Tops und Flops der Woche u. a. mit Airbnb, TAG Immobilien und Commerzbank
Airbnb, der Online-Marktplatz für die Vermittlung von Unterkünften, steigt in den S&P 500 auf. Das sorgte in der vergangenen Woche für eine positive Kursreaktion. Auch die Aktie des Immobilienkonzerns TAG Immobilien war zuletzt gefragt. Abwärts ging es dagegen für die Commerzbank. Hält hier die nun erreichte charttechnische Unterstützung?
Airbnb, der Online-Marktplatz für die Vermittlung von Unterkünften, steigt in den S&P 500 auf. Das sorgte in der vergangenen Woche für eine positive Kursreaktion. Auch die Aktie des Immobilienkonzerns TAG Immobilien war zuletzt gefragt. Abwärts ging es dagegen für die Commerzbank. Hält hier die nun erreichte charttechnische Unterstützung?
+++ Tops +++
Airbnb: Aufstieg in den S&P 500
Am Freitag der Vorwoche hatte der Indexanbieter S&P Dow Jones Indices im Rahmen der vierteljährlichen Neugewichtung seiner Kursbarometer auch Veränderungen im S&P 500 bekannt gegeben. Demnach wird die Aktie von Airbnb (WKN: A2QG35) zum 18. September in den US-Leitindex aufgenommen und ersetzt die Aktie von Newell Brands (WKN: 860036), die in den S&P SmallCap 600 Index absteigt. Auf die Ankündigung folgte zu Beginn der neuen Handelswoche am Dienstag (Montag war Feiertag in den USA) eine positive Kursreaktion der Airbnb-Aktie. Damit knüpfte sie an den positiven Trend seit Mitte August an und scheint den übergeordneten Aufwärtstrend, der sich seit dem Allzeittief im Dezember 2022 ausgebildet hat, fortzusetzen. Airbnb ist seit dem 10. Dezember 2020 an der Börse notiert. Das Unternehmen bietet einen globalen Online-Marktplatz für die Vermittlung von Unterkünften.
TAG Immobilien: Aufwärtstrend bestätigt
Während der deutsche Aktienmarkt gemessen an den Indizes in der vergangenen Woche etwas schwächelte, präsentierten sich die Immobilienwerte weiter im Erholungsmodus. So gehörte das MDAX-Mitglied TAG Immobilien (WKN: 830350) zu den größten Gewinnern innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Aus charttechnischer Sicht kletterte der Kurs über das Zwischenhoch vom August dieses Jahres und bestätigte damit den Aufwärtstrend, der sich seit März dieses Jahres ausgebildet hat. TAG Immobilien steht damit stellvertretend für die Branche, die sich zumindest an der Börse seit einiger Zeit auf Erholungskurs befindet. Dahinter steckt wohl auch die Hoffnung, dass die Zinswende in der Eurozone kurz bevorsteht oder bereits erreicht ist. Hohe Zinsen sind für die Immobilienwirtschaft ein Belastungsfaktor, da Immobilienkäufe in der Regel fremdfinanziert werden. Steigende Zinsen führen daher zu schlechteren Finanzierungskonditionen. Die TAG Immobilien ist auf Wohnimmobilien spezialisiert. Hauptstandorte sind der Großräume Hamburg und Berlin, die Region Salzgitter, Thüringen/Sachsen sowie Nordrhein-Westfalen.
