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Trading-Beispiel: Momentum

Einer der beliebtesten Indikatoren, der schon seit langer Zeit verwendet wird, ist der Momentum- Indikator. Profis schwören auf diesen simplen Indikator, weil er die Abschwächung der Bewegung misst, ohne mit einer komplizierten Formel das Letzte aus der Vorhersagbarkeit der Märkte herausholen zu wollen. Er ist ein einfaches Werkzeug und kann trotzdem gute Dienste leisten.

BÖRSE am Sonntag

Zunächst jedoch ein Hinweis zur Namensgebung. Der Momentum-Indikator ist ein Vertreter einer ganzen Familie von Indikatoren, die die Stärke einer Bewegung messen. Weitere Vertreter sind zum Beispiel der RSI und der CCI. Der Momentum-Indikator wird gerne auch „Rate of Change“ (ROC) genannt, um ihm einen eindeutigeren Namen zu geben. Wir bleiben jedoch bei „Momentum“. Unser Chart zeigt einen Vergleich von Momentum und ROC, die verwirrenderweise beide in Chartpaketen angeboten werden. In der Darstellung zeigt der Indikator eine Kurve, die um einen Nullpunkt pendelt. Dabei hat sie keine feste Skala in Prozent. Der Wert kann sich also durchaus ungewöhnlich weit vom Nullpunkt entfernen. Dies geschieht immer dann, wenn der Kurs einen ungewöhnlich starken Sprung macht. Damit zeigt der Indikator in erster Linie die Richtung an, in die der aktuelle Kurs läuft. Einstiegssignale werden traditionell dann generiert, wenn der Indikator die Nulllinie durchkreuzt.

Wie ein tacho

Man kann sich das Momentum etwa so vorstellen wie den Tacho im Auto. Das Auto bewegt sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit nach vorne, und die Tachonadel schlägt unterschiedlich weit aus. Doch auch wenn sie zurückgeht, fährt das Auto weiter. Die Bewegung ist also positiv, die Geschwindigkeit der Bewegung reduziert sich jedoch. Bereits bevor das Auto stehen bleibt, lässt sich eine Reduktion der Geschwindigkeit auf dem Tacho beobachten. Ebenso ist es beim Momentum. Die Geschwindigkeit einer Bewegung im Chart lässt sich durch die Länge der Kerzenkörper messen. Sind diese lang, so bewegt sich der Kurs schnell in eine Richtung. Werden sie kleiner, nimmt die Geschwindigkeit ab. Zu diesem Zeitpunkt geht das Momentum bereits zurück. Dadurch lassen sich sehr einfach Divergenzen erkennen, wie unser zweiter Chart zeigt. Es ist zwar nicht möglich, ein Maximum oder Minimum für den Momentum-Indikator festzulegen, und es gibt daher keinen überkauften und überverkauften Bereich. Doch es lassen sich frühere Ausschläge mit späteren vergleichen. Dabei stellt man oft fest, dass spätere Ausschläge weniger stark sind als ihre Vorgänger. Es liegt eine Divergenz vor.

Divergenzen

Läuft der Kurs nach einer Aufwärtsbewegung seitwärts und der Momentum-Indikator bildet eine Divergenz, so ist die Wahrscheinlichkeit einer Trendwende erhöht. Eine Garantie gibt es zwar nicht, aber die Statistik ist auf unserer Seite. Ähnliches gilt auch für Hoch- bzw. Tiefpunkte. Liegt der zweite Tiefpunkt tiefer als der erste, im Indikator jedoch nicht, so handelt es sich auch hier um eine Divergenz. Auch in diesem Fall ist eine Wende wahrscheinlicher. Es gibt zwar auch Fälle, in denen noch ein drittes Tief mit einer weiteren Divergenz folgt, doch diese sind sehr selten.

FAZIT:

Mit dem einfachen Hilfsmittel des Momentum-Indikators sind Trader bereits in der Lage, verschiedene Setups erfolgreich zu handeln. Einerseits hilft er, die Richtung der aktuellen Bewegung zu erkennen und in diese zu traden. Andererseits erlaubt er das Erkennen von Divergenzen, nach denen eine Wende wahrscheinlich ist.