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Tops und Flops der Woche u. a. Gerresheimer, Eli Lilly und Siemens Energy

Die Gerresheimer-Aktie setzte in der vergangenen Woche ihre seit geraumer Zeit positive Entwicklung mit neuen Rekordhochs fort. Neue Höchststände gab es auch beim US-Pharmakonzern Eli Lilly. Dagegen musste Siemens Energy einen Kurseinbruch hinnehmen, nachdem sich die finanziellen Auswirkungen der Probleme in der Windsparte konkretisierten.

Die Gerresheimer-Aktie setzte in der vergangenen Woche ihre seit geraumer Zeit positive Entwicklung mit neuen Rekordhochs fort. Neue Höchststände gab es auch beim US-Pharmakonzern Eli Lilly. Dagegen musste Siemens Energy einen Kurseinbruch hinnehmen, nachdem sich die finanziellen Auswirkungen der Probleme in der Windsparte konkretisierten.

Tops

Gerresheimer: neues Allzeithoch

Das deutsche Unternehmen Gerresheimer ist auf Verpackungslösungen aus Glas und Kunststoff für die weltweite Pharma-, Biotech- und Healthcare-Industrie spezialisiert. Das breite Angebotsspektrum umfasst beispielsweise Injektionsfläschchen, Ampullen, Fläschchen sowie Behältnisse mit Verschluss- und Sicherheitssystemen für flüssige und feste Medikamente. Auch Produkte und Systeme zur einfachen und sicheren Verabreichung von Medikamenten (Drug-Delivery-Systeme) gehören zum Portfolio. Beispiele hierfür sind vorfüllbare Spritzen, Insulin-Pens (z. B. GLP-1-Pens), Inhalatoren und Mikropumpen. Die Gerresheimer-Aktie (WKN: A0LD6E) gehörte in der vergangenen Woche zu den stärksten Werten am deutschen Aktienmarkt und markierte bei 116 Euro ein neues Rekordhoch. Neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab es nicht. Positive Studiendaten zum Schlankheitsmittel Wegovy des dänischen Insulinherstellers Novo Nordisk (WKN: A1XA8R) könnten das Kaufinteresse jedoch positiv beeinflusst haben. Dieser testet den Wirkstoff des Medikaments auch für andere Anwendungsgebiete wie beispielsweise die Vorbeugung schwerer Herz-Kreislauf-Komplikationen wie Schlaganfall und Herzinfarkt und hatte dafür kürzlich erste positive Studienergebnisse erzielt. Gerresheimer produziert die GLP-1-Pens für Wegovy und andere boomende Abnehmpräparate und profitiert seit einiger Zeit von diesem Trend.

Eli Lilly: neue Rekorde nach Quartalszahlen

Eli Lilly ist gemessen am Umsatz weltweit der zwölftgrößte Pharmakonzern. Vergangene Woche legte das Unternehmen seine Quartalszahlen vor. Diese kamen offenbar gut an, wie die sehr positive Kursreaktion zeigt. Kaufargumente könnten auch die Aussagen zur Produktpipeline in der Telefonkonferenz zu den Zahlen geliefert haben. So hatte der Konzern seine Erwartung bekräftigt, für das Diabetes-Medikament Mounjaro (Tirzepatid) eine zusätzliche Indikation zur Gewichtsreduktion zu erhalten. Auch für das Alzheimer-Medikament Donanemab rechnet der Pharmakonzern mit einer Zulassung noch in diesem Jahr. Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie mit dem jüngsten Kursanstieg neue Rekordmarken erreicht. Sie gehört im bisherigen Jahresverlauf zu den Top-Performern im S&P Health Care Select Sector Index. In diesem Kursbarometer sind die Aktien von Unternehmen aus dem S&P 500 enthalten, die im Gesundheitssektor tätig sind.


Akamai Technologies: Kurssprung nach Zahlen

Akamai Technologies ist ein Pionier des sogenannten Edge Computing. Seit mehr als 20 Jahren entwickelt das US-amerikanische Unternehmen Technologien zur Weiterleitung von Datenverkehr im Internet, um Nutzern weltweit einen schnellen Zugriff auf Websites, Apps, APIs, Videos und Software zu ermöglichen. Das weltweite Wachstum des Datenverkehrs, das unter anderem durch Trends wie künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und 5G angetrieben wird, sowie die zunehmende Bedeutung von Cybersicherheitslösungen bieten grundsätzlich gute Geschäftsmöglichkeiten. In der vergangenen Woche gab Akamai Technologies eine strategische Partnerschaft mit dem Technologielösungsanbieter World Wide Technology (WWT) bekannt und legte Quartalszahlen vor. Eine sehr positive Kursreaktion folgte. Die Aktie gehörte im Wochenverlauf zu den größten Gewinnern im S&P 500 und setzte damit den seit März dieses Jahres bestehenden Aufwärtstrend fort.

