Tops und Flops der Woche u. a. mit MTU Aero Engines, SYNLAB und Zalando
Erholung bei MTU Aero Engines: Die Aktie des deutschen Triebwerksherstellers zeigte in der vergangenen Woche eine technische Gegenbewegung. Beim Labordienstleister SYNLAB sorgte ein Übernahmeangebot für einen kräftigen Kurssprung. Bei Zalando scheint derweil die Konsumflaute weiter auf dem Kurs zu lasten, der nun fast wieder das Tief von vor gut einem Jahr erreicht hat.
Erholung bei MTU Aero Engines: Die Aktie des deutschen Triebwerksherstellers zeigte in der vergangenen Woche eine technische Gegenbewegung. Beim Labordienstleister SYNLAB sorgte ein Übernahmeangebot für einen kräftigen Kurssprung. Bei Zalando scheint derweil die Konsumflaute weiter auf dem Kurs zu lasten, der nun fast wieder das Tief von vor gut einem Jahr erreicht hat.
+++ Tops +++
MTU Aero Engines: technische Gegenbewegung
Die Aktie der MTU Aero Engines (WKN: A0D9PT) präsentierte sich in der letzten Septemberwoche fester und zeigte damit eine Erholung nach der dynamischen Talfahrt seit Monatsanfang. Bislang handelt es sich jedoch nur um eine technische Gegenbewegung. Diese könnte auch noch etwas stärker ausfallen, ohne dass sich an dem seit April dieses Jahres bestehenden Abwärtstrend etwas ändern würde. Dieser wäre erst gebrochen, wenn das Zwischenhoch von Ende August bei 217,60 Euro überwunden würde. Von Unternehmensseite gab es jüngst keine neuen Nachrichten. Ein Belastungsfaktor war zuletzt die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Rückruf von Triebwerken des US-Partners Pratt & Whitney. Noch ist unklar, wie hoch die Kosten für den deutschen Triebwerkshersteller ausfallen werden.
SYNLAB: Großaktionär bietet 10 Euro
Der SDAX-Wert SYNLAB (WKN: A2TSL7) war in der vergangenen Woche der größte Gewinner innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Nachdem die Aktie zunächst überwiegend schwach tendierte, machte sie am Freitag einen kräftigen Sprung nach oben. Auslöser war ein Übernahmeangebot. Der Finanzinvestor Cinven, der bereits 43 % der Anteile hält, will Europas größten Labordienstleister komplett übernehmen. Dazu hat die mit Cinven verbundene Beteiligungsgesellschaft Ephios Luxembourg ein entsprechendes Angebot veröffentlicht und bietet 10 Euro je SYNLAB-Aktie. Nachdem bereits im Frühjahr eine unverbindliche Interessensbekundung für eine Komplettübernahme durch Cinven bekannt wurde, scheint diese nun Realität zu werden. Denn Cinven hat laut Mitteilung unwiderrufliche Andienungsvereinbarungen von Großaktionären erhalten.
SiriusXM: neuer Short-Squeeze?
Die SiriusXM-Aktie (WKN: A1W8XE) befindet sich seit dem markanten Zwischenhoch im Juli dieses Jahres, dem ein Short-Squeeze vorausgegangen war, in einer Abwärtsbewegung. In der vergangenen Woche setzte sich die Abwärtsbewegung zunächst mit neuen Verlaufstiefs fort. Dann kam es zu einer dynamischen Gegenbewegung, die zu einem deutlicheren Wochengewinn führte und die Aktie zu einem der größten Gewinner im NASDAQ-100 machte. Zu diesem Anstieg dürfte erneut die massive Schließung von Short-Positionen beigetragen haben. Vorausgegangen war die Nachricht, dass die Liberty SiriusXM Group (WKN: A3ERSZ), die 83 % an SiriusXM hält, ihre SiriusXM-Aktien abspalten und mit den öffentlich ausstehenden SiriusXM-Aktien zu einer neuen konsolidierten Aktiengesellschaft (New SiriusXM) zusammenführen will. SiriusXM ist nach eigenen Angaben das führende Audio-Unterhaltungsunternehmen in Nordamerika. Zum Portfolio gehören unter anderem der gleichnamige Abonnement-Radiodienst als Flaggschiff der Aktivitäten sowie die werbefinanzierten und Premium-Musik-Streaming-Dienste von Pandora.
