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Deutsche Aktienmärkte 2013 Positive Entwicklung – TecDAX hat die Nase vorn Nach den kräftigen Zuwächsen im vergangenen Jahr sind deutsche Aktien auch 2013 gefragt. Die bisherige, sehr positive Entwicklung der Leitindizes mit teils neuen Rekorden spricht eine deutliche Sprache. Bis dato die Nase vorn hat der TecDAX. Die Konjunktur in Deutschland läuft zwar nicht auf Hochtouren, wohlwollend kann die wirtschaftliche Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf 2013 jedoch als positiv bezeichnet werden. Nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal 2012 um 0,5 Prozent zum Vorquartal gesunken war und im ersten Jahresviertel 2013 nur stagnierte, nahm Europas größte Volkswirtschaft im zweiten Quartal Fahrt auf. Das BIP erhöhte sich um 0,7 Prozent. Nachholeffekte nach dem langen Winter und ein anziehender Inlandskonsum stützten. Ob sich diese Dynamik im dritten Quartal fortgesetzt hat bzw. im vierten Quartal fortsetzen wird, ist jedoch fraglich. Es gibt genug Risikofaktoren. Angefangen in der unmittelbaren Nachbarschaft. Risiko Eurokrise Zwar gehen Volkswirte zunehmend davon aus, dass viele europäische Krisenländer die Talsohle erreicht haben. Der dort mit einer hohen Arbeitslosigkeit einhergehende wirtschaftliche Niedergang ist jedoch noch nicht gestoppt. Außerdem haben die teils drastischen Sparanstrengungen nicht zu ausgeglichenen Haushalten, geschweige denn zu einem Abbau der Schuldenberge geführt. Damit bleibt die Eurokrise trotz anhaltender Beschwichtigungen ein ernst zu nehmendes Risiko. Aber nicht nur direkt vor der eigenen Haustür lauern Gefahren. Die Folgen einer strengeren USGeldpolitik und schwächelnde Schwellen- und Entwicklungsländer sind ebenfalls Punkte, die das Wachstum in Deutschland hemmen könnten, angesichts des stark exportorientierten deutschen Geschäftsmodells. Die Binnenkonjunktur wird mögliche Schwächephasen nicht komplett auffangen können. Seit Jahren stagnierende Reallöhne und in Folge die tendenzielle Schwäche des privaten Konsums sind eben der Preis für den Erfolg deutscher Produkte auf dem Weltmarkt. Und auf die deutsche Bevölkerung könnten weitere Belastungen hinzukommen, wie höhere Steuern, angesichts der Risiken, die sich aus der Eurokrise und deren Rettungspolitik (ESM, Target2 usw.) ergeben. Geldpolitik im Fokus Am deutschen Aktienmarkt spielte das alles in den vergangenen Monaten jedoch kaum eine Rolle. Im Blick ist vielmehr die lockere Geldpolitik der Notenbanken. Hierzulande für etwas Kopfschmerzen sorgte zwar auch der im Juni angekündigte vage Plan der US-Notenbank (Fed), noch 2013 damit zu beginnen, die unkonventionellen Maßnahmen, sprich die monatlichen Wertpapierkäufe, zu drosseln. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) will man indes nicht vom ultralockeren Kurs abweichen. Im Gegenteil. EZB-Chef Mario Draghi bekräftigte in den vergangenen Monaten mehrmals eine so lange wie nötig lockere Geldpolitik. Er hält sich zudem ausdrücklich alle geldpolitischen Optionen offen, angesichts der weiterhin überwiegenden Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum sowie der anhaltend schwachen Kreditdynamik. Der Leitzins könnte demnach sogar noch weiter gesenkt werden. Und selbst neue Notkredite für Europas Banken sind nicht ausgeschlossen. Vor allem das im Vergleich zu den USA nicht zur Disposition stehende Billiggeldversprechen hatte in den vergangenen Monaten einen stützenden Effekt auf den deutschen Aktienmarkt und trug zu der im bisherigen Jahresverlauf positiven Performance bei. Der Die drastischen Sparanstren gungen der Krisenländer haben nicht zu einem Abbau der Schuldenberge geführt. 14 // Anlagetrends 2014


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