Tops und Flops der Woche u. a. mit Rheinmetall, Diamondback Energy und Fresenius Medical Care
Rüstungsaktien präsentierten sich in der vergangenen Woche sehr fest. So war der deutsche Wert Rheinmetall der größte Gewinner im DAX. Gefragt waren auch Ölwerte wie beispielsweise der Fracking-Spezialist Diamondback Energy. Größere Verluste musste hingegen der Dialysespezialist Fresenius Medical Care hinnehmen.
Rüstungsaktien präsentierten sich in der vergangenen Woche sehr fest. So war der deutsche Wert Rheinmetall der größte Gewinner im DAX. Gefragt waren auch Ölwerte wie beispielsweise der Fracking-Spezialist Diamondback Energy. Größere Verluste musste hingegen der Dialysespezialist Fresenius Medical Care hinnehmen.
+++ Tops +++
Rheinmetall: Korrektur scheint beendet
Zu den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt gehörte in der vergangenen Woche die Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall (WKN: 703000). Sie war bester DAX-Wert. Kaufargumente lieferte offenbar der wieder aufgeflammte Nahost-Konflikt. Mit dem dynamischen Anstieg über das Zwischenhoch vom September dieses Jahres scheint der Kurs die Korrekturbewegung seit dem Allzeithoch vom April dieses Jahres bei 281,30 Euro beendet zu haben. Die Rekordmarke könnte nun das nächste potenzielle Kursziel darstellen. Auf dem Weg dorthin eine weitere Hürde ist dabei das Zwischenhoch von August dieses Jahres bei 271,10 Euro.
Diamondback Energy: Allzeithoch im Visier
Ölaktien präsentierten sich in der vergangenen Woche sehr fest. Der gesamte Sektor war der stärkste am US-Aktienmarkt. Unter den Branchenvertretern im S&P 500 gehörte Diamondback Energy (WKN: A1J6Y4) zu den größten Gewinnern. Von dem Unternehmen gab es keine neuen Nachrichten. Es erwirbt, erschließt und fördert unkonventionelle Onshore-Öl- und Erdgasvorkommen vor allem in Texas (Permian Basin). Damit ist Diamondback Energy ein Fracking-Spezialist. Charttechnisch interessant ist, dass die Aktie mit dem jüngsten Anstieg über das Zwischenhoch vom September dieses Jahres geklettert ist. Damit hat sie nun die Zone von 162,24 bis 168,95 US-Dollar erreicht, die sich aus dem alten Allzeithoch von Juli 2020 und dem aktuellen Rekordhoch von November 2022 ergibt. Sollte sich die zuletzt gezeigte Dynamik fortsetzen, ist ein Ausbruch über diese potenzielle Widerstandszone möglich, was im Erfolgsfall ein bullishes Signal darstellen würde. Denkbar ist aber auch, dass sich die Hürde zunächst als hartnäckig erweist und es zu einem erneuten Rücksetzer kommt.
Northrop Grumman: Abwärtstrend gebrochen
Auch am US-Aktienmarkt konnten in der vergangenen Woche Aktien aus dem Rüstungssektor kräftiger zulegen. Auslöser dürfte hier ebenfalls der Konflikt in Israel gewesen sein. Ein Beispiel für die positive Entwicklung ist die Aktie von Northrop Grumman (WKN: 851915), die zu den größten Gewinnern im S&P 500 zählte. Durch den Anstieg konnte die Aktie das Zwischenhoch vom Juni dieses Jahres überwinden und damit den Abwärtstrend, der sich seit dem Allzeithoch vom Oktober 2022 gebildet hatte, brechen. Mit einer Marktkapitalisierung von über 72 Mrd. US-Dollar gehört Northrop Grumman zu den schwersten US-Branchenvertretern an der Börse. Das Portfolio des Unternehmens umfasst unter anderem Kampfflugzeuge, Drohnen und gepanzerte Fahrzeuge.
+++ Flops +++
Fresenius Medical Care: Studienerfolg belastet
Das MDAX-Unternehmen Fresenius Medical Care (WKN: 578580) ist der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit chronischem Nierenversagen. Der Dialysespezialist gehört zu 32,2 % dem im DAX notierten Gesundheitskonzern Fresenius (WKN: 578560). Beide Aktien gehörten in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten in der DAX-Indizes-Familie, wobei die Verluste bei Fresenius Medical Care noch deutlich höher ausfielen. Auslöser für den jüngsten Kursrutsch dürfte der Studienerfolg des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk (WKN: A1XA8R) gewesen sein. Dieser hat eine besonders starke Position bei Medikamenten zur Behandlung von Diabetes und konnte hier einen weitere positive Studienergebnisse (FLOW) für das Präparat Ozempic (Wirkstoff: Semaglutid) vermelden. Demnach hat sich das Antidiabetikum bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz als wirksam erwiesen. Dies könnte das langfristige Wachstum der Zahl der Dialysepatienten bremsen und damit das Geschäft von Fresenius Medical Care belasten.
Intuitive Surgical: Schlechte Zahlen erwartet?
Nächste Woche, am 19. Oktober, legt das Medizintechnikunternehmen seine Quartalszahlen vor. Gemessen an den jüngsten Kursverlusten scheint der Markt nichts Gutes zu erwarten. Die Aktie gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten im NASDAQ-100. Allerdings muss man auch konstatieren, dass andere Branchenvertreter ebenfalls deutlicher nachgaben und es sich somit wohl nicht ausschließlich um unternehmensspezifische Verkaufsargumente handelte. Aus charttechnischer Sicht ist festzuhalten, dass der Kurs von Intuitive Surgical unter das Zwischentief vom August dieses Jahres gerutscht ist. Damit hat er die Korrekturbewegung fortgesetzt, die sich seit dem Zwischenhoch vom Juni dieses Jahres gebildet hat.
Hormel Foods: Talfahrt mit neuen Tiefstständen fortgesetzt
Aktien von Nahrungsmittelherstellern setzten in der vergangenen Woche ihre Talfahrt fort. Zu den größten Verlierern zählte Hormel Foods (WKN: 850875). Der Kurs befindet sich seit dem Allzeithoch im April 2022 in einem Abwärtstrend, der zuletzt mit neuen Tiefs bestätigt wurde. Ähnliche Chartbilder zeigen andere Branchenvertreter. Der Sektor sieht sich derzeit mit einem schwierigen Geschäftsumfeld konfrontiert, das von Inflationsdruck, einer angespannten Konsumsituation und steigenden Zinsen geprägt ist. Hormel Foods ist vor allem für seine Fleisch- und Wurstwaren bekannt. Dazu gehören die Truthahnprodukte (Jennie-O) und das weltweit bekannte Frühstücksfleisch SPAM. Aber auch Erdnussbutter, Peperoni, Guacamole und Snacks sind Bestandteil des Portfolios. Insgesamt gehören mehr als 40 Marken zum Konzern, der seine Produkte in über 80 Ländern verkauft, darunter China, Japan, Australien, Südkorea und die Philippinen.
Thomas Behnke
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