Flops

Siemens Energy: Milliardenverluste

Der DAX-Wert Siemens Energy (WKN: ENER6Y) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Aktien im deutschen Leitindex. Er bestätigte damit die schlechteste Performance aller Indexmitglieder im bisherigen Jahresverlauf 2023. Der jüngste Kursrutsch folgte auf die vorgelegten Quartalszahlen. Die massiven Probleme im Geschäft mit Windkraftanlagen (Siemens Gamesa) hatten im Berichtszeitraum April bis Juni zu einem Verlust nach Steuern von fast 3 Mrd. Euro geführt. Für das Gesamtjahr 2022/23 (bis Ende September) rechnet das Unternehmen nun mit einem Verlust von rund 4,5 Mrd. Euro. Das Windgeschäft wird derzeit durch Kosten für die Behebung von Qualitätsmängeln bei Anlagen an Land (Onshore) sowie durch deutlich höhere Projektkosten und Aufwendungen für den Hochlauf von Anlagen auf See (Offshore) belastet. Diese Probleme hatten bereits im Juni zu einem deutlichen Kursrückgang geführt. Danach konnte sich der Kurs zwar stabilisieren, ist aber mit den jüngsten Kursverlusten wieder auf das Zwischentief vom Juni bei 13,78 Euro zurückgefallen. Bei einem nachhaltigen Bruch dieser Marke ist mit weiteren Verlusten zu rechnen.

International Flavors & Fragrances: Abwärtstrend mit neuem Tief bestätigt

International Flavors & Fragrances ist einer der weltweit führenden Anbieter einer breiten Palette von Inhaltsstoffen für Nahrungsmittel und Getränke, Haushalts- und Körperpflegeprodukte sowie Gesundheit und Wellness. Das Unternehmen ist beispielsweise führend in den Schlüsselkategorien Geschmack, Textur, Duft, Ernährung, Enzyme, Kulturen, Sojaproteine und Probiotika. In der vergangenen Woche legte das Unternehmen seine Quartalszahlen vor und senkte seine Prognosen für das Gesamtjahr. Eine deutlich negative Kursreaktion war die Folge. So gehörte die Aktie (WKN: 853881) in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern im S&P 500. Mit dem Rückgang rutschte der Kurs unter das Zwischentief vom Juni dieses Jahres. Damit wurde der Abwärtstrend bestätigt, der sich seit dem Zwischenhoch von August 2021 ausgebildet hat.

Datadog: kurzfristiger Aufwärtstrend gebrochen

Das Softwareunternehmen Datadog ist auf Datenanalyseplattformen zur Überwachung von Cloud-Anwendungen spezialisiert. Die Anwendungen werden als Software-as-a-Service (SaaS) angeboten. In der vergangenen Woche gehörte die Aktie (WKN: A2PSFR) zu den größten Verlierern im NASDAQ-100. Eine besonders negative Kursreaktion folgte auf die am Dienstag vorgelegten Quartalszahlen. Lag es an den Prognosen für das laufende 3. Quartal, die unter den Analystenschätzungen lagen? Oder wurden nach dem starken Kursanstieg seit Mai einfach vermehrt Gewinne mitgenommen? Denn eigentlich hatte Datadog Positives zu berichten. Das Unternehmen verzeichnete im 2. Quartal ein starkes Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sowie ein anhaltendes Kundenwachstum. Beim Ausblick erhöhte der Vorstand die Prognose für das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) für das Gesamtjahr von bisher 1,13 bis 1,20 US-Dollar auf 1,30 bis 1,34 US-Dollar. Die Umsatzprognose wurde dagegen von 2,08 bis 2,10 Mrd. US-Dollar auf 2,05 bis 2,06 Mrd. US-Dollar gesenkt. Was auch immer die Gründe für den jüngsten Verkaufsdruck waren, der Kursrutsch führte die Aktie unter das Zwischentief vom Juni dieses Jahres bei 90,88 US-Dollar. Damit ist der kurzfristige Aufwärtstrend seit Mai gebrochen. Sollte sich dieser Bruch nicht als Fehlsignal erweisen, ist mit weiteren Kursverlusten zu rechnen.

Thomas Behnke

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