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Tops und Flops der Woche u. a. Intel, Uniper und Lucid Group

Der Chipriese Intel blickt zuversichtlich auf das laufende zweite Quartal. An der Börse wurde dies mit steigenden Kursen honoriert. Noch stärker unter Strom stand die Aktie von Uniper. Offenbar setzen die Anleger darauf, dass der Versorger die Kurve gekriegt hat und nach der staatlichen Rettungsübernahme wieder mehrheitlich in private Hände übergeht. Kräftige Kursverluste gab es hingegen beim Luxus-Elektroautobauer Lucid Group im Zuge einer Kapitalerhöhung.

Der Chipriese Intel blickt zuversichtlich auf das laufende zweite Quartal. An der Börse wurde dies mit steigenden Kursen honoriert. Noch stärker unter Strom stand die Aktie von Uniper. Offenbar setzen die Anleger darauf, dass der Versorger die Kurve gekriegt hat und nach der staatlichen Rettungsübernahme wieder mehrheitlich in private Hände übergeht. Kräftige Kursverluste gab es hingegen beim Luxus-Elektroautobauer Lucid Group im Zuge einer Kapitalerhöhung.

Tops

Intel: Aussagen des Vorstands untermauern Bodenbildung

Der Technologiesektor war in der vergangenen Woche der stärkste Sektor am US-Aktienmarkt. Stellvertretend dafür steht die Aktie von Intel (WKN: 855681). Neben der allgemeinen Stärke des Sektors gab es auch Neuigkeiten vom umsatzstärksten Chiphersteller der Welt. Auf einer Analystenkonferenz erklärte der Vorstand, dass er für das 2. Quartal einen Umsatz am oberen Ende der Prognosespanne von 11,5 bis 12,5 Mrd. US-Dollar erwartet. Zudem betonte er, dass er keine kurzfristige Schwäche im Zusammenhang mit dem Aufschwung bei Grafikchips (GPUs) sehe. Mit dem jüngsten Kursanstieg beendete die Intel-Aktie ihren kurzfristigen Abwärtstrend, der sich seit dem Zwischenhoch von Anfang April 2023 gebildet hatte. Dies könnte die Annahme einer Bodenbildung seit dem markanten Korrekturtief von Oktober 2022 untermauern.

Uniper mit Kursfeuerwerk

Der Aktienkurs des deutschen Stromerzeugers Uniper (WKN: UNSE01) ist in der vergangenen Woche massiv in die Höhe geschossen. Begleitet wurde die Rallye von einem deutlich gestiegenen Handelsvolumen. Im Vergleich zum Vorwochenschluss ging es zwischenzeitlich um mehr als 87 % nach oben. Seit der Ad-hoc-Mitteilung vom 23. Mai hat sich der Kurs des verstaatlichten Versorgers nahezu verdoppelt. Damals hatte Uniper mitgeteilt, dass das Unternehmen dank Absicherungsgeschäften mit deutlichen Gewinnen aus der Ersatzbeschaffung von Gasmengen für die russischen Lieferkürzungen rechnet. Weitere Kapitalerhöhungen durch den Bund seien daher nicht notwendig. An der Börse scheint man zudem auf eine Re-Privatisierung des nach der Gaskrise im Zuge des Ukraine-Russland-Krieges vom Bund verstaatlichten und geretteten Unternehmens zu setzen. Uniper wolle schnell wieder in mehrheitlich private Hände, hatte der Vorstand auf der Hauptversammlung am 24. Mai erklärt.

