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Tops und Flops der Woche u. a. mit Infineon Technologies, Target und HelloFresh

Der DAX-Wert Infineon Technologies führte in der vergangenen Woche die Gewinnerliste im deutschen Leitindex an. Offenbar überzeugten die veröffentlichten Geschäftszahlen. Ergebnisse gab es auch beim US-Einzelhändler Target, der mit einem Kurssprung eine Bodenbildung zu bestätigen scheint. Gesenkte Prognosen sorgten hingegen beim deutschen Kochboxenanbieter HelloFresh für einen Kursrutsch.

Kalenderwoche 46

Der DAX-Wert Infineon Technologies führte in der vergangenen Woche die Gewinnerliste im deutschen Leitindex an. Offenbar überzeugten die veröffentlichten Geschäftszahlen. Ergebnisse gab es auch beim US-Einzelhändler Target, der mit einem Kurssprung eine Bodenbildung zu bestätigen scheint. Gesenkte Prognosen sorgten hingegen beim deutschen Kochboxenanbieter HelloFresh für einen Kursrutsch.

+++ Tops +++

Infineon Technologies: Starke Zahlen beflügeln

Die Aktie des Halbleiterherstellers Infineon Technologies (WKN: 623100) war in der vergangenen Woche der größte Gewinner im deutschen Leitindex. Neben dem positiven Gesamtmarktumfeld dürfte die Aktie von der Veröffentlichung der Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2022/23 (bis Ende September) profitiert haben, wie die anschließende positive Kursreaktion nahelegt. Infineon, spezialisiert auf Halbleiterlösungen für effizientes Energiemanagement, intelligente Mobilität und nahtlose Kommunikation, hatte Zuwächse und neue Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis gemeldet. Auch für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 stellte das Unternehmen weiteres Wachstum in Aussicht – allerdings mit geringeren Steigerungsraten als im Vorjahr. Aus charttechnischer Sicht kletterte die Infineon-Aktie jüngst über das Zwischenhoch vom Oktober dieses Jahres und beendete damit den Abwärtstrend, der sich seit dem Zwischenhoch vom Juli dieses Jahres gebildet hatte.

Target: Aufholjagd begonnen?

Der US-Einzelhändler Walmart (WKN: 860853) hatte vergangene Woche bei der Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen vor der entscheidenden Weihnachtseinkaufssaison vor zurückhaltenden Konsumenten gewarnt und wegen der anhaltend hohen Lebensmittelinflation ein schwächeres Umsatzwachstum im vierten Quartal erwartet. Während die Walmart-Aktie daraufhin eine negative Kursreaktion zeigte, konnte der Konkurrent Target (WKN: 856243) in der vergangenen Woche ein kräftiges Kursplus von rund 20 % verbuchen. Er gehörte damit zu den größten Gewinnern im S&P 500. Das Unternehmen hatte ebenfalls Quartalszahlen vorgelegt, die besser als erwartet ausgefallen waren. Analysten hoben insbesondere die verbesserte Profitabilität sowie die Fortschritte beim Abbau der Lagerbestände ohne zusätzliche Preisnachlässe und Werbeaktionen hervor. Mit dem starken Kursanstieg scheint sich die seit Anfang Oktober angedeutete Bodenbildung zu bestätigen. Beginnt damit die Aufholjagd der Target-Aktie, die sich seit dem Allzeithoch im November 2021 in einem Abwärtstrend befindet? Sie hatte sich zudem deutlich schlechter entwickelt als die Walmart-Aktie, die jüngst zunächst sogar neue Rekorde markierte, bevor der Kurs einknickte.

Enphase Energy: technische Gegenbewegung

Der S&P-500-Branchenindex Technology Select Sector präsentierte sich in der vergangenen Woche im positiven Umfeld des gesamten US-Aktienmarktes erneut sehr fest. Er setzte damit seinen dynamischen kurzfristigen Aufwärtstrend seit Oktober fort. Zuletzt markierte das insgesamt 65 Aktien umfassende Kursbarometer sogar neue Rekordstände. Bei der Performance der Einzelwerte in der vergangenen Woche stach die Aktie von Enphase Energy (WKN: A1JC82) mit einem kräftigen Plus heraus. Abgesehen von der Markteinführung eines neuen Produkts gab es keine neuen Nachrichten aus dem Unternehmen. Der kräftige Anstieg scheint daher vor allem auf das positive Gesamtmarktumfeld zurückzuführen zu sein. Bei Enphase Energy könnte zudem der starke Kursrückgang der letzten Monate zu einer verstärkten Glattstellung von Short-Positionen geführt haben. Aus charttechnischer Sicht ist der übergeordnete Abwärtstrend jedoch nach wie vor intakt, sodass der jüngste Kursanstieg bislang lediglich als technische Gegenbewegung zu werten ist.

