Sektor-CFDs als Entscheidung für Unentschiedene
In der letzten Zeit sind die Anleger vom Hin und Her an den Weltbörsen gebeutelt worden. Gerade als die Medien verkündetet hatten, dass die wirtschaftliche Erholung nach der Krise nun endgültig erkennbar werde, gerieten die Märkte ins Stottern. Dabei wurden gute Nachrichten aus einer Branche oft durch schlechte Nachrichten einer anderen neutralisiert. Mit schöner Regelmäßigkeit berichten Tageszeitungen und Bankennewsletter von den Sorgen der Marktteilnehmer. Wenn dann tatsächlich ein Rücksetzer kommt, ist von großer Überraschung die Rede. Solcherlei Nachrichten sind zwar als Erklärung im Nachhinein gut. Für eine vorausschauende Anlage taugen sie jedoch nicht. Sie verunsichern nur und machen die Asset Allocation schwierig, wie es im Bankenjargon heißt. Wer derart verunsichert ist, wird auch beim Stock-Picking nicht glücklich. Selbst der richtige Riecher bei der Wahl der Branche kann dazu führen, dass man den einzigen Einzeltitel erwischt, der sich schlecht entwickelt.
Dabei hat uns die letzte Krise mehr Einstiegschancen beschert als jemals zuvor. Und es ist noch nicht zu spät. Nur weil der US-Regierung ihre Schulden ebenso entgleiten wie den US-Bürgern, geht nicht gleich die Welt unter. Man muss eben breiter denken. Es ist nicht gerade ein Geheimnis, dass sich die Emerging Markets überdurchschnittlich entwickeln, dass deutsche Autos im Ausland beliebt sind oder dass die Banken nach den Plänen aller nennenswerten Regierungen gerettet werden müssen. Hier ergibt sich also vorhersagbares Aufwärtspotenzial. Und wer sich die unbequeme Suche nach den todsicheren Tipps im jeweiligen Boom-Sektor ersparen will, der hat eine Alternative: Sektor-ETFs.
ETF steht für Exchange Traded Fund. Da werden einige Opfer der bunten Fonds-Landschaft gleich den Rückwärtsgang einlegen. Doch keine Angst. Hierbei handelt es sich nicht um gemanagte Fonds mit Ausgabeaufschlag oder um die oft misstrauisch gemiedenen Hedgefonds. ETFs werden wie Aktien an der Börse gehandelt und bilden transparent ein Underlying ab, das sich mit etwas mehr Aufwand auch ohne ETF handeln ließe. Beispiele sind Index-ETFs auf DAX, Dow Jones oder Rohöl. Doch was hat dies in einem Bericht über CFDs zu suchen?
CFD-Broker bieten CFDs an, die auf ETFs basieren, sozusagen ein Derivat auf ein Derivat. Nehmen wir als Beispiel das SPX Finance von CMC Markets. Es basiert auf einer Auswahl von Finanzinstituten, die dem S&P Financial Sector ETF gleicht. Entsprechend sehen auch die Charts gleich aus. Auf diese Weise haben CFD-Trader nun die Möglichkeit, einen Sektor zu wählen, ohne sich umständlich Einzelwerte ins Depot legen zu müssen. Betrachtet man den Chart dieses CFDs, so sieht man die Bewegungen, denen die Finanzinstitute durchschnittlich unterliegen. Unser Tageschart zeigt diese als graues Bergprofil. Nun ist zu erkennen, dass die Schwelle von 200 Punkten eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Denn mit der Ausnahme März und April lag der Wert meistens unter dieser Schwelle.
Auch jetzt hat sich der Wert des SPX Finance wieder der Schwelle von 200 Punkten angenähert. Bemerkenswert ist dabei nicht nur die schwarze Kerze im vergrößerten Tageschart, mit der der Sektor den Rückwärtsgang einlegt. Auch der Anstieg bis zu diesem Punkt lässt vermuten, dass den Bullen im Finanzsektor nach einer Aufholjagd die Luft ausgehen könnte. Wer also auf Banken setzen will, der ist gut beraten, diese Tatsache zu berücksichtigen, bevor er sich durch euphorische Quartalsberichte in einen Trade locken lässt, den er später bereut.