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Investieren sie die Kunstsammlung Ihrer Frma!

Mit Kunstsammlungen können Unternehmen zugleich Kultursinn und wirtschaftliche Macht demonstrieren. Was sonst nur Kunden und Mitarbeiter zu sehen bekommen, präsentierten Hamburger Firmen jetzt der Öffentlichkeit.

BÖRSE am Sonntag

Kunst wurde schon immer gesammelt, auch von Unternehmen. Ob es nun die Medicis mit ihrem Familienimperium waren oder es heutzutage die Konzerne und der Mittelstand sind. Mit Kunstsammlungen lässt sich Kultursinn und wirtschaftliche Macht in einer beeindruckenden Allianz gekonnt und elegant demonstrieren. Aber nur, wenn man die Werke auch zeigt. Auch deswegen sind Unternehmen und Unternehmer immer wieder gern bereit, ihre Sammlungen zu präsentieren. Doch meist profitieren davon nur Kunden und Mitarbeiter, oder das private Umfeld.

In Hamburg zeigte die „Add Art“, dass es auch anders geht. Inspiriert von der Frankfurter Veranstaltungsreihe „Kunst Privat“ hat Hubertus von Barby diese neue Kommunikationsplattform geschaffen. Auch Unternehmen, die bislang keine eigene Sammlung haben, aber extra für diesen Anlass zusammen mit jungen Künstlern ihre Flure und Meeting-Räume mit Kunst bereichern, öffneten ihre Tore. Ein zweiter Unterschied war, dass genau diese Werke der Nachwuchskünstler, die nur temporär in den Unternehmen zu sehen sind und dann wieder abgehängt werden, auch zum Verkauf standen. Gemeinsam war beiden Ausstellungen, dass man nur nach vorheriger Online-Anmeldung und kundig geführt durch die Sammlungen flanieren konnte.

Dass die „Add Art“ äußerst attraktiv ist, zeigt ein Blick auf die Teilnehmerliste. Insgesamt sind es zum Start der Reihe 18 Unternehmen, die mitmachten. Sowohl „Dole Fresh Fruit Europe“ als auch die kleine Hamburger Dependance der Honorarberaterbank „Quirin“ waren dabei. Auch smarte Werbeagenturen wie „thjnk“  oder „Jung von Matt“ zeigten sich engagiert. Diese Unternehmen, in Ermangelung einer eigenen Sammlung, präsentierten Nachwuchskünstler in ihren eigenen Räumen. Auf den Unterschied von Kunst und Werbung angesprochen, kam bei „Jung von Matt“ die unmittelbar einleuchtende Antwort: „Werbung möchte verkaufen. Kunst tut das nicht.“ Deswegen wirke die Kunst in den Unternehmen möglicherweise so wohltuend, für Besucher und Mitarbeiter. Großreeder Heinrich Schulte zeigte die von seiner Familie über Generationen gesammelten Schiffsbilder, entstanden in den vergangenen vier Jahrhunderten. Ein äußerst sinnfälliges Sammelgebiet für einen Reeder.

Das noble Hotel „Louis C. Jacob“ beherbergt in seinen gediegenen Räumen unter anderen Werken ein Bild des deutschen Impressionisten Max Liebermann, es ist ein Highlight der Hotelsammlung. Gemalt hat er die berühmte Lindenterrasse, die das Hotel hoch über der Elbe noch immer betreibt. Besser lassen sich Kunst und unternehmerische Imageprofilierung kaum verbinden. Die „Add Art“ hat sie öffentlich gemacht. Handelsblatt / Frank Kurzhals