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Lebensart > Ludwig-Erhard-Gipfel

„Wir brauchen emotionale Intelligenz“

Diskutierten auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel über Bildung: Georg Falterbaum, Vorstandsmitglied des SOS-Kinderdorf e. V., Sabine Frank, Director, Government Relations DACH Google, Frank Walthes, Vorstandsvorsitzender Versicherungskammer Bayern. (v.l.) (Foto: LEG)

Künstlicher Intelligenz zum Trotz: Ein erfolgreiches Unternehmen braucht auch Mitarbeiter mit „Haltung und Einstellung“ – und lebenslanges Lernen.

Personalsuche per Technologie? Künstliche Intelligenz übernehme bei der Suche nach geeigneten Mitarbeitern immer mehr Aufgaben bei der Versicherungskammer Bayern, sagt Unternehmenschef Frank Walthes auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee. Als Hilfestellung sei die Technologie viel wert, beispielsweise für die grundsätzliche Eignungsprüfung eines Bewerbers. Walthes fügt aber auch an: „KI ist gut bei objektiven Kriterien, aber wie ich mit Stresssituationen umgehe, das kann KI nicht beurteilen.“ Da muss dann jemand aus der Personalabteilung prüfen. KI sei ein Instrument, am Ende bleibe der Mensch entscheidend, ist auch Sabine Frank, Director Government Relations DACH bei Google, überzeugt.

Für Walthes ist ohnehin zentral: „Wir brauchen nicht nur fachliche, sondern auch emotionale Intelligenz.“ Er bezeichne das gern als „Herzensbildung“. Dazu gehörten Fähigkeiten im Zuhören und im Auseinandersetzen mit Meinungen anderer. Man könne auch sagen, es gehe um „Haltung und Einstellung“. Im Unternehmen brauche man letztlich Menschen, die gelernt hätten in einer Mannschaft zusammenzuspielen.

Google-Managerin Frank fordert, dass „lebenslanges Lernen“ mehr in den politischen und gesellschaftlichen Mittelpunkt rückt. Eine Möglichkeit sei beispielsweise Arbeitgeber dazu zu verpflichten, ihren Mitarbeitern Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu geben. Apropos lebenslanges Lernen. Das Gipfelpublikum applaudiert Walthes, als er davon berichtet, dass er regelmäßig mit einer Coachin im Unternehmen zusammenarbeitet, um sich selbst zu reflektieren. Dies sei als großes Programm bei der Versicherungskammer Bayern angelegt. Er selbst habe dabei gelernt, wieder „besser zuzuhören und die Verbindlichkeit des Gesprächs wahrzunehmen“. Walthes zeigt sich überzeugt, dass solche Programme die Produktivität in Unternehmen steigern.

Noch vor dem lebenslangen Lernen steht aber eine gute Grundbildung. SOS-Kinderdorf-Vorstand Georg Falterbaum fordert dahingehend mehr Bildungsgerechtigkeit. 74 Prozent der Schüler mit Akademiker-Eltern würden ein Studium beginnen, bei Schülern aus Nicht-Akademiker-Haushalten seien es nur 21 Prozent, sagt er.

OG

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