Tops und Flops der Woche u. a. mit Lucid Group, Old Dominion Freight Line und Carl Zeiss Meditec
Aufbäumen bei der Aktie des Luxus-Elektroautoherstellers Lucid Group: Wird daraus mehr als nur eine technische Gegenbewegung? Auf dem Weg zu neuen Kursrekorden scheint dagegen der Lkw-Spediteur Old Dominion Freight Line aus dem S&P 500. Schlecht sieht das Chartbild dagegen beim MDAX-Wert Carl Zeiss Meditec aus, nachdem nun auch eine potenzielle Unterstützung durchbrochen wurde.

Aufbäumen bei der Aktie des Luxus-Elektroautoherstellers Lucid Group: Wird daraus mehr als nur eine technische Gegenbewegung? Auf dem Weg zu neuen Kursrekorden scheint dagegen der Lkw-Spediteur Old Dominion Freight Line aus dem S&P 500. Schlecht sieht das Chartbild dagegen beim MDAX-Wert Carl Zeiss Meditec aus, nachdem nun auch eine potenzielle Unterstützung durchbrochen wurde.
+++ Tops +++
Lucid Group: Kooperation mit Aston Martin
Die Aktie der Lucid Group (WKN: A3CVXG) konnte in der vergangenen Woche kräftig zulegen und gehörte damit zu den stärksten Werten im NASDAQ-100. Anfang der Woche hatte der Hersteller von Luxus-Elektrofahrzeugen eine langfristige strategische Technologiepartnerschaft mit dem Luxus-Automobilhersteller Aston Martin Lagonda Holdings (WKN: A2QJD4) bekannt gegeben. Die Vereinbarung umfasst die Integration und Lieferung von Antriebs- und Batteriesystemen von Lucid an Aston Martin, die technische Unterstützung von Lucid bei der Integration seiner patentierten Technologie in die neue, maßgeschneiderte Elektroauto-Plattform von Aston Martin sowie die Lieferung von Lucid-Komponenten. Darüber hinaus wurde in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass der Public Investment Fund of Saudi Arabia weitere 266 Millionen Lucid-Aktien im Rahmen einer Privatplatzierung im Wert von rund 1,8 Mrd. US-Dollar erworben hat. Der Kauf erfolgte am 22. Juni, wurde aber bereits vor einigen Wochen angekündigt. Damit hat der Mehrheitsaktionär seinen Anteil auf 60,49 % erhöht. Trotz des zuletzt starken Kursanstiegs bleibt das Chartbild der Lucid Group angeschlagen. Bisher handelt es sich bei der jüngsten Erholung lediglich um eine technische Gegenbewegung. Der übergeordnete Abwärtstrend ist weiterhin intakt. Positiv zu werten ist jedoch, dass das in der Vorwoche unterschrittene Verlaufstief vom Januar 2023 zügig zurückerobert werden konnte. Dies könnte zumindest kurzfristig für eine Fortsetzung des jüngsten Anstiegs sprechen.
Old Dominion Freight Line: Allzeithoch im Visier
Der Transportsektor gehörte in der vergangenen Woche zu den stärksten Sektoren am US-Aktienmarkt. Der Dow Jones Transportation Index setzte damit seinen seit Monatsbeginn anhaltenden Aufwärtstrend fort. Zu den stärksten Branchenvertretern zählte zuletzt der S&P-500-Wert Old Dominion Freight Line (WKN: 923655). Das Unternehmen ist einer der größten nordamerikanischen Spediteure für Stückgut und bietet regionale, überregionale und nationale Lkw-Transporte an. Dabei hat sich das Unternehmen auf den sogenannten Teilladungsverkehr (LTL, Less Than Truckload) spezialisiert, bei dem mehrere Teilladungen zusammengefasst und auf einem Transportmittel befördert werden. In letzter Zeit gab es keine Neuigkeiten über das Unternehmen. Old Dominion Freight Line und andere Lkw-Aktien könnten jedoch von einem möglichen Konkurs des Konkurrenten Yellow (WKN: A2QN3E) profitiert haben, der seit einiger Zeit unter finanziellem Druck steht. Ein Konkurs oder eine Restrukturierung könnte zu Preis- und Volumengewinnen bei den Wettbewerbern führen. Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie von Old Dominion Freight Line mit dem jüngsten Anstieg fast wieder das Allzeithoch von Februar dieses Jahres bei 381,81 US-Dollar erreicht.
