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Tops und Flops der Woche u. a. mit Covestro, HelloFresh und Siemens Energy

Wird der DAX-Wert Covestro übernommen? Entsprechende Gerüchte haben den Aktienkurs in der vergangenen Woche beflügelt. Auch bei HelloFresh könnte Übernahmefantasie ein Kurstreiber für das jüngste Aufbäumen gewesen sein. Bei Siemens Energy strapazierte das Sorgenkind Gamesa erneut die Nerven der Anleger.

Kalenderwoche 25

Wird der DAX-Wert Covestro übernommen? Entsprechende Gerüchte haben den Aktienkurs in der vergangenen Woche beflügelt. Auch bei HelloFresh könnte Übernahmefantasie ein Kurstreiber für das jüngste Aufbäumen gewesen sein. Bei Siemens Energy strapazierte das Sorgenkind Gamesa erneut die Nerven der Anleger.
 
+++ Tops +++
 
Covestro: Übernahmeangebot aus Abu Dhabi?

Der DAX-Wert Covestro (WKN: 606214) gehörte in der vergangenen Woche zu den stärksten Aktien der DAX-Indizes-Familie. Der Kunststoffspezialist soll Kreisen zufolge ein Übernahmeangebot des Ölkonzerns Abu Dhabi National Oil in Höhe von rund 11 Mrd. Euro erhalten haben. Dieses sei von Covestro als zu niedrig abgelehnt worden. Sollten sich die Bedingungen ändern, sei man möglicherweise zu Gesprächen über eine Transaktion bereit, hieß es weiter. Am Tag vor den Übernahmespekulationen hatte Covestro eine Marktkapitalisierung von rund 7,55 Mrd. Euro. Aktuell liegt sie mit 9,17 Mrd. Euro deutlich höher, aber immer noch unter dem kolportierten Angebot von 11 Mrd. Euro.
 
HelloFresh: höheres Tief?

Einer der größten Wochengewinner am deutschen Aktienmarkt war der MDAX-Wert HelloFresh (WKN: A16140). Neue kursbewegende Unternehmensnachrichten gab es nicht. Spekulationen über eine Übernahme des britischen Online-Lebensmittelhändlers Ocado Group (WKN: A1C2GZ) könnten jedoch auch bei HelloFresh für Übernahmefantasie gesorgt haben. Aus charttechnischer Sicht könnte sich mit dem jüngsten Kursanstieg ein höheres Tief herausgebildet haben. Sollte sich diese Annahme bestätigen, besteht die Chance, dass der übergeordnete Abwärtstrend gebrochen werden kann. Dies wäre aus heutiger Sicht der Fall, wenn das Zwischenhoch von April 2023 bei 27,57 Euro überwunden wird.
 
TransDigm Group: weiterhin im Aufwind, neue Höchststände

Die Aktie der TransDigm Group (WKN: A0JEP3) befindet sich in einem übergeordneten Aufwärtstrend. Dieser wurde in der vergangenen Woche mit neuen Kursrekorden bestätigt. Neue Unternehmensnachrichten gab es nicht. Das Chartbild spricht für den Einsatz von trendfolgenden Long-Strategien. TransDigm entwickelt und produziert Flugzeugkomponenten, die in nahezu allen heute im Einsatz befindlichen Verkehrs- und Militärflugzeugen Verwendung finden. Das breite Portfolio umfasst u. a. Aktuatoren und Steuerungen, Zündsysteme und Triebwerkstechnik, Spezialpumpen und -ventile, Stromversorgungsgeräte, Batterien und Ladegeräte, technische Verriegelungsvorrichtungen, Cockpit-Sicherheitskomponenten und -systeme, Cockpit-Displays, technische Audio-, Funk- und Antennensysteme, Sitzgurte und Sicherheitsrückhaltesysteme, Beleuchtungs- und Steuerungstechnik, Fallschirme, Hochleistungshebezeuge sowie Frachtlade-, Handling- und Liefersysteme.

+++ Flops +++
 
Siemens Energy: Windtochter bleibt Sorgenkind

Wieder einmal ist es das Windgeschäft, das den Anlegern die Laune verdirbt. Der Aktienkurs von Siemens Energy (WKN: ENER6Y) brach vor dem Wochenende um mehr als 30 % ein. Das Unternehmen hatte zuvor seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022/23 (bis Ende September) gesenkt und dies mit technischen Problemen bei der Windkraftanlagen-Tochter Siemens Gamesa begründet. Demnach gibt es deutlich erhöhte Ausfallraten bei Komponenten von Windkraftanlagen, weshalb eine erweiterte technische Überprüfung der installierten Flotte und des Produktdesigns eingeleitet wurde. „Eine genaue Abschätzung der möglichen finanziellen Folgen der Qualitätsprobleme sowie der Auswirkungen der Überprüfung unserer Annahmen auf unsere Geschäftspläne ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich“, hieß es weiter. Mit dem jüngsten Kursrutsch hat die Aktie einen Großteil der Gewinne seit dem Zwischentief im Oktober 2022 wieder abgegeben.
 
Intel: neue Fabriken in Deutschland und separates Fertigungsgeschäft

Der Halbleitersektor schwächelte in der vergangenen Woche. Stellvertretend dafür steht die Aktie von Intel (WKN: 855681). Sie war nicht nur der größte Verlierer im PHLX Semiconductor Sector (SOX), sondern gehörte auch zu den größten Verlierern im S&P 500 und im NASDAQ-100. Der weltweit umsatzstärkste Chiphersteller hatte am Montag bekannt gegeben, dass er mit der Bundesregierung eine überarbeitete Absichtserklärung für Intels geplanten Wafer-Produktionsstandort in Magdeburg unterzeichnet hat. Die Vereinbarung umfasst die erweiterten Investitionen von Intel in den Standort, die sich nun auf rund 33 Mrd. US-Dollar belaufen sollen. Konkret sollen 2 Fabriken entstehen. Sie sind Teil des Expansionsplans in Europa. Darüber hinaus hat sich der Chipriese in der vergangenen Woche zu seinem Fertigungsgeschäft (Internal Foundry Model) geäußert. Dieses soll künftig als separate Einheit geführt werden und damit eine eigene Gewinn- und Verlustrechnung haben. Damit ändert sich auch die Preisstruktur. Die Änderungen sollen dazu beitragen, die zusätzlichen Einsparungen von 8 bis 10 Mrd. Dollar zu erreichen, die sich das Unternehmen bis 2025 vorgenommen hat. Sie sind laut Intel auch entscheidend, um die längerfristigen Margenziele von 60 % (Bruttomarge) und 40 % (operative Marge) zu erreichen.
 
SolarEdge Technologies: Abwärtstrend bestätigt

Der S&P-500-Wert SolarEdge Technologies (WKN: A14QVM) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten im US-Leitindex. Er steht damit stellvertretend für die Talfahrt des Sektors, die durch fallende Preise und damit sinkende Margen sowie die Angst vor Überkapazitäten aufgrund zahlreicher Kapazitätserweiterungen genährt wird. Das 2006 gegründete Unternehmen ist gemessen am Umsatz Weltmarktführer bei Wechselrichtern. Diese Geräte sind das Herzstück jeder Solarstromanlage. Sie wandeln den von der Sonne in den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) um. Mit dem jüngsten Kursrückgang setzte die Aktie den Abwärtsimpuls fort, der sich seit dem Zwischenhoch im Mai 2023 gebildet hat. Dabei wurden neue Tiefs markiert, die den Abwärtstrend seit Februar dieses Jahres bestätigen.

Thomas Behnke

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