Tops und Flops der Woche u. a. mit Zalando, Domino's Pizza und SMA Solar Technology
Mit dem Kursanstieg der vergangenen Woche macht der DAX-Wert Zalando Anstalten, seinen Abwärtstrend zu brechen. Gleiches gelang bereits dem S&P-500-Wert Domino's Pizza. Dagegen setzte der Spezialist für Photovoltaik- und Speichersystemtechnik SMA Solar Technology jüngst seine Verschnaufpause fort.
Mit dem Kursanstieg der vergangenen Woche macht der DAX-Wert Zalando Anstalten, seinen Abwärtstrend zu brechen. Gleiches gelang bereits dem S&P-500-Wert Domino's Pizza. Dagegen setzte der Spezialist für Photovoltaik- und Speichersystemtechnik SMA Solar Technology jüngst seine Verschnaufpause fort.
+++ Tops +++
Zalando an der DAX-Spitze
Die Aktie des Online-Modehändlers Zalando (WKN: ZAL111) war in der vergangenen Woche der größte Gewinner im deutschen Leitindex DAX. Neuigkeiten vom europäischen Branchenprimus gab es keine. Für Rückenwind sorgten offenbar die Zahlen des Konkurrenten ABOUT YOU Holding (WKN: A3CNK4). Dieser hatte für den Berichtszeitraum März bis Mai eine deutlich gestiegene Profitabilität gemeldet, was am Markt mit einem Kursfeuerwerk honoriert wurde. Das dürfte auch die Zalando-Aktie mitgerissen haben. Interessant dabei: Mit dem jüngsten Anstieg hat der Kurs das Zwischenhoch vom Juni erreicht und übertroffen. Sollte sich dieser Ausbruch als nachhaltig erweisen, wäre der Abwärtstrend, der sich seit dem Zwischenhoch im Januar dieses Jahres gebildet hatte, gebrochen. Bei Zalando stehen am 3. August Quartalszahlen auf der Agenda.
Domino's Pizza: bald auch bei Uber Eats
Der S&P 500-Wert Domino's Pizza (WKN: A0B6VQ) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im breit aufgestellten US-Index. Durch den Kursanstieg wurde der Abwärtstrend gebrochen, der sich seit dem Allzeithoch von Dezember 2021 gebildet hatte. Der weltgrößte Pizzakonzern traf mit seinen Nachrichten offenbar den Geschmack der Anleger. Domino's ist als Franchisegeber in über 90 Ländern mit fast 20.000 Filialen vertreten. Das 1960 gegründete Unternehmen ist als Pizza-Lieferservice tätig und bietet seine Gerichte mittlerweile auch zum Mitnehmen an. Kürzlich gab das Unternehmen eine neue globale Vereinbarung mit Uber Technologies (WKN: A2PHHG) bekannt. Sie ermöglicht es Kunden in den USA, Domino's-Produkte über die Apps Uber Eats und Postmates zu bestellen und von Fahrern von Domino's und seinen Franchisenehmern liefern zu lassen. Das Projekt soll im Herbst in vier Pilotmärkten in den USA starten, bis Ende 2023 soll der Dienst landesweit verfügbar sein. Uber Eats wird bis mindestens 2024 die exklusive Drittanbieter-Plattform für Domino's in den USA sein. Nach Angaben des Unternehmens ist die Vereinbarung der nächste logische Schritt, um neue Kundensegmente zu erschließen, und es erhofft sich davon perspektivisch ein erhebliches Volumen an zusätzlichen Pizzabestellungen.
PDD Holdings: Junihoch im Visier
PDD Holdings (WKN: A2JRK6) gehört zu den nach Marktkapitalisierung größten China-Aktien, die an US-Börsen notiert sind. Der Wert ist Bestandteil des NASDAQ-100 und gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im Index. Neuigkeiten dazu gab es nicht. Das auf den Cayman Islands ansässige Unternehmen besitzt und betreibt ein Portfolio von Handelsunternehmen. Dazu gehört auch die in China aktive Social-Commerce-Plattform Pinduoduo mit fast 900 Millionen Nutzern. Das Unternehmen bringt Hersteller und Konsumenten zusammen und bietet unter anderem die Möglichkeit von „Gruppenkäufen“, die zu Preisnachlässen führen. Seit 2022 wird eine ähnliche Plattform (Temu) in Nordamerika betrieben. Mit dem jüngsten Anstieg hat die Aktie das Zwischenhoch vom Juni dieses Jahres ins Visier genommen. Ein nachhaltiger Ausbruch wäre aus charttechnischer Sicht ein Signal, welches für weiter steigende Kurse sprechen könnte.