Siemens Energy: technische Gegenbewegung
Die Aktie von Siemens Energy (WKN: ENER6Y) knüpfte zu Wochenbeginn zunächst an die Schwäche der Vorwoche an und setzte damit ihre Talfahrt fort. Offenbar herrschte weiterhin Unsicherheit im Zusammenhang mit der Windkraftanlagen-Tochter Siemens Gamesa. Im Wochenverlauf kam es jedoch zu einer Erholung, die den DAX-Wert zu einem der größten Wochengewinner im Leitindex machte. Neue Unternehmensnachrichten gab es allerdings nicht. Aus charttechnischer Sicht bleibt das Bild angeschlagen und der jüngste Anstieg ist bislang lediglich als technische Gegenbewegung zu werten.
+++ Flops +++
Carl Zeiss Meditec: potenzielle Unterstützung gebrochen
Die Aktie von Carl Zeiss Meditec (WKN: 531370) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten auf dem heimischen Kurszettel. Es gab keine neuen Nachrichten von dem Unternehmen, das sich auf Medizintechnik zur Diagnose und Behandlung von Augenerkrankungen sowie Visualisierungslösungen für die Mikrochirurgie spezialisiert hat. Mit dem jüngsten Kursrückgang hat sich das charttechnische Bild weiter verschlechtert. Innerhalb der übergeordneten Abwärtsbewegung seit dem Allzeithoch im September 2021 bei 202 Euro hatte sich mit der Marke von rund 105 Euro ein potenzielles Unterstützungsniveau aus mehreren Verlaufstiefs herausgebildet. Nachdem von dieser Marke mehrfach Erholungsbewegungen ausgingen, wurde sie nun aber unterschritten. Dies könnte für eine Fortsetzung des übergeordneten Abwärtstrends sprechen.
GFT Technologies: Abwärtstrend bestätigt
Die GFT-Technologies-Aktie (WKN: 580060) gehörte im Jahr 2021 mit einem beeindruckenden Kursanstieg zu den Top-Performern am deutschen Aktienmarkt. Im Jahr 2022 verlief die Performance verhalten. Und auch im bisherigen Verlauf des Jahres 2023 zeigt die Tendenz nach unten. In der vergangenen Woche setzte sich der Abwärtstrend fort und der SDAX-Wert gehörte zu den schwächsten Werten aus der DAX-Indizes-Familie. Der Kurs rutschte dabei unter das Zwischentief vom Mai dieses Jahres und bestätigte damit den übergeordneten Abwärtstrend. Neue Unternehmensnachrichten gab es in der vergangenen Woche nicht. Auch die in der Vorwoche stattgefundene Hauptversammlung konnte offenbar keine neuen Kaufimpulse generieren.
Walgreens Boots Alliance: neues Mehrjahrestief nach gesenktem Ausblick
Die Aktie des US-Apothekenbetreibers bereitet Anlegern seit Jahren Kopfschmerzen. Seit dem Allzeithoch im August 2015 hat sich ein übergeordneter Abwärtstrend etabliert, der sich zuletzt fortgesetzt hat. Walgreens Boots Alliance (WKN: A12HJF) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten im S&P 500 und im NASDAQ-100 und fiel auf ein Kursniveau zurück, das seit September 2010 nicht mehr erreicht wurde. Die jüngste negative Reaktion folgte auf die Vorlage der Quartalszahlen. Dabei hatte das Unternehmen seine Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 (bis Ende August) gesenkt. Begründet wurde dies mit makroökonomischen Faktoren sowie einer schwächeren Nachfrage nach COVID-19-Produkten.
Thomas Behnke
Lesen Sie auch: Ist das Europas beste Versicherungsaktie?