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Anlagetrends2016

VORWORT Geldanlage in stürmischen Zeiten Dem Bankier Lord Nathan Rothschild wird die Aufforderung zugeschrieben: „Kaufen Sie, wenn die Kanonen donnern!“ Dies bezieht er speziell auf die Zeiten zu Beginn eines Krieges. Vor dem Hintergrund des Krieges in Syrien, der längst kein Bürgerkrieg mehr ist, können Anleger derzeit auf stabile Kurse an den Aktienmärkten blicken. Natürlich ist das hilfreich für Ihr Portfolio, aber im Vordergrund steht doch die Sorge. Und so schwanken die deutschen Aktienmärkte auch zwischen Zuversicht und Angst. Denn der Krieg wird Folgen haben – Menschen, die direkt betroffen sind, werden auch weiterhin zu uns kommen. Das wird uns alle im kommenden Jahr stark beschäftigen, und es wird zu Umschichtungen an den Aktienmärkten führen. Zwischen Optimismus und Pessimismus pendeln die Märkte auch aus einem anderen Grund. Die Geldflut der EZB, die unter der Führung von Mario Draghi durchgesetzt wurde, hat die Aktienmärkte zwar enorm beflügelt, aber die Ausweitung dieses Programmes auf 2,4 Billionen Euro, die schon in Rede stand, könnte für einige Branchen schon wieder kontraproduktiv sein. Ein Risiko der Konjunkturabkühlung mit Risiken für die Märkte bieten zudem die Lage in Griechenland und die Abschwächung der Konjunktur in China. Doch wenn die Wirtschaft im Reich der Mitte auch schwächelt, bieten zahlreiche Emerging Markets weltweit noch gute Investmentchancen – Indien und Vietnam sind zwei Beispiele, und wir werfen auf diese einen etwas genaueren Blick. Die Geldanlage in Zeiten des Dirigismus in der Geldpolitik, die parallel dazu auch Zeiten des Krieges sind, verlangt eine doppelt ruhige Hand und viel, viel Abgeklärtheit. Das sollten Sie für 2016 bedenken. Die Versicherer und auch die Pharma- wie die Biotechnologiebranche trotzen bisher der Crashgefahr, und deswegen haben wir auch hier einen Schwerpunkt gesetzt. Ganz anderer Natur ist der VW-Skandal. Ob die Manipulationen zu größeren Absatzeinbußen bei den Wolfsburgern führen werden? Das Jahr 2016 wird es zeigen. Ökonomen haben aber schon vorgerechnet, dass der langfristige Wert der Marke „Deutschland“, also die Möglichkeit der Wertschöpfung unserer Volkswirtschaft, Dr. Sebastian Sigler Chefredakteur der BÖRSE am Sonntag allein durch diesen Skandal um fast 200 Milliarden Euro sinken soll. Dies sollten Sie für 2016 nicht außer Acht lassen. Zusätzlich werden die nächsten Monate durch die Ungewissheit über Zeitpunkt und Höhe von Leitzinsänderungen geprägt sein. Die Mehrheit der Analysten erwartet zwar, dass das neue Jahr bereits mit einem erhöhten Fed-Leitzins anbrechen wird, aber in Stein gemeißelt ist das noch lange nicht. Die Instrumente der Geldanlage – Depotbeimischungen in defensive Papiere, Zertifikate, Sachanlagen – können Risiken abfedern, aber die kluge, weitblickende Entscheidung ersetzen sie nicht. Und so hoffen wir, Sie mit unseren Anlagetrends 2016 ein wenig unterstützen zu können. Aber es muss nicht immer die große weite Welt sein. In vielerlei Hinsicht ist es derzeit spannend, die eigenen vier Wände neu zu betrachten. Da gibt es einerseits enorme technische Fortschritte, die wir unter der Überschrift „Smart Home“ für Sie beleuchten. Und sehr smart ist natürlich auch, was sich über die neuen Kanäle der sozialen Medien, des „Social Media“, erreichen lässt. Einige amerikanische Konzerne, deren Aktien Sie gut beobachten sollten, haben hier eine enorme Wertschöpfung in Gang gesetzt, und auch Sie können profitieren. Eine glückliche Hand bei der Bewahrung und Mehrung Ihrer Werte in den Zeiten des Krieges und der vernetzten Welt wünscht Ihnen, verbunden mit dem Wunsch nach ersprießlichem und die Werte stützendem Frieden, Ihr Sebastian Sigler Chefredakteur der BÖRSE am Sonntag 3


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