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Anlagetrends2016

WÄHRUNGEN 85 mit hohen Hebeln auf die Währungsentwicklung zwischen Euro und Schweizer Franken setzten und sich plötzlich nicht nur mit dem Verlust des eingesetzten Kapitals, sondern auch teilweise mit hohen Nachschusspflichten konfrontiert sahen. Aber auch die Schweizer Nationalbank wurde durch ihre eigene Politik in Mitleidenschaft gezogen. Im Sommer 2015 legte die SNB ihre Zahlen für das erste Halbjahr vor. In diesem Zeitraum schlug ein Verlust von über 50 Milliarden Schweizer Franken zu Buche. Mit dazu beigetragen haben die Euro-Positionen, die angehäuft wurden, um den Schweizer Franken gegenüber der Gemeinschaftswährung zu schwächen. Durch diese Währungskäufe stieg die Bilanz der Schweizer Nationalbank auf eine Höhe von 80 Prozent des Schweizer Bruttoinlandsprodukts. Stärke unerwünscht Die Eidgenossen kämpfen mit den Folgen einer starken Währung, die unterschiedlichste Auswirkungen auf das Land hat. Zum einen blieben die Touristen aus, die beispielsweise aus Kostengründen den Skiurlaub kurzerhand von der Schweiz nach Österreich verlegt haben. Zudem drückte die starke Währung die Exportchancen von Schweizer Unternehmen. Die Firmen müssen sich mit geringeren Margen zufriedengeben oder entsprechende Einsparungen vornehmen. Das hat die Angst der Verbraucher vor Rationalisierungen verstärkt und die Kauflaune minimiert. Gewerkschaften und Wirtschaft stellen in seltener Einmütigkeit die Risiken des starken Franken in den Fokus. Die Credit Suisse warnt vor negativen Folgen für den Arbeitsmarkt und vor einem Abbau von Industriearbeitsplätzen im Land. Die Bank erwartet bis 2016 einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Schweiz, der die Schweizer Konsumenten in jedem Fall stärker belasten würde als ihnen die hohe Kaufkraft des starken Franken nützt. Sicherer Hafen momentan entbehrlich Im Sommer 2015 führten mehrere Gründe dazu, dass der Schweizer Franken etwas an Stärke verlor. Das Nachlassen des Drucks durch die Krise in Griechenland machte ihn als sicheren Hafen entbehrlich. Die vorläufige Einigung mit Griechenland Die Schweizer Wirtschaft und die Gewerkschaften führte zu einer Stärkung des Euro. Die konjunkturelle Erholung in Europa und das verlangsamte BIP-Wachstum in der Schweiz, das Experten auf das Gesamtjahr 2015 bei etwa 0,8 Prozent sehen, hat die Attraktivität der Schweizer Währung gemindert. Auch für 2016 ist mit einem geschätzten Wachstum von 1,2 Prozent noch keine deutliche Belebung in Sicht. Selbst als im August 2015 die Aktienkurse aufgrund 0,30 0,29 0,28 0,27 0,26 0,25 0,24 0,23 2014 2015 Stand: 06.10.2015 Polnische Zloty in Schweizer Franken Zloty 1,50 1,40 1,30 1,20 1,10 1,00 0,90 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Stand: 06.10.2015 Euro in Schweizer Franken Euro stellen die Risiken eines starken Schweizer Franken in den Fokus.


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