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Pokéstop beim Daimler-Händler

Die Daimler AG, die Personenwagen der Marke Mercedes-Benz verkauft, hat sich einen netten Gag für Spieler des neuen Nintendo-Spiels Pokémon-Go einfallen lassen. Wer mit dem Handy auf Monsterjagd ist, darf sich nicht wundern, wenn er plötzlich in einem nagelneuen Auto probesitzt.

BÖRSE am Sonntag

Die Daimler AG, die Personenwagen der Marke Mercedes-Benz verkauft, hat sich einen netten Gag für Spieler des neuen Nintendo-Spiels Pokémon Go einfallen lassen. Wer mit dem Handy auf Monsterjagd ist, darf sich nicht wundern, wenn er plötzlich in einem nagelneuen Auto probesitzt.

Millionen Liebhaber von Computerspielen bevölkern seit kurzem die Städte, um sich mit ihrem Kleincomputer, dem Smartphone, an einer neuartigen Verschmelzung von realer und virtueller Welt zu erfreuen. In der augmented reality, wörtlich übersetzt erweitere Realität, werden die realen Umgebungsdaten genutzt, um mittels GPS dem Spieler, der durch seine Kamerafunktion am Handy blickt, zusätzliche Informationen in das Bild einzuspielen.

So weit, so gut. Was die Spieler auf den Bildschirmen ihrer mobilen Telefone sehen, sind Pokémons, zu deutsch: Taschenmonster. Diese putzigen Kerlchen sitzen nun – wohlgemerkt, virtuell! – unter Ligusterbüschen oder neben Parkbänken. Wer mit dem Mobiltelefon ihre genaue Position erreicht, „fängt" solch ein Tierchen. Das scheint reizvoll zu sein.

Mercedes-Benz macht sich den Spieltrieb zunutze

Nun sollen durch Daimler für das Spiel Pokémon Go zu verwendende Lockmodule in der Nähe von Mercedes-Benz-Niederlassungen plaziert werden. Das wird mithilfe der auf den Nintendo-Servern gespeicherten realen Karten bewerkstelligt, auf denen die von Daimler vorgeschlagenen und vom Spielanbieter akzeptierten sogenannten Pokéstops fixiert werden. Die nun virtuell vorhandenen Poké-Monsterchen sollen potentielle Kunden vor die Mercedes-Schaufenster oder am besten gleich in den Verkaufsraum locken.

Mercedes hat seine Vertriebspartner auf diese Aktion vorbereitet, berichtet Spotpress über das Handelsblatt. Augmented reality ist schließlich etwas, das alle Autobauer sehr interessant finden. Zwar geht es eigentlich eher um Gefahrenhinweise in Windschutzscheiben, aber wenn sich die potentiellen Kunden über ihre Handybildschirme und kleine Phantasiemonster an diese Art von Informationsvermittlung gewöhnen – warum nicht? Unter anderem können interessierte Händler nach Spotpress-Angaben auch eigene, örtliche Pokéstops auf den Servern der von Nintendo beauftragten Provider registrieren lassen. Zudem soll über lokale Kommunikationskanäle und Social-Media-Präsenzen Aufmerksamkeit für das Spiel Pokémon Go, das somit seinerseits entsprechend „erweitert" wurde, erzeugen.

Der eine oder andere Pokémon-Jäger wird dann, wenn er außer Monstern auch das nötige Kleingeld in der Tasche hat, nicht nur probesitzen, sondern mit einem nagelneuen Daimler auch nach Hause fahren. Ganz real natürlich. Und er – oder sie – wird sich kaum wundern, wenn sich plötzlich im Fußraum des Beifahrers etwas bewegt: ein Pokémon, virtuell oder real – der kann doch einen echten Monsterjäger nicht erschrecken! sig