Tops und Flops der Woche u. a. mit Nemetschek, NextEra Energy und Siemens Energy
Der MDAX-Wert Nemetschek befindet sich seit einigen Wochen auf Erholungskurs. Dieser setzte sich in der vergangenen Woche nach positiv aufgenommenen Quartalszahlen fort. Auch die Ergebnisse des US-Versorgers NextEra Energy wurden positiv aufgenommen. Bei Siemens Energy hingegen gab es erneut negative Nachrichten, die die Unsicherheit über die Geschäftsentwicklung und die finanzielle Ausstattung des Unternehmens verstärken.
Der MDAX-Wert Nemetschek befindet sich seit einigen Wochen auf Erholungskurs. Dieser setzte sich in der vergangenen Woche nach positiv aufgenommenen Quartalszahlen fort. Auch die Ergebnisse des US-Versorgers NextEra Energy wurden positiv aufgenommen. Bei Siemens Energy hingegen gab es erneut negative Nachrichten, die die Unsicherheit über die Geschäftsentwicklung und die finanzielle Ausstattung des Unternehmens verstärken.
+++ Tops +++
Nemetschek: Erholung nach Zahlen fortgesetzt
Die Aktie von Nemetschek (WKN: 645290) gehörte in der vergangenen Woche zu den stärksten Werten der DAX-Indizes-Familie. Mit dem jüngsten Anstieg kletterte sie über das Zwischenhoch von Mitte Oktober und setzte damit die Erholungsbewegung seit dem Zwischentief im September fort. Das Unternehmen entwickelt Software für die Baubranche und sieht sich als Vorreiter der digitalen Transformation in den Branchen AEC/O und Media & Entertainment. Am Montag hatte es seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2023 angehoben. Am Donnerstag legte Nemetschek Geschäftszahlen vor. In der Mitteilung betonte der Vorstand den bisher sehr erfreulichen Geschäftsverlauf 2023 und bestätigte die im März kommunizierten Umsatz- und Ergebnisambitionen für die Jahre 2024 und 2025.
NextEra Energy: nachhaltiges Comeback?
Der Versorgersektor ist im bisherigen Jahresverlauf 2023 der schwächste Sektor am US-Aktienmarkt. In der vergangenen Woche konnte er sich jedoch gegen das schwache Gesamtmarktumfeld stemmen und Zuwächse verbuchen. Stellvertretend dafür steht die Entwicklung von NextEra Energy (WKN: A1CZ4H). Die Aktie gehört zu den größten Gewinnern im S&P 500. Das Unternehmen ist gemessen an der Marktkapitalisierung der mit Abstand größte Versorger in den USA. Es hatte in der vergangenen Woche Quartalszahlen vorgelegt. Danach gab es eine positive Kursreaktion. Aus charttechnischer Sicht setzte sich damit die Erholungsbewegung fort, die sich seit dem markanten Zwischentief von Anfang Oktober dieses Jahres gebildet hat. Dabei hat sich ein kurzfristiger Aufwärtstrend geformt. Der übergeordnete Trend ist jedoch weiterhin abwärtsgerichtet. Es ist daher offen, ob der Wert nun ein nachhaltiges Comeback zeigen kann. Bei einer Fortsetzung der Erholung könnte die Widerstandszone im Bereich von ca. 65 bis 70 US-Dollar eine mögliche nächste Anlaufstelle darstellen.
American Tower: Prognose erhöht
American Tower ist der weltweit größte Player im sogenannten Tower-Business. Das Unternehmen vermietet passive Mobilfunk-Infrastruktur wie Sendemasten. Weltweit betreibt der als REIT firmierende US-Konzern rund 226.000 solcher Immobilien. Davon befinden sich mehr als 42.000 im Heimatmarkt USA und rund 183.000 in 23 weiteren Ländern. Der Konzern hatte in der vergangenen Woche seine Quartalszahlen vorgelegt und besser als erwartet abgeschnitten. American Tower hat daher die Prognose für die bereinigten Funds from Operations (AFFO) je Aktie angehoben. Die AFFO sind bei REITs eine gängige Kennzahl zur Messung und Steuerung der operativen Ertragskraft. An der Börse kamen die Zahlen und der Ausblick offenbar gut an. Die Aktie gehörte auf Wochensicht zu den größten Gewinnern im S&P 500. Sie setzte damit aus charttechnischer Sicht die seit Anfang Oktober dieses Jahres ausgebildete Erholungsbewegung fort. Das übergeordnete Bild bleibt jedoch abwärtsgerichtet. Technisch interessant könnte es werden, wenn der Kurs die nun erreichte potenzielle Widerstandszone im Bereich von etwa 172 bis 175 US-Dollar überwinden kann.
+++ Flops +++
Siemens Energy: Schlimmer geht's immer
Anleger, die gehofft hatten, dass bei Siemens Energy alle negativen Nachrichten bereits eingepreist sind, sahen sich in der vergangenen Woche mit weiteren Hiobsbotschaften konfrontiert. Am Donnerstag brach der DAX-Wert (WKN: ENER6Y) zwischenzeitlich um fast 40 % ein. Die Aktie reagierte damit auf bestätigte Verhandlungen des Unternehmens über milliardenschwere Bürgschaften. Siemens Energy führt nach eigenen Angaben Vorgespräche mit verschiedenen Parteien. Ziel sei es, Optionen zur Stärkung der Bilanz auszuloten. Hintergrund dürften die Probleme im Geschäft mit Windkraftanlagen (Gamesa) und die daraus resultierenden Milliardenverluste sein. Mit dem jüngsten Kurseinbruch setzte die Aktie ihre übergeordnete Talfahrt fort und markierte neue Allzeittiefs.
Alphabet: Aufwärtstrend gebrochen
Unter den US-Schwergewichten führte Alphabet (WKN: A14Y6F, A14Y6H) in der vergangenen Woche die Verliererliste an. Nachdem sich die Google-Mutter im Oktober bisher sehr gut geschlagen und besser als der Gesamtmarkt entwickelt hatte, kam es nun zu einem größeren Kurseinbruch. Vorausgegangen waren die am Dienstag nach Börsenschluss veröffentlichten Quartalszahlen. Der jüngste Preisrückgang ist im Chart deutlich zu erkennen und hat auch das technische Bild eingetrübt. So wurde mit dem Unterschreiten des Zwischentiefs vom September dieses Jahres der seit Oktober 2022 ausgebildete Aufwärtstrend gebrochen.
KION Group: schwächer nach Zahlen
KION ist Spezialist für die sogenannte Intralogistik. Das Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Flurförderzeugen wie Gabelstaplern, Lager- und Automatisierungstechnik. Die MDAX-Aktie (WKN: KGX888) gehörte in den vergangenen Wochen zu den schwächsten Werten im DAX. Besonders ausgeprägt war die negative Kursreaktion am Donnerstag nach Vorlage der Ergebnisse für das dritte Quartal und die ersten neun Monate 2023. Mit dem jüngsten Kursrückgang bestätigte der Aktienkurs den kurzfristigen Abwärtstrend, der sich seit dem Zwischenhoch von Anfang September dieses Jahres ausgebildet hat. Dabei rutschte sie unter das Zwischentief vom Juli bei 29,80 Euro und näherte sich dem Zwischentief vom März bei 27,48 Euro. Ein nachhaltiger Bruch dieser Marken könnte aus charttechnischer Sicht weitere Kursverluste nach sich ziehen.
Thomas Behnke
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