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BÖRSE AM SONNTAG SONDERAUSGABE VIP 2017

ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS Faktor-Zertifikate – eine Erfolgsstory Mit Faktor-Zertifikaten konnte sich nach mehreren Jahren wieder eine neue Produktgattung etablieren. Der Emittent Morgan Stanley & Co. Int. plc gehört mit seinem umfangreichen Angebot zu den größten Anbietern. Die BÖRSE am Sonntag sprach mit Dirk Grunert, Executive Director bei Morgan Stanley. BÖRSE am Sonntag: Herr Grunert, Ihr Haus bietet institutionellen Kunden in Deutschland bereits seit vielen Jahren strukturierte Produkte an. Im vergangenen Jahr haben Sie Ihr Angebot für den Privatanleger massiv ausgebaut. Warum setzen Sie dabei gerade auf Faktor-Zertifikate? Grunert: Wir möchten unseren Kunden eine möglichst vollständige und vielseitige Produktpalette anbieten. Den Anfang haben Hebelprodukte wie Turbos, Minis und auch Optionsscheine in den unterschiedlichen Ausprägungen gemacht. Bei Faktor-Zertifikaten haben wir noch Defizite gesehen und uns vorgenommen, BÖRSE am Sonntag · III | 2017 Gastbeitrag 51 diese zu beseitigen. BÖRSE am Sonntag: Welche Assetklassen sind das genau? Grunert: Wir bieten Faktor-Zertifikate auf Aktien, Indizes, Rohstoffe und Währungen an. Bei den Aktien können Anleger aus fast 500 Einzeltiteln wählen. Ob Deutschland, Europa, Asien oder USA, alles ist vertreten, wobei wir bei US-Aktien, durch unseren Background eine besonders große Vielfalt offerieren. Bei den Indizes findet man neben den Standardindizes auch eine breite Palette an Branchenindizes. Besonders stolz sind wir auf unsere Themenindizes mit denen neue Anlageideen auf einfache Weise investierbar gemacht werden. BÖRSE am Sonntag: Was macht die Beliebtheit dieser Produkte aus? Grunert: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich Anleger möglichst einfache und transparente Finanzinstrumente wünschen. Die Entwicklung der Produktpalette spiegelt diese Tendenz ganz klar wieder. Bei Faktor-Zertifikaten, der jüngsten Produktgattung, schätzen Investoren speziell den konstanten Hebel, die unbegrenzte Laufzeit und die geringe Abhängigkeit von der Volatilität. BÖRSE am Sonntag: Warum verändert sich der Hebel nicht? Grunert: Über Nacht werden die Parameter des Faktor-Zertifikats so angepasst, dass der Hebel morgens zu Handelsbeginn immer gleich ist. Im Laufe des Handelstages verändert er sich natürlich in Abhängigkeit von der Veränderung des Basiswerts, aber am nächsten Morgen wird er wieder auf sein Ursprungsniveau zurückgesetzt. Anleger, die immer einen ähnlichen Hebel handeln wollen, weil dieser ihrem Risikoprofil entspricht, müssen nicht täglich ein anderes Produkt aussuchen, sondern können bei dem gleichen bleiben. BÖRSE am Sonntag: Was sollte man bei dieser Produktgattung noch beachten? Grunert: Wie bei allen Hebelprodukten sollten Anleger sich dessen bewusst sein, dass der Hebel in beide Richtungen wirkt, also im Gewinn- wie auch im Verlustfall. Und je höher der Hebel, desto stärker ist die Wirkung, hohen Gewinnen können auch hohe Verluste bis hin zum Totalverlust des Investments gegenüber stehen. Auch in Seitwärtsphasen entstehen aufgrund der laufenden Finanzierungskosten Verluste. Daher eignen sich Faktor-Zertifikate vor allem für trendstarke Märkte. BÖRSE am Sonntag: Vielen Dank für das Gespräch. Dirk Grunert Leiter Retail & Institutional Structured Products Deutschland/Österreich/ Schweiz bei Morgan Stanley


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