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Lucid Motors: Ein zweites Tesla?

Die Aktien des Elektroautoherstellers Lucid Group erleben im September eine erfreuliche Zeit. Das Unternehmen erreicht einen Meilenstein nach dem anderen. Für ein aufstrebendes Automobil-Startup sind das zunächst gute Nachrichten. Die Produktion in der neuen Montageanlage in Casa Grande, Arizona, hat begonnen. Die Aktie steigt um acht Prozent.

(Foto: gg5795 / Shutterstock)

Die Aktien des Elektroautoherstellers Lucid Group erleben im September eine erfreuliche Zeit. Das Unternehmen erreicht einen Meilenstein nach dem anderen. Für ein aufstrebendes Automobil-Startup sind das zunächst gute Nachrichten.  Die Produktion in der neuen Montageanlage in Casa Grande, Arizona, hat begonnen. Die Aktie steigt um acht Prozent.

Lucid Motors war bis vor kurzem ein privates Elektrofahrzeug-Startup, das von dem ehemaligen Tesla-Mitarbeiter Peter Rawlinson geleitet wird. Das Flaggschiff-Auto des Unternehmens verfügt über einige beeindruckende Leistungsdaten und Spezifikationen. Das Management von Lucid weist immer wieder darauf hin, dass es bei einem Elektroauto um mehr geht als um die viel beschworenen Batterien. Die Technologie, die die Batterie umgibt, ist ebenso wichtig und könnte über die endgültigen Gewinner und Verlierer in diesem aufstrebenden Markt entscheiden. Die Batterie, der Elektromotor, der Wechselrichter, das Getriebe und die Software müssen alle zusammenarbeiten. Der Wettkampf zwischen den etablierten und den neuen Autoherstellern ist längt in vollem Gange. Experten gehen davon aus, dass die Branche in einem Jahrzehnt bis zu 30 Millionen Elektrofahrzeuge produzieren wird. Eine Handvoll Start-ups will an diesem Wachstum teilhaben - darunter auch Lucid.

Der CEO von Lucid Peter Rawlinson ist der Meinung, dass es nicht nur wichtig ist, über Batterietechnologie zu verfügen, sondern auch die Fahrzeuge selbst herzustellen. Er sagt, dass eine ausgelagerte Fertigung nicht funktionieren wird. „Es ist so viel schwieriger, einen neuen VW Golf herzustellen als einen neuen Rolls-Royce", sagte er. „Rolls ist eine Kleinserie, die von Hand gebaut wird. Für den Golf braucht man eine riesige Fabrik mit milliardenschwerer Automatisierung."

Neue Fabrik ist ein Meilenstein für Lucid

In der neuen Lucid-Fabrik werden von jetzt an also EV-Autos hergestellt. Viele EV-Startups, stellen meist noch gar keine Autos her, sondern haben ihre Vorhaben lediglich in der Schublade liegen. Der Einstieg in die Produktion ist ein Meilenstein für jedes neue EV-Unternehmen. Das erste Produkt von Lucid, der Air, schafft 800 Kilometer mit einer einzigen Ladung, das sind 7,5 Kilometer pro Kilowattstunde Batteriekapazität. Ein Tesla Model S schafft im Vergleich lediglich etwa 6,5 Kilometer pro Kilowattstunde Batteriekapazität.

Die Auslieferungen an Kunden sollen noch im Oktober beginnen. Lucid verfolgt eine Tesla-ähnliche-Strategie, bei der zunächst High-End-Kunden angesprochen werden sollen, um später günstigere Elektrofahrzeuge zu entwickeln und zu verkaufen. Die High-End-Version des Air, die etwa 170.000 Dollar kosten soll. Die erschwinglicheren Versionen sind für 2022 geplant.

Lucid Aktie bereits hoch bewertet?

Die Lucid-Aktie ist nicht so hoch bewertet wie die von Tesla, aber für einen Autohersteller, der bisher noch keine Auto produzierte ist sie dennoch subjektiv gesehen hoch.  Die Marktkapitalisierung von Lucid beläuft sich auf etwa 46 Milliarden USD. Die Marktkapitalisierung von Volkswagen liegt im Vergleich dazu bei etwa 120 Milliarden USD. Volkswagen stellt aber im Gegensatz dazu bereits jährlich Millionen von Fahrzeugen her. Lucid fängt gerade erst an, Autos zu produzieren.

Die Wall Street ist geteilter Meinung über Lucid-Aktien. Bloomberg zufolge gibt es nur drei Analysten, die das Unternehmen beobachten. Zwei stufen die Aktie mit Kaufen ein, einer mit Verkaufen. Die Kursziele der bullischen Analysten liegen zwischen 28 und 30 USD, während die der pessimistischen Analysten bei 12 USD liegen.

Wie könnte es mit Lucid Motors weitergehen?

Die guten Nachrichten bezüglich der Fusion sorgten wie bereits geschrieben für eine deutliche Kurserholung in der Chruchill Capital IV Aktie, nachdem es im März und April deutlich nach unten gegangen war. Mit der Verteidigung der 17,00 USD Marke entwickelte sich in den letzten 2 Wochen eine Rally, die bereits heute in der Vorbörse den Widerstand bei 29,65 USD erreicht. Über 29,65 USD wäre ein weiterer Anstieg in Richtung der GAP-Kante bei 43,70 USD und 50 USD möglich. Bricht allerdings die Unterstützungszone bei 17,00 USD droht ein Abrutschen auf den SPAC Ausgabewert von 10 USD, bevor eine Unterstützung erreicht werden könnte.

Eine Analyse von Konstantin Oldenburger, Marktanalyst CMC Markets