+++ Flops +++

HelloFresh: Kurssturz nach Prognosesenkung

Am deutschen Aktienmarkt gehörte der MDAX-Wert HelloFresh (WKN: A16140) in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern. Seit dem Zwischenhoch im September dieses Jahres befindet sich die Aktie in einem Abwärtstrend, der sich in der vergangenen Woche fortsetzte. Am Donnerstag hatte eine überraschende Prognosesenkung für einen Kursrutsch gesorgt. Der Kochboxen-Anbieter hatte seine Prognose für den Umsatz und das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für das laufende Geschäftsjahr 2023 gesenkt. HelloFresh begründete dies vor allem mit Problemen in den USA. Zum einen verzeichnete das Unternehmen im laufenden Quartal überraschend wenig Neukunden. Zum anderen konnte das Unternehmen eine neue Produktionsstätte für Fertiggerichte in Arizona wegen Engpässen bei Personal und Wasserversorgung nicht so schnell hochfahren wie geplant. Zudem dauerte die geplante Wartung einer Produktionsanlage in Illinois länger als erwartet.

Cisco Systems: Prognosen gesenkt

Seit dem Zwischenhoch im August dieses Jahres, dem ein dynamischer Anstieg vorausgegangen war, befindet sich die Aktie von Cisco Systems (WKN: 878841) in einer Korrekturphase. Diese setzte sich auch in der vergangenen Woche fort. Insbesondere am Donnerstag kam es zu einem deutlichen Kursrückgang, nachdem der weltweit größte Vertreter der Netzwerktechnikbranche seine Quartalszahlen vorgelegt hatte. Im Zuge der Veröffentlichung senkte das Unternehmen seine Prognosen für das laufende Gesamtjahr 2023/24 (bis Ende Juli). Darin spiegelt sich das zuletzt verlangsamte Wachstum bei den Auftragseingängen wider. Cisco erklärte, der Hauptgrund für die Verlangsamung liege wohl darin, dass sich die Kunden nach drei Quartalen mit starken Käufen zunächst auf die Installation und Implementierung der Produkte konzentrierten.

Gerresheimer: Abwärtstrend bestätigt

Anfang September dieses Jahres markierte die Gerresheimer Aktie (WKN: A0LD6E) ihr bisheriges Allzeithoch. Seitdem hat sich ein Abwärtstrend gebildet, der in der vergangenen Woche mit dem Unterschreiten des Zwischentiefs vom Oktober bestätigt wurde. Von Unternehmensseite gab es keine neuen Nachrichten. Anfang nächster Woche wird sich der MDAX-Wert auf einer Kapitalmarktkonferenz in Frankfurt präsentieren. Gerresheimer ist auf Verpackungslösungen aus Glas und Kunststoff für die weltweite Pharma-, Biotech- und Healthcare-Industrie spezialisiert. Die Produktpalette umfasst Injektionsfläschchen, Ampullen, Fläschchen sowie Behältnisse mit Verschluss- und Sicherheitssystemen für flüssige und feste Medikamente. Zum Portfolio gehören auch Produkte und Systeme zur einfachen und sicheren Verabreichung von Medikamenten (Drug Delivery-Systeme). Beispiele hierfür sind vorfüllbare Spritzen, Insulin-Pens (z. B. GLP-1-Pens), Inhalatoren und Mikropumpen. Das Unternehmen produziert unter anderem die GLP-1-Pens für das Schlankheitsmittel Wegovy des dänischen Insulinherstellers Novo Nordisk (WKN: A1XA8R), dessen Aktie seit einiger Zeit bei Investoren hoch im Kurs steht.

Thomas Behnke

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