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Tops und Flops der Woche u. a. mit Brenntag, Südzucker und Sartorius

Eine entsprechende Forderung wurde jüngst erneut von einem aktivistischen Investor erhoben. Der Kurs reagierte positiv. Zuwächse gab es auch bei Südzucker. Hier wurden eine höhere Dividende und ein positiver Ausblick honoriert. Beim DAX-Wert Sartorius hingegen scheinen die Geschäfte noch schlechter zu laufen als erwartet, was zu einer negativen Kursreaktion führte.

KW 16

Eine entsprechende Forderung wurde jüngst erneut von einem aktivistischen Investor erhoben. Der Kurs reagierte positiv. Zuwächse gab es auch bei Südzucker. Hier wurden eine höhere Dividende und ein positiver Ausblick honoriert. Beim DAX-Wert Sartorius hingegen scheinen die Geschäfte noch schlechter zu laufen als erwartet, was zu einer negativen Kursreaktion führte.
 
+++ Tops +++
 
Brenntag: aktiver Investor fordert erneut Aufspaltung

Die Aktie des Chemikalienhändlers Brenntag (WKN: A1DAHH) gehörte in der vergangenen Woche zu den stärksten Werten im deutschen Leitindex DAX. Mit dem Anstieg näherte sich die Aktie dem Zwischenhoch vom März dieses Jahres bei 74,18 Euro. Ein Ausbruch darüber würde die seit dem Zwischentief im Dezember 2022 ausgebildete Erholungsbewegung bestätigen. Neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab es zuletzt nicht. Allerdings meldete sich erneut der aktivistische Investor PrimeStone Capital zu Wort, der in einem öffentlichen Brief an das Unternehmen seine Kritik bekräftigte und einige Forderungen stellte. Dazu gehören „eine deutlich stärkere Fokussierung des Aufsichtsrats auf die Leistung des Managements und die Kosteneffizienz“ sowie „die Beendigung missverständlicher, irreführender oder fehlerhafter Kommunikation“. Gleichzeitig untermauerte PrimeStone Capital die Forderung, das Unternehmen in zwei Teile aufzuspalten. Brenntag-Chef Christian Kohlpaintner hält allerdings nichts von einer schnellen Trennung der Specialties-Sparte von der Essentials-Sparte. Im ersten Bereich konzentriert sich Brenntag auf die Distribution von Inhaltsstoffen für sechs ausgewählte große globale Industrien, die hohen regulatorischen Anforderungen unterliegen (z. B. Lebensmittel, Pharma). Im zweiten Bereich vermarktet das Unternehmen als Distributionspartner auf lokaler Ebene Prozesschemikalien für ein breites Spektrum von Branchen und Anwendungen.
 
Südzucker: höhere Dividende und optimistischer Ausblick

Der SDAX-Wert Südzucker (WKN: 729700) präsentierte sich in der vergangenen Woche sehr fest und war damit einer der stärksten Werte in der DAX-Indizes-Familie. Die Kursstärke folgte auf die Veröffentlichung vorläufiger Zahlen für das Geschäftsjahr 2022/23 (bis Ende Februar). Der Zucker- und Nahrungsmittelhersteller hatte beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITDA) kräftig zugelegt und die eigenen Erwartungen übertroffen. Den Aktionären winkt nun eine höhere Dividende. Der Vorstand will der Hauptversammlung am 24. Mai 2023 eine Erhöhung von 0,40 auf 0,70 Euro je Aktie vorschlagen. Auch für die Geschäftsentwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2023/24 zeigte sich das Management zuversichtlich und bekräftigte das Ziel, den Umsatz zu steigern. Für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und das EBITDA wurden die Prognosen leicht angehoben.
 