+++ Flops +++
Zalando: Schlusslicht im DAX
In Deutschland herrscht seit geraumer Zeit eine Konsumflaute. Das bekommt auch der Online-Handel zu spüren. Nicht nur die in der vergangenen Woche veröffentlichte Studie E-Commerce-Markt Deutschland 2023" des Handelsforschungsinstituts EHI bestätigt diese Entwicklung. Auch an der Börse macht sich das bemerkbar, wie die Kursentwicklung des Online-Modehändlers Zalando (WKN: ZAL111) zeigt. Seit dem Zwischenhoch im Januar dieses Jahres hat sich ein Abwärtstrend gebildet, der sich in der vergangenen Woche fortgesetzt hat. Die Aktie gehörte zu den größten Verlierern im DAX. Zudem bestätigte sie ihre Position als bisher schlechtester Wert im deutschen Leitindex. Zuletzt gab es keine neuen Nachrichten aus dem Unternehmen. Aus charttechnischer Sicht ist das markante Jahrestief vom September 2022 bei 19,18 Euro mittlerweile fast wieder erreicht. Ein nachhaltiger Bruch dieser Marke würde für eine Fortsetzung der übergeordneten Abwärtsbewegung sprechen.
Delivery Hero nimmt Allzeittief ins Visier
Der MDAX-Wert Delivery Hero (WKN: A2E4K4) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten in der DAX-Indizes-Familie. Neue Nachrichten gab es vom Betreiber von Lieferplattformen für Essen und Quick-Commerce (Lebensmittel und Haushaltswaren) nicht. In der Vorwoche hatte das Unternehmen mitgeteilt, Gespräche über den Verkauf seiner Foodpanda-Aktivitäten in sieben südostasiatischen Märkten zu führen. Dies hatte zu einer kleinen Gegenbewegung geführt. Mit den jüngsten Verlusten wurde diese aber wieder komplett zunichtegemacht. Der seit Januar dieses Jahres bestehende Abwärtstrend wurde damit bestätigt. Gleichzeitig rückt das Allzeittief vom Mai 2022 bei 23,88 Euro immer näher.
NextEra Energy: Sektorschwäche hält an
Der Versorgersektor ist im bisherigen Jahresverlauf 2023 der schwächste Sektor am US-Aktienmarkt. Auch in der vergangenen Woche gerieten Aktien aus diesem Sektor besonders stark unter Druck. Stellvertretend dafür steht die Entwicklung von NextEra Energy (WKN: A1CZ4H). Das Unternehmen ist gemessen an der Marktkapitalisierung der mit Abstand größte Versorger der Vereinigten Staaten. Zum Konzern gehört die Florida Power & Light Company (FPL), Amerikas größter Stromversorger. NextEra Energy ist auch der weltweit größte Erzeuger von erneuerbarer Energie aus Wind und Sonne und ein weltweit führender Anbieter von Batteriespeichern. Die in der vergangenen Woche weiter gestiegenen Zinsen in den USA dürften den Kurs von NextEra Energy und der gesamten Branche belastet haben. Ein weiterer Belastungsfaktor könnte die Meldung der Tochter NextEra Energy Partners LP (WKN: A116WY) gewesen sein, ihre Erwartungen für das Wachstum der Kommanditistenausschüttung pro Einheit bis mindestens 2026 auf 5 % bis 8 % jährlich zu senken. Begründet wurde dies mit der Erhöhung der finanziellen Flexibilität vor dem Hintergrund des hohen Zinsumfeldes und der straffen US-Geldpolitik.
Thomas Behnke
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