Match Group mit Kursregung

Die Match Group (WKN: A2P75D) betreibt Online-Dating-Portale wie das nur mobil verfügbare Tinder, das weltweit ein Renner ist. Die App ist in 190 Ländern verfügbar und die größte ihrer Art. Daneben sind viele weitere Marken im Portfolio. Hierzulande bekannt ist unter anderem neu.de. Weltweit haben die „Partnervermittlungen“ des Unternehmens rund 16 Millionen zahlende Nutzer. Die Aktie der Match Group war in der vergangenen Woche der stärkste Wert im S&P 500. Neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab es nicht. Aus charttechnischer Sicht setzte der Kurs mit dem jüngsten Anstieg seine Erholungsbewegung fort, die sich seit dem Korrekturtief von Mitte Mai 2023 bei 30,73 US-Dollar gebildet hat. Der Preis hat nun das Zwischenhoch von Anfang Mai bei 37,68 US-Dollar erreicht. Ein Ausbruch darüber würde zunächst den übergeordneten Abwärtstrend brechen. Ob sich aus der aktuellen Kursregung ein nachhaltiger Trendwechsel entwickelt, muss sich allerdings erst noch bestätigen.

Flops

Lucid Group beschafft sich frisches Kapital

Die Aktie der Lucid Group (WKN: A3CVXG) war in der vergangenen Woche der schwächste Wert im NASDAQ-100. Mit einem Schlag wurde die bisherige Erholungsbewegung im Mai mehr als zunichtegemacht. Damit nahm der Preis wieder Kurs auf das bisherige Allzeittief von Anfang Januar 2023 bei 6,09 US-Dollar. Auslöser für die jüngste Schwäche ist eine angekündigte Kapitalerhöhung und der damit verbundene Verwässerungseffekt. Durch die Ausgabe neuer Aktien will sich der Hersteller von Luxus-Elektrofahrzeugen insgesamt rund 3 Mrd. US-Dollar an frischen Mitteln beschaffen. Davon soll der Mehrheitsaktionär Ayar Third Investment Company im Rahmen einer Privatplatzierung rund 1,8 Mrd. US-Dollar beisteuern. Rund 1,2 Mrd. US-Dollar sollen durch ein öffentliches Angebot aufgebracht werden.

Advance Auto Parts: schwaches Geschäft und Dividendenkürzung

Die Aktie von Advance Auto Parts (WKN: 982516) bestätigte in der vergangenen Woche ihren übergeordneten Abwärtstrend. Mit einem dynamischen Kursverlust setzte sie die seit dem Allzeithoch im Januar 2022 ausgebildete Talfahrt fort. Der Wert markierte neue Allzeittiefs und war zuletzt der größte Verlierer im S&P 500. Vorausgegangen waren schlechte Nachrichten. Das Unternehmen hatte einen Umsatzrückgang für das erste Quartal gemeldet und seine Prognose gesenkt. Zu schaffen machen Advance Auto Parts inflationäre Produktkosten, die nicht vollständig über Preiserhöhungen weitergegeben werden konnten. Dieser Trend wird sich nach Einschätzung des Vorstands fortsetzen. Der geschäftliche Gegenwind veranlasste das Unternehmen auch, seine Quartalsdividende von zuletzt 1,50 auf 0,25 US-Dollar pro Aktie zu kürzen. Advance Auto Parts ist ein Anbieter von Autoersatzteilen, der sowohl professionelle Werkstätten als auch Do-it-yourself-Kunden bedient. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem US-Markt.

VARTA: Talfahrt hält an, erneut Rekordtiefs

Auch in der vergangenen Woche setzte sich die Schwäche der VARTA-Aktie (WKN: A0TGJ5) fort. Sie gehörte zu den größten Verlierern innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Neue Unternehmensnachrichten gab es nicht. Mit den jüngsten Kursverlusten bestätigte der SDAX-Wert seinen übergeordneten Abwärtstrend und markierte abermals neue Tiefststände. Das charttechnische Bild bleibt damit schlecht und es gibt derzeit keinen Grund für neue Long-Positionen. Allerdings war der Kursrückgang in den letzten Wochen so ausgeprägt, dass von einer Überhitzung auf der Unterseite auszugehen ist. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit einer zumindest temporären Gegenreaktion.