Intuitive Surgical: Kurssprung nach Zahlen

Intuitive Surgical ist der Pionier der robotergestützten minimalinvasiven Chirurgie und hat sich als weltweiter Technologieführer etabliert. Kernprodukt des 1995 gegründeten US-Unternehmens ist das Operationssystem „da Vinci“. Es verbindet die Vorteile der minimal-invasiven Chirurgie mit 3-D-Visualisierungstechniken und bietet einzigartige Steuerungsmöglichkeiten für die chirurgischen Instrumente. Letzte Woche hat Intuitive Surgical die Ergebnisse für das 1. Quartal vorgelegt. Es folgte ein kräftiger Kurssprung, der die Aktie (WKN: 888024) zu einem der größten Gewinner im NASDAQ-100 und S&P 500 machte. Der Kurs kletterte dabei über das Zwischenhoch von Dezember 2022. Damit wurde ein neues höheres Hoch gebildet, sodass nun ein Aufwärtstrend seit dem markanten Korrekturtief von Oktober 2022 vorliegt. Der jüngste Kursanstieg wurde von einem hohen Handelsvolumen begleitet. Gleichzeitig wurde eine Aufwärtslücke gebildet, die nun ganz oder teilweise geschlossen werden könnte, bevor sich der Aufwärtstrend fortsetzt – dies wäre jedoch keine Voraussetzung.
 
+++ Flops +++
 
Sartorius: Kursrutsch nach Zahlen

Der DAX-Wert Sartorius (WKN: 716563) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex. Vor allem am Donnerstag gab der Kurs deutlich nach. Der Labordienstleister und Pharmazulieferer hatte seine Bilanz für das erste Quartal 2023 vorgelegt. Wie erwartet setzte sich die Normalisierung des Geschäfts fort. Dies betrifft insbesondere das Corona-Geschäft mit dem anhaltenden Lagerabbau bei den Kunden. Die Nachfrageschwäche schlug sich auch im Auftragseingang nieder, der währungsbereinigt um fast ein Drittel unter dem Vorjahreswert lag. Zusätzlich belasteten höhere Kosten die Profitabilität. Zwar bestätigte Sartorius den Ausblick für das Gesamtjahr. Die Anleger zeigten sich davon jedoch wenig beeindruckt. Mit dem jüngsten Kursrutsch setzte sich die Korrektur seit dem Zwischenhoch im Februar dieses Jahres fort. Bei weiteren Verlusten könnten die Zwischentiefs vom Dezember, Oktober und Juni 2022 bei 333,00 Euro, 311,00 Euro und 293,30 Euro mögliche Anlaufmarken darstellen.
 
Cisco Systems: unter hohem Volumen abwärts

Mit einer Marktkapitalisierung von derzeit rund 206 Mrd. US-Dollar gehört die Aktie von Cisco Systems (WKN: 878841) zu den Schwergewichten am US-Markt und ist gleichzeitig der größte Vertreter der Netzwerktechnik-Branche. Am Mittwoch verzeichnete das Papier einen recht deutlichen Kursrückgang, ohne dass es neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab. Begleitet wurde der Kursrückgang von einem relativ hohen Handelsvolumen, das deutlich über seinem Durchschnitt lag. Aus charttechnischer Sicht hat der Kurs die Verlaufstiefs vom März im Bereich von rund 48 US-Dollar erreicht. Sollten diese unterschritten werden, ist kurzfristig mit weiteren Kursverlusten zu rechnen. Mögliche nächste Ziele wären dann die Tiefs vom Februar und Januar dieses Jahres bei 46,43 und 45,67 US-Dollar.
 
CDW: schwächere Nachfrage

Der IT-Dienstleister CDW legt am 3. Mai seine Bilanz für das 1. Quartal 2023 vor. In der vergangenen Woche meldete er bereits erste vorläufige Eckdaten. Der Vorstand sprach rückblickend auf die Berichtsperiode von einer Phase zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheit, welche die Kunden dazu veranlasste, ihre IT-Investitionen vorsichtiger zu tätigen. Dieser Nachfragerückgang führte dazu, dass die Leistung im ersten Quartal unter den eigenen Erwartungen lag. In Anbetracht der erhöhten Vorsicht der Kunden und der reduzierten IT-Ausgaben geht CDW davon aus, dass das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) für das Gesamtjahr 2023 leicht unter dem Vorjahreswert von 2,50 US-Dollar liegen wird. Am Markt kamen Zahlen und Ausblick wenig gut an, wie der kräftige Kursrückgang nahelegt. Die Aktie beschleunigte damit ihre Korrektur, die sich seit dem Allzeithoch von Februar dieses Jahres bei 215 US-Dollar gebildet hat.

Thomas Behnke

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