Deutsche Börse mit starkem Jahresauftakt in einem außerordentlichen Umfeld
Das erste Quartal 2020 wurde primär durch die pandemische Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) und die damit zusammenhängende Verunsicherung der Marktteilnehmer bezüglich der Auswirkungen auf das global-ökonomische Umfeld geprägt. So überstieg die Volatilität, gemessen am VSTOXX Index sogar die der Finanzkrise im Jahr 2009 und führte entsprechend zu deutlich höheren Handelsvolumina im Segment Eurex (Finanzderivate) und Xetra (Kassamarkt).
Das erste Quartal 2020 wurde primär durch die pandemische Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) und die damit zusammenhängende Verunsicherung der Marktteilnehmer bezüglich der Auswirkungen auf das global-ökonomische Umfeld geprägt. So überstieg die Volatilität, gemessen am VSTOXX Index sogar die der Finanzkrise im Jahr 2009 und führte entsprechend zu deutlich höheren Handelsvolumina im Segment Eurex (Finanzderivate) und Xetra (Kassamarkt).
Andererseits brachen führende Leitindizes um teilweise mehr als ein Drittel ein, was zu einem Rückgang der Geschäftsaktivität in einzelnen Teilbereichen der Gruppe wie Verwahrung von Aktien oder Anlagevermögen in börsengehandelten Fonds führte. Starke wirtschaftspolitische Interventionen als Antwort auf die massiven gesellschaftlichen Einschränkungen zur Eindämmung einer weiteren Infektionsausbreitung sind die Folge. Dabei versuchen Regierungen und Nationalbanken mit historisch hohen Subventionen und einer Lockerung der Geldmarktpolitik alle Wirtschaftszweige mit der notwendigen Liquidität zu versorgen, um einer sich abzeichnenden Rezession so gut wie möglich entgegenzuwirken. Mitte März senkte die Federal Reserve (Fed) ihren Zielkorridor für den Leitzins in den USA auf 0,00 Prozent bis 0,25 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) kündigte weitere geldpolitische Maßnahmen an, um die wirtschaftliche Stabilität im Euroraum zu stützen. Die Zinssenkungen der Fed wirken sich dabei negativ auf die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft bei Clearstream aus, da die Kundenbareinlagen mehrheitlich in US-Dollar gehalten werden. Im ersten Quartal konnte aber der deutliche Anstieg der US-Dollar Einlagen ein niedrigeres Zinsniveau gegenüber dem Vorjahr weitgehend ausgleichen.
Vor diesem Hintergrund konnte die Gruppe Deutsche Börse ihre Nettoerlöse im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr deutlich auf 914,8 Mio. € steigern (Q1/19: 720,8 Mio. €), ein Anstieg um 27 Prozent. Trotz der gestiegenen Unsicherheit an den Märkten lieferten alle Segmente einen positiven Beitrag zu dem strukturell bedingten Nettoerlöswachstum der Gruppe, was sich insgesamt auf 8 Prozent belief. Die zyklischen Nettoerlöse der Gruppe stiegen aufgrund der vorgenannten Rahmenbedingungen sehr deutlich um 16 Prozent. Zudem ergab sich ein Nettoerlöswachstum von rund 3 Prozent aus Konsolidierungseffekten, hauptsächlich resultierend aus der Akquisition von Axioma im Jahr 2019.
Die operativen Kosten der Gruppe betrugen 318,4 Mio. € (Q1/19: 273,2 Mio. €) und enthalten Sondereffekte in Höhe von 27,3 Mio. € (Q1/19: 24,6 Mio. €). Diese enthalten im Wesentlichen Kosten für Unternehmensübernahmen, die Inanspruchnahme von Beratungsleistungen bei Rechtsstreitigkeiten, sowie für Maßnahmen zur Senkung der strukturellen Kosten, die im Rahmen der „Roadmap 2020“ initiiert wurden. Die bereinigten operativen Kosten lagen bei 291,1 Mio. € (Q1/19: 248,6 Mio. €, was einem Anstieg von 17 Prozent entspricht. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Investitionen und Personalaufbau, aber auch einige zusätzliche IT Aufwendungen im Zusammenhang mit der Corona Situation zurückzuführen (+10 Prozent). Zudem führten Konsolidierungseffekte zu einem Anstieg der operativen Kosten (+7 Prozent).
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) der Gruppe Deutsche Börse stieg deutlich um 30 Prozent auf 619,8 Mio. € (Q1/19: 475,5 Mio. €). Die Position Abschreibung und Wertminderungsaufwand (bereinigt) belief sich auf 61,7 Mio. € (Q1/19: 52,9 Mio. €). Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich auf –16,5 Mio. € (Q1/19: –16,9 Mio. €). Die bereinigte Steuerquote lag wie erwartet unverändert bei 26 Prozent.
Der bereinigte den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss lag mit 387,4 Mio. € um 33 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals (Q1/19: 291,9 Mio. €).
Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse AG, kommentierte das Ergebnis wie folgt: „Das außerordentliche Marktumfeld im ersten Quartal hat auch zu einem außerordentlich guten Ergebnis bei der Deutschen Börse geführt. Neben der starken zyklischen Entwicklung konnten wir aber auch wie geplant weiteres deutliches strukturelles Nettoerlöswachstum erzielen. Dies stimmt uns zuversichtlich auch in Zukunft unabhängig von der fundamentalen Entwicklung weiter nachhaltig zu wachsen“.