Centene: an Unterstützung gedreht
Der S&P-500-Wert Centene (WKN: 766458) gehörte in der vergangenen Woche zu den stärksten Werten im US-Leitindex. Neue Nachrichten vom Unternehmen gab es nicht. Allerdings wird es in der kommenden Woche an einer Analystenkonferenz teilnehmen. Aus charttechnischer Sicht interessant: Der jüngste Anstieg erfolgte nach einem Test der potenziellen Unterstützung im Bereich von 61,71 US-Dollar. Diese wurde zwar kurzzeitig unterschritten, aber schnell wieder zurückerobert. Dieser Gegenimpuls wurde von steigenden Umsätzen begleitet. Damit könnte die Aktie nun wieder das obere Ende der seit März dieses Jahres ausgebildeten Konsolidierung ansteuern. Diese verläuft bei rund 70 US-Dollar. Ein Ausbruch darüber könnte eine Bodenbildung abschließen. Ein bullishes Signal könnte sich daher ergeben, wenn das Zwischenhoch vom Juni dieses Jahres bei 71,66 US-Dollar überwunden wird. Centene hat sich in den letzten Jahren zum Marktführer im Bereich des öffentlichen Gesundheitsmanagements entwickelt. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, die Lücke in der Krankenversicherung in den USA zu schließen. Im Kerngeschäft Managed Care bietet es vor allem Krankenversicherungen für Privatpersonen über die staatlich subventionierten Programme Medicaid und Medicare an.
+++ Flops +++
Commerzbank: Hält die 9,20er-Marke?
Seit dem Zwischenhoch Mitte Juli dieses Jahres befindet sich die Commerzbank-Aktie (WKN: CBK100) in einer Korrektur. Diese setzte sich in der vergangenen Woche fort. Dabei fiel der Rückgang vergleichsweise dynamisch aus, sodass der DAX-Wert der größte Verlierer im Leitindex war. Unternehmensseitig gab es keine neuen Nachrichten. Aus charttechnischer Sicht liegt nun ein kurzfristiger Abwärtstrend vor. Dies könnte für weitere Abgaben sprechen. Allerdings hat der Kurs mit rund 9,20 Euro nun eine Zone erreicht, von der im Zeitraum Mai bis Juni mehrfach Gegenimpulse ausgingen. Gelingt dies auch diesmal? Oder kommt es zu einem nachhaltigen Bruch der 9,20er-Marke?
Qualcomm: China-Sorgen belasten
Die Aktie von Qualcomm (WKN: 883121) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern im NASDAQ-100. Auslöser für den Abgabedruck waren wohl Berichte, wonach die chinesische Regierung den Einsatz von iPhones in Regierungsbehörden, staatlichen Unternehmen und anderen staatlich kontrollierten Organisationen verbieten könnte. Dies belastete nicht nur die Apple-Aktie (WKN: 865985), sondern auch die Papiere wichtiger Zulieferer von Komponenten für das iPhone. Qualcomm stellt beispielsweise die Breitbandmodems für die Smartphone-Modelle von Apple her. Chips und Software für die mobile Kommunikation sind das traditionelle Kerngeschäft des US-Konzerns. Hier hat er sich eine führende Marktposition erarbeitet. Mit dem jüngsten Kursrückgang bestätigte die Qualcomm-Aktie die Korrekturbewegung, die sich seit dem Zwischenhoch von Ende Juli dieses Jahres gebildet hat. Dabei wurde nun die potenzielle Unterstützungszone von rund 107 bis 102 US-Dollar erreicht.
Seagate Technology: Schwaches Chinageschäft
Die Aktie von Seagate Technology (WKN: A3CQU7) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern im S&P 500. Insbesondere am Donnerstag ging es deutlicher abwärts, nachdem der Finanzchef auf einer Analystenkonferenz angekündigt hatte, dass die Ergebnisse im 3. Quartal schlechter ausfallen werden als erwartet. Umsatz und Ergebnis je Aktie (EPS) dürften demnach voraussichtlich am unteren Ende der eigenen Prognosen liegen. Als Ursache nannte das Vorstandsmitglied die schwache Geschäftsentwicklung in China. Seagate Technology entwickelt Datenspeicherlösungen mit hoher Speicherkapazität und bietet ein umfassendes Portfolio an Speichergeräten, -systemen und -diensten von Edge- bis Cloud-Lösungen.
Thomas Behnke
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