EU-Initiative will kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu Kapital erleichtern
Das Segment Scale für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) an der Frankfurter Wertpapierbörse ist seit heute ein registrierter KMU-Wachstumsmarkt. Dies ist eine neue Kategorie von multilateralen Handelsplätzen (MTF) in Europa, die speziell auf KMU ausgerichtet sind und EU-weite Standards erfüllen. Ziel ist es, den Zugang zu Kapital für KMU zu erleichtern, das Ansehen solcher Märkte zu erhöhen sowie die Attraktivität der Kapitalmarktfinanzierung zu steigern.
Das Segment Scale für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) an der Frankfurter Wertpapierbörse ist seit heute ein registrierter KMU-Wachstumsmarkt. Dies ist eine neue Kategorie von multilateralen Handelsplätzen (MTF) in Europa, die speziell auf KMU ausgerichtet sind und EU-weite Standards erfüllen. Ziel ist es, den Zugang zu Kapital für KMU zu erleichtern, das Ansehen solcher Märkte zu erhöhen sowie die Attraktivität der Kapitalmarktfinanzierung zu steigern.
„Mit der Registrierung als KMU-Wachstumsmarkt entwickeln wir Scale mit Blick ins europäische Ausland weiter. Das Segment gewinnt an Bekanntheit, auch bei internationalen Investoren“, sagt Renata Bandov, Bereichsleiterin Pre-IPO & Capital Markets bei der Deutschen Börse. „Dadurch steigt die Sichtbarkeit der aktuell in Scale gelisteten Unternehmen, während gleichzeitig europäische Unternehmen erleichterten Zugang zu Kapital in Frankfurt erhalten“, erklärt Bandov.
Dr. Norbert Kuhn, Leiter Unternehmensfinanzierung beim Deutschen Aktieninstitut, begrüßt den Schritt der Deutschen Börse: „Die Registrierung von Scale als KMU-Wachstumsmarkt erhöht die Attraktivität des Börsengangs zur Finanzierung von Wachstum, Innovationen und Beschäftigung in Deutschland. Um einen nachhaltigen Effekt auf die Zahl und das Volumen von Börsengängen zu erzielen, müssen die Bemühungen der Börsenbetreiber von politischen Maßnahmen zur Stärkung der Aktienkultur flankiert werden. Andere Länder wie Schweden zeigen, dass sich eine tief verwurzelte Aktienkultur positiv auf die Zahl der börsennotierten Unternehmen auswirkt.“
Emittenten in einem KMU-Wachstumsmarkt profitieren von regulatorischen Erleichterungen. Bisweilen sind sie unter bestimmten Voraussetzungen von der Pflicht zur Erstellung von Insiderlisten befreit und können von verschiedenen Prospekterleichterungen Gebrauch machen. Dies soll die Verwaltungs- und Kostenlast für KMU verringern und weitere Anreize bieten, damit sich diese Unternehmen künftig stärker über KMU-Wachstumsmärkte finanzieren. Auch für die Zukunft plant die EU weitere Erleichterungen für Emittenten.
„KMU-Wachstumsmärkte bieten kleinen und mittleren Unternehmen in Europa effiziente Rahmenbedingungen für ihren Kapitalmarktzugang. Die derzeitigen Erleichterungen sind ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Kay Bommer, Geschäftsführer des DIRK – Deutscher Investor Relations Verband e.V. „Nichtsdestotrotz braucht es weitere Anstrengungen, damit wir mittelfristig mehr Börsengänge sehen.“
Rainer Riess, Generaldirektor der Federation of European Securities Exchanges: „Mit den KMU-Wachstumsmärkten ist es gelungen, europaweite Standards und Erleichterungen für diese Unternehmen einzuführen. Das ist gut und richtig, denn KMU sind essentiell für die europäische Wirtschaft. Wichtig ist es nun, diese Standards weiterzuentwickeln, aber auch die KMU-Wachstumsmärkte in der Praxis zu etablieren. Daher begrüßen wir, dass das Segment Scale der Deutschen Börse jetzt als KMU-Wachstumsmarkt registriert ist.“
Als die Deutsche Börse das Segment Scale im März 2017 einführte, hatte sie sich bereits an den in MiFID II festgelegten Vorgaben für KMU-Wachstumsmärkte orientiert, um zukünftig Anforderungen zur Förderung von KMU in der Europäischen Union zu erfüllen. Aktuelle und künftige Emittenten erwartet daher weder erweiterte Einbeziehungsvoraussetzungen, noch erhöhte Einbeziehungsfolgepflichten.
Mit Scale adressiert die Deutsche Börse sowohl Wachstumsunternehmen als auch den klassischen Mittelstand. Aktuell sind 57 Aktien- und Anleiheemittenten gelistet, Finanzdienstleister sind genauso vertreten wie Industrie- oder Softwareunternehmen. Scale schafft zusätzliche Transparenz durch Research Reports und regelmäßige Emittentenroadshows in Europa.