sind wir im Hinblick auf den US-Hochzinsmarkt besonders vorsichtig. Hier steigt seit Jahren die Verschuldung an und es ist sehr gut möglich, dass einige der weniger robusten Unternehmen mittlerweile völlig abhängig sind vom günstigen Kapital – und das zu einem Zeitpunkt, da steigende kurzfristige Zinsen möglicherweise den Anstoß für eine Welle von Zahlungsausfällen geben könnten. Die flachere US-Renditekurve kann auch als Zeichen dafür interpretiert werden, dass sich die Konjunktur in nicht allzu ferner Zukunft abkühlen wird. Infolgedessen erscheinen die Kreditspreads in dieser Zyklusphase außerordentlich eng. Im Hinblick auf die G10-Währungen beurteilen wir die beliebten EUR/USD-Geschäfte neutral. Wir rechnen nicht mit einer Wiederholung des Szenarios von 2014/2015, als die beiden Währungen weit voneinander abwichen. Entsprechend sehen wir anderswo bessere Chancen, beispielsweise bei der schwedischen Krone. Die schwedische Wirtschaft ist nach wie vor sehr robust und die Währung erscheint deutlich unterbewertet. Gute Aussichten für Schwellenländer Bei Staatsanleihen in harter Währung aus Schwellenländern erkennen wir ebenfalls gute Chancen. Sie bieten unserer Meinung nach einen anständigen Renditevorteil gegenüber US-Anleihen. Infolgedessen sind die Aussichten in unseren Augen sowohl in absoluter als auch in asymmetrischer Hinsicht attraktiv, denn der Konjunkturzyklus in den Schwellenländern könnte noch lange andauern, während der US-Zyklus sich in einer wesentlich fortgeschritteneren Phase befindet. Insgesamt richten wir unseren Fokus stärker auf einzelne Investmentgelegenheiten 31 BÖRSE am Sonntag · 02/18 denn auf breite Marktengagements. Die Konjunkturdynamik ist nach wie vor relativ robust und über die weltweiten Wirtschaftsräume hinweg synchronisiert. Deutsche Bundesanleihen und US-Hochzinsanleihen halten wir nicht für attraktiv, sondern bevorzugen Schwellenländeranlagen. Die massiven Korrekturen, die wir bei einigen Emerging Markets beobachten konnten, schaffen erhebliche Vorteile im Hinblick auf Dynamik, Wachstum und Stabilisierung. Unserer Einschätzung nach können diese Faktoren noch eine ganze Weile zu starken Anlageergebnissen führen. Foto: © melis - Shutterstock.com


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