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Durchbruch in der Alzheimer-Forschung bei Eli Lilly

Dem amerikanischen Pharmaunternehmen Eli Lilly gelingt ein wichtiger Durchbruch bei seiner Alzheimer-Forschung. Das Unternehmen schaffte es, den kognitiven Verfall von Alzheimer-Patienten um 35 Prozent zu verringern. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Forschung sich vielversprechend in die richtige Richtung bewegt.

(Foto: Jonathan Weiss / Shutterstock)

Dem amerikanischen Pharmaunternehmen Eli Lilly gelingt ein wichtiger Durchbruch bei seiner Alzheimer-Forschung. Das Unternehmen schaffte es, den kognitiven Verfall von Alzheimer-Patienten um 35 Prozent zu verringern. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Forschung sich vielversprechend in die richtige Richtung bewegt.

Eine Analyse von Vontobel

Dieser Fortschritt ist auch dringend notwendig, denn mit weltweit 55 Millionen an Demenz erkrankten Menschen betrifft die Krankheit unsere immer älter werdende Bevölkerung mit zunehmender Häufigkeit. Bis 2050 könnte die Zahl der Demenzerkrankungen, gemäß Schätzungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, sogar bereits auf 139 Millionen Menschen anwachsen. Hierbei müssen die Begriffe Demenz und Alzheimer auseinandergehalten werden. Während "Demenz" allgemein als Sammelbegriff für verschiedene neurologische und neurophysiologische Erkrankungen zu verstehen ist, bei denen sich die verschiedenen geistigen Fähigkeiten verglichen mit einem früheren Geisteszustand im zunehmenden Alter drastisch verschlechtern, ist die Alzheimer-Krankheit die häufigste und bekannteste Demenzform. Infolge der zunehmenden Alterung der Bevölkerung steigt auch die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen beträchtlich.

Durchbruch mit der klinischen Studie von Eli Lilly

Der vom Unternehmen hergestellte Antikörper "Donanemab" konnte gemäß den veröffentlichten Ergebnissen der klinischen Studie den geistigen Verfall infolge einer Alzheimer-Erkrankung um 35 Prozent verringern. Das Medikament erreichte demnach in der Untersuchung alle Studienziele. Im Juni 2023 möchte Eli Lilly bereits die Zulassung in den USA sowie in weiteren Ländern beantragen und bis zum Jahresende die Freigabe durch die amerikanische Arzneimittelbehörde ("FDA") erhalten. Verschiedene Experten bewerten die Ergebnisse der Phase-III-Studie als die bisher stärksten. Eine Neurologin vom University College London bezeichnet die Ergebnisse als Bestätigung dafür, dass die Entfernung von Amyloid (Proteinfragmenten) aus dem Gehirn des Patienten Einfluss auf den Krankheitsverlauf von Alzheimer hat. Der Wirkstoff von Eli Lilly führte zu einer 40 Prozent geringeren Beeinträchtigung der Betroffenen bei Aktivitäten des täglichen Lebens. Bei gar 47 Prozent der Betroffenen kam es beim weiteren Verlauf der Krankheit innerhalb eines Jahres zu keinem negativen Fortschreiten. Für den Antikörper-Wirkstoff von Eli Lilly dürfte es frühestens Ende des Jahres beziehungsweise Anfang 2024 mit der Marktreife so weit sein.

Eli Lilly auf dem Vormarsch

Für Eli Lilly sind die Studienergebnisse nur ein weiterer Erfolg auf dem zuletzt beachtlichen Erfolgskurs des Unternehmens. Das Unternehmen ist bereits seit Jahren erfolgreich in der Krebsforschung aktiv und machte zuletzt durch die Entwicklung neuartiger Medikamente gegen Übergewicht und Adipositas von sich Reden. Angesichts von weltweit rund 650 Millionen adipösen Menschen und annähernd zwei Milliarden übergewichtigen Personen stellt auch dieser Markt für Eli Lilly ein großes Potenzial dar. Es überrascht daher nicht, dass sich der Aktienkurs innerhalb von fünf Jahren mehr als verfünffacht hat und das Unternehmen aufgrund der vergangenen Performance zu den besten Pharmawerten der letzten Jahre gezählt wird.