+++ Flops +++
SMA Solar Technology: hält der Aufwärtstrend?
Die Aktie des SDAX- und TecDAX-Wertes SMA Solar Technology (WKN: A0DJ6J) war Ende Juni sehr gut gelaufen. Der Aufwärtsimpuls mündete Anfang Juli in ein neues Allzeithoch. Seitdem hat sich jedoch eine Korrektur gebildet, die sich in der vergangenen Woche fortsetzte. Die Aktie gehört dadurch zu den schwächsten Werten innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Von dem Spezialisten für Photovoltaik- und Speichersystemtechnik (u. a. Solar- und Batteriewechselrichter, Speichersysteme, Ladelösungen für Elektrofahrzeuge) gab es keine Neuigkeiten. Die nächste Veröffentlichung von Quartalszahlen ist für den 10. August geplant. Aus charttechnischer Sicht stellt sich angesichts der laufenden Korrektur die Frage, ob nun das letzte markante Tief (82 Euro) der übergeordneten Aufwärtsbewegung getestet und vielleicht sogar unterschritten wird. Letzteres würde einen Bruch des Aufwärtstrends bedeuten.
The Progressive Corporation: Einbruch nach Zahlen
Zu den größten Verlierern im S&P 500 gehörte in der vergangenen Woche die Aktie von Progressive (WKN: 865496). Ausschlaggebend für das Minus war der Kurseinbruch am Donnerstag. Der auf Autoversicherungen spezialisierte Versicherungskonzern hatte Zahlen für Juni und das zweite Quartal 2023 vorgelegt. Beide Berichtszeiträume zeigten einen deutlichen Anstieg der Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) auf 104,9 % bzw. 100,4 %. Die Schaden-Kosten-Quote dient Versicherern als wichtige Kennzahl für die Profitabilität des Versicherungsgeschäfts. Sie gibt das Verhältnis der Prämieneinnahmen zu den Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Abschlusskosten an. Dabei gilt: Je niedriger die Schaden-Kosten-Quote, desto profitabler arbeitet das Unternehmen. Liegt die Schaden-Kosten-Quote über 100 %, ist das Versicherungsgeschäft defizitär. Progressive hatte in den Berichtsperioden hohe Katastrophenschäden zu verbuchen, die zulasten der Profitabilität gingen. Dadurch könnte nun die Sonderdividende entfallen. Mit dem jüngsten Anstieg rutschte der Aktienkurs unter das Zwischentief vom Mai dieses Jahres und bestätigte damit den Abwärtstrend, der sich seit dem Allzeithoch vom April dieses Jahres gebildet hatte.
PATRIZIA: Gegenbewegung im kurzfristigen Aufwärtstrend
Zu den schwächsten Werten am deutschen Aktienmarkt gehörte in der vergangenen Woche das Papier von PATRIZIA (WKN: PAT1AG). Damit setzte der Kurs seine Korrektur seit dem Zwischenhoch vom 6. Juli fort. Bislang handelt es sich um eine normale Gegenbewegung innerhalb des kurzfristigen Aufwärtstrends seit Ende Mai dieses Jahres. Unternehmensseitig gab es zuletzt keine Neuigkeiten. Das Damoklesschwert eines sich verschlechternden Branchenumfelds angesichts des deutlich gestiegenen allgemeinen Zinsniveaus schwebt jedoch weiterhin über der Aktie und dem gesamten deutschen Immobiliensektor. Mittlerweile dürfte sich auch die Annahme verfestigt haben, dass das Zinsniveau mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur vorübergehend hoch bleiben wird. Dies ist auch für die PATRIZIA-Aktie ein potenzieller Belastungsfaktor. Das Unternehmen bietet institutionellen, semi-professionellen und privaten Anlegern Investitionen in Immobilien und Infrastruktur an. Das Produktportfolio umfasst unter anderem private und börsennotierte Eigenkapitalfonds, Private-Debt-Fonds und Dachfondsprodukte.
Thomas Behnke
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