Page 119

eMag_AT2014

Börsenlexikon 119 Solange das Momentum steigt, ist der Aufwärtstrend intakt. Dagegen deutet ein fallendes Momentum auf ein Abschwächen der Aufwärtsbewegung hin und warnt damit vor einer Trendwende. Omega Omega gibt an, um welchen Prozentsatz sich der Kurs eines Optionsscheins bei einer Kursveränderung des Basiswerts um 1 % verändert. Im Gegensatz zum Hebel, der eine gleich starke absolute Kursveränderung von Optionsschein und Basiswert unterstellt, misst Omega durch die Berücksichtigung des Delta die tatsächliche Hebelleistung des Optionsscheins. Insbesondere bei Optionsscheinen, die nicht im Geld notieren, können so Fehlbewertungen, die bei einer Fokussierung auf den Hebel entstehen, vermieden werden. Der Anleger sollte daher bei einer Analyse verschiedener Optionsscheine in Bezug auf ihre Renditeerwartung im Vergleich zu einer Direktinvestition in den Basiswert allein auf Omega als aussagekräftige Kennzahl zurückgreifen. Over the counter (OTC) OTC wird in den USA der nicht offizielle und unregulierte Börsenhandel bezeichnet. Aktien im OTC-Markt werden außerbörslich gehandelt – „über den Tresen“ (over the counter) gereicht. Dieser Markt ist der umfangreichste Wertpapiermarkt der Welt. Es werden vornehmlich Banken- und Versicherungsaktien, öffentliche und private Anleihen, Investmentanteile und alle Neuemissionen vor der amtlichen Börseneinführung umgeschlagen. Optionsanleihe Eine Optionsanleihe besteht aus zwei Teilen: einem Optionsschein und einer Anleihe. Der Optionsschein räumt dem Besitzer das Recht ein, Aktien innerhalb einer bestimmten Frist zu einem festgelegten Kurs zu kaufen. Der Optionsschein verfällt, wenn die Option zum letzten Handelstag nicht ausgeübt wird. Die Anleihe dagegen wird am fälligen Datum zu 100 % mit einem festen Zinssatz zurückgezahlt. Für Optionsanleihen gibt es verschiedene Börsennotierungen: „m.O.“ oder „cum“ bedeutet Anleihe mit Optionsschein, „o.O.“ oder „ex“ dagegen ohne Optionsschein. Die Börsennotierung kann auch für den Optionsschein allein gelten. PEG Das PEG (Price-Earnings-to-Growth-Ratio) ist ein modifiziertes Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV). Das PEG wird sehr oft bei Werten hinzugezogen, die ein extrem hohes KGV haben. Hier wird das KGV zum Gewinnwachstum ins Verhältnis gesetzt. Das beispielsweise sehr hohe KGV von 1.000 einer Aktie muss anders beurteilt werden, wenn das Gewinnwachstum sehr hoch ist. Plain Vanilla-Index-Zertifikat Mit dem Ausdruck Plain Vanilla („einfache Vanille“) werden salopp Wertpapiere beschrieben, die vergleichsweise einfach strukturiert sind. Bei Index-Zertifikaten sind dies zum Beispiel Zertifikate ohne Cap/Renditegrenze (Discountzertifikate), Floor/ Renditeminimum (Garantiezertifikate) oder andere besondere Ausstattungsmerkmale. Im Unterschied zu „strukturierten“ Zertifikaten partizipieren Plain Vanilla-Zertifikate vollständig am entsprechenden Index. Pull-Back Der Begriff Pull-Back stammt aus der technischen Aktienanalyse. Ins Deutsche übersetzt bedeutet er „zurückziehen“ beziehungsweise „Rückzug“. Ein Pull-Back wird in der Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS-Formation) charttechnisch sichtbar. Die SKS-Formation besteht aus einem ersten Top (linke Schulter), einem zweiten, höheren Top (Kopf) und einem dritten Top, welches etwa die Höhe des ersten Tops haben sollte, also unter der Höhe des Kopfes bleibt. Zwischen den Tops fällt der Kurs immer auf die so genannte Nackenlinie zurück. Nach der rechten Schulter fällt der Kurs unter die Nackenlinie, erfährt in zirka 50 Prozent aller Fälle einen Pull-Back, bevor dann ein scharfer Kurseinbruch erfolgt. Put-Optionsschein Ein Put-Optionsschein erlaubt den Verkauf eines exakt definierten Gegenstandes an einem festgelegten Termin (europäischer Typ) beziehungsweise innerhalb einer vereinbarten Frist (amerikanischer Typ) zu einem im Voraus fixierten Preis. Gegensatz: Call-Optionsschein Put/Call-Verhältnis Das Put/Call-Verhältnis misst das Verhältnis von Put-Optionen zu Call-Optionen auf eine bestimmte Aktie. Ein Wert unter 1 bedeutet, dass mehr Calls als Puts gekauft wurden, die Mehrheit also auf steigende Kurse der Aktie setzt. Bei einem Wert von mehr als 1 wurden mehr Puts als Calls gekauft. Interessant ist dabei nicht unbedingt der Wert an sich, sondern seine Veränderung. Eine auffallend starke Veränderung zeigt eine sich verändernde Marktstimmung an. Es lohnt sich daher, das Put/Call-Verhältnis bei Anlageentscheidungen zu berücksichtigen. Rating Als Rating bezeichnet man die Beurteilung von Staaten, Ländern oder Unternehmen, die Wertpapiere ausgeben. Ratings beurteilen die Bonität der entsprechenden Unternehmen, Staaten oder Länder. Sie werden von neutralen Ratingagenturen teilweise auf


eMag_AT2014
To see the actual publication